Gerrit Schuster, wie geht nachhaltiges Webdesign? | 9

00:00:06: Erfolgreich, wertorientiert, kreativ.

00:00:09: Der Podcast für Kreative, die ihr Fach bereits meistern, und sich in Zukunft mehr an ihren Werten orientieren wollen.

00:00:16: Mit mir, Sabine Hanau und interessanten Gästen.

00:00:26: Heute mit Gerrit Schuster, nachhaltiger Webdesigner und Experte für alles rund um nachhaltiges Webdesign.

00:00:34: 2021 durfte ich Gerrit als Mentorin begleiten auf seinem Weg zum Lancieren dieses unglaublich hilfreichen Kompendiums rund um das Thema: Wie beurteile ich eigentlich, ob meine Website nachhaltig ist – und wie mache ich meine Website nachhaltiger?

00:00:52: Darum wird es heute gehen und um vieles mehr.

00:00:56: Viel Spaß beim Zuhören.

00:01:04: Hallo Gerrit, wie cool, dass du da bist.

00:01:07: Hey Sabine, ich freue mich auch total, da zu sein.

00:01:10: Ja, ich hatte dich ganz lange auf meiner Liste von Leuten, die ich gerne mal interviewen möchte für die Ermutigungsepisoden, denn ich finde deine Story total ermutigend und da können sich Leute bestimmt ganz viel mitnehmen für ihre eigene Praxis als wertorientierte Kreative.

00:01:29: Aber bevor wir da in die Details gehen, erzähl uns doch erst mal: Wer bist du und was machst du?

00:01:38: Okay, wunderbar.

00:01:40: Ich bin Gerrit Schuster und ich mache Websites.

00:01:43: Und nicht nur einfach so Websites, sondern ich habe mich auf nachhaltige Websites spezialisiert.

00:01:48: Und das mache ich seit ungefähr zwei Jahren jetzt.

00:01:52: Und ich bin jetzt Ende dreißig.

00:01:53: Also ich habe schon ein paar Sachen davor gemacht.

00:01:55: Ich war Wildnispädagoge im Waldkindergarten und durfte Kinder in der Natur begleiten viele Jahre.

00:02:02: Und davor habe ich Architektur studiert.

00:02:04: Wow.

00:02:04: Und irgendwie war ich, ich glaube, tief drin bin ich immer noch Architekt.

00:02:08: Cool.

00:02:09: Architekt für nachhaltige Websites genauso.

00:02:13: Ja, vielleicht.

00:02:14: Oder irgendwas in die Richtung.

00:02:15: Ja, genau, das mache ich.

00:02:17: Super cool.

00:02:19: „Nachhaltige Websites“ ist ein total spannender Begriff, aber enthält natürlich auch diesen riesigen Container „nachhaltig“.

00:02:27: Und da würde ich gerne mal die Gelegenheit nutzen und nachfragen, Gerrit: Welche Werte vertrittst du in dem Bereich eigentlich – oder auch vielleicht darüber hinaus?

00:02:35: Ja, das ist eine super spannende Frage, weil gerade mit diesem Begriff „Nachhaltigkeit“ habe ich mich total schwer getan, viele Wochen, Monate lang und habe versucht, den zu vermeiden und gar nicht zu benutzen, weil auch Coca Cola und RWE so viel von Nachhaltigkeit reden jetzt.

00:02:55: Aber dann habe ich das für mich umdefiniert und habe gesagt: „Okay, dieser Begriff bedeutet für mich was.

00:03:00: Und das ist Respekt vor der Natur und voreinander und einer, der immer weiter wachsen darf.“

00:03:09: Und das ist für mich Nachhaltigkeit.

00:03:11: Und wenn ich das so verwende, dieses Wort, und das dazu sage, dann ergibt es Sinn für mich und ich kann da voll und ganz hinterstehen für mich.

00:03:21: Ja, das vielleicht dazu.

00:03:23: Also ich kann auch noch mehr zu Werten erzählen.

00:03:25: Erzähl gern mehr.

00:03:26: Wir sind ja hier erfolgreich wertorientiert kreativ.

00:03:30: Also Wertorientierung spielt ja eine riesige Rolle.

00:03:33: Also ja, plauder gerne mal aus dem Nähkästchen deiner Werte.

00:03:38: Also was in der Arbeit, in meiner Arbeit irgendwie einen riesengroßen Stellenwert einnimmt, ist Verbindung zwischen Menschen und Ko-, Kooperation.

00:03:50: Und das ist so, was mich im Kern, glaube ich, interessiert.

00:03:57: Und das geht dann über Grenzen hinweg und über Staatsgrenzen, Glaubensgrenzen und Speziesgrenzen, so diese Verbindung miteinander.

00:04:05: Und das ist, glaube ich, in meiner Arbeit super wichtig.

00:04:10: Genau.

00:04:13: Erzähl mal.

00:04:14: Also ich meine, ich kann mir natürlich lose so vorstellen, dass eine Website, ja, das Internet ist international und geht in den meisten Fällen über Staatsgrenzen hinweg, außer in den traurigen Fällen totalitärer Diktaturen.

00:04:29: Aber kannst du das ein bisschen präzisieren, wie deine Arbeit dazu beiträgt, diese Form von Kooperation herzustellen?

00:04:37: Oder selbst wenn du vielleicht jetzt nicht sagen kannst, das sind die 100 Fälle, in denen ich das schon gemacht habe.

00:04:43: Also vielleicht einfach deinen Anspruch präzisieren, dein Streben.

00:04:48: Ja, das ist super.

00:04:50: Ich glaube, da muss man auch präzisieren und präzise werden, weil tatsächlich habe ich neulich von 'ner Airline gelesen und die Airline hat den Slogan: Wir verbinden Menschen.

00:05:00: Und dann war so, okay, Verbindung ist mir total wichtig, bin ich jetzt genauso wie die Airline?

00:05:04: Und also genau, und irgendwie ist das auch so ein Gemeinplatz, so, ha, wir alle sind verbunden, ja, wie schön.

00:05:14: Und jetzt können wir weggehen.

00:05:15: Also für mich ist es nicht so: „wir müssen uns alle liebhaben“, sondern so: „auf der Erde gibt es Krieg und Frieden und Vernunft und Wahnsinn.

00:05:24: Und es gibt eine Zeit zum Bäumepflanzen und eine Zeit zum Bäume Abhauen.“

00:05:28: Und das schwingt so hin und her und da dürfen wir uns drin finden als Mensch.

00:05:36: Aber ich glaube, gerade in der Zeit, in der wir uns jetzt befinden, in der alles so hyperkapitalisiert ist und jeder für sich einzeln kämpft, ist diese Verbindung und das, was uns Menschen als Spezies praktisch zusammenschweißt, unglaublich wichtig.

00:05:51: Und im Webdesign geht es mir halt auch darum, nicht zu sagen: Okay, wir sind eine Firma, wir wollen verkaufen, sondern wir gucken, was wir für die Menschen Gutes tun können.

00:06:02: Und wenn ich dabei helfen kann, dann fühle ich mich mit meiner Arbeit wunderbar.

00:06:06: Und ich habe das Gefühl, dass ich einen positiven Beitrag leisten kann mit dem, was ich tue.

00:06:13: Das klingt wunderbar.

00:06:18: Wie sieht es denn ganz praktisch aus?

00:06:20: Magst du uns was darüber erzählen, wie nachhaltige Websites dazu einen Beitrag leisten können?

00:06:25: Also einfach Schritte, die du unternimmst in deiner Arbeit, um diese Werte umzusetzen?

00:06:33: Ja, super gern.

00:06:34: Also am Anfang steht für mich in meiner Arbeit immer der Inhalt.

00:06:39: Also bei mir ist es nicht so, dass ich praktisch so ein Design liefere, was schön aussieht, sondern wir arbeiten zuerst daran, starke Inhalte zu generieren und zu gucken: Okay, wie laden wir Menschen ein, mitzumachen, und versuchen nicht, sie zu überzeugen, irgendwo mitzumachen und dann finden sie irgendwann im Nachhinein raus: Okay, das interessiert mich überhaupt nicht, wofür ich da unterschrieben habe oder was ich gekauft habe. Sondern wir versuchen erst praktisch, oder ich versuche mit meinen Kunden zusammen zu gucken: Okay, was ist relevant und was bringt uns tatsächlich wirklich weiter?

00:07:17: Und dann präzisieren wir das in Texten.

00:07:20: Und meine Arbeit ist dann praktisch zu unterstützen, diesen Text stärker werden zu lassen.

00:07:27: Also so ein bisschen wie ein Bühnenbildner dem Rahmen zu geben und eine Struktur zu geben.

00:07:32: Da sind wir wieder beim Architekt sein.

00:07:34: Also wie strukturiere ich eine Seite, dass sie das rüberbringt und Werte rüberbringt?

00:07:41: Ich als Texterin, das ist natürlich Musik in meinen Ohren, was du hier sagst, denn, und darüber haben wir auch schon mal in einem anderen Rahmen gesprochen: Es gibt ja durchaus manchmal diese Konkurrenz zwischen Design und Text.

00:07:55: Wer darf jetzt zuerst ran?

00:07:58: Machen wir erstmal eine Seite, auf der überall Lorem Ipsum steht und dann müssen die Texter*innen Wörter finden, die genau in die vorgesehene Pixelgröße passen? Oder welche Form der Kooperation gibt es da?

00:08:11: Und ich finde es total spannend, dass du als Designer sagst: Der Text kommt zuerst oder der Inhalt kommt zuerst.

00:08:17: Eigentlich kommt die Idee zuerst und da auch die Zielgruppe, für die wir das Ganze eigentlich machen.

00:08:27: Ja, genau, das ist immer zuerst, weil, also es gibt so ein tolles Zitat, was ich sehr mag, ist, dass Leute sich für gute Inhalte auch durch schreckliches Design quälen, aber niemand auf eine Internetseite kommt, die schön aussieht, aber die ihm nichts bringt.

00:08:46: Also da sind irgendwie die Prioritäten schon ganz klar und dahinter kann ich total stehen.

00:08:53: Ich hätte nie erwartet, dass ein Designer sowas mal sagen würde, öffentlich im Podcast.

00:09:00: Wie das dann später aussieht, ist natürlich, also wenn man, ich habe jetzt in meiner Arbeit, habe ich schon öfter gesehen, praktisch, wenn jetzt nur die Inhalte da sind und man Design nicht von Anfang an mitdenkt, dann bekommt man auch Probleme später, weil dann landet man meistens bei einer Seite, die so super viel Text haben soll.

00:09:20: Und das ist, momentan geht es manchmal, aber oft, gerade für so einen Start auf einer Seite, ist es super schwierig, praktisch so die ganzen Inhalte gleich zu kommen.

00:09:31: Dann springen natürlich Leute ab.

00:09:33: Also gleich am Anfang das Design und die Struktur mitzudenken, ist wunderbar.

00:09:38: Und wenn Text und Design in eine Hand gehen, dann glitzern am Ende die Sterne.

00:09:47: Ja, da streben wir natürlich nach, ganz klar.

00:09:51: as heißt, ich stelle dir jetzt auch noch mal diese provokante Frage:

00:09:54: Müssen nachhaltige Websites hässlich sein?

00:09:57: Haha, ja, unbedingt.

00:10:01: Hässlich ist total wichtig.

00:10:02: Wenn sie nicht hässlich ist, dann hat man keine nachhaltige Website.

00:10:06: Ja, super.

00:10:07: Also es gibt natürlich Sachen, die man bei nachhaltigen Websites beachten soll, und das ist natürlich, nicht so viel Datentransfer zu verursachen.

00:10:17: Aber genau das ist bei meiner Arbeit sehr wichtig.

00:10:20: Und ich achte darauf, dass meine Websites nicht so viel Datentransfer verursachen, weil das produziert natürlich CO2.

00:10:29: Aber da ist so ein riesen „Aber“ dabei, weil ich glaube, 70 oder 80 % von dem Datentransfer im Internet sind Streaming von Videoinhalten.

00:10:46: Und natürlich sollte man als Website-Betreiber*in versuchen, wenig Daten zu transferieren.

00:10:54: Aber es gibt natürlich so den Versuch mit Nachhaltigkeit auf einer Website zu zeigen: Okay, wir machen unseren CO2-Fußabdruck runter.

00:11:07: Aber auf der anderen Seite ist es für mich total wichtig, dass man diese positiven Effekte sieht. Wir maximieren unseren positiven Fußabdruck und das ist: Wie viel Impact können wir erzeugen auf der Seite?

00:11:21: Wie viel Positives können wir in die Welt bringen?

00:11:24: Und es gibt Taktiken oder Prozesse, die das optimieren können.

00:11:29: Und das ist so die zweite Seite, die eigentlich auch viel interessanter ist, wenn man daher hinguckt, also von der Seite auf das Problem schaut oder auf die Aufgabe, weil viel mehr Potenzial zum Perspektivwandel da drin steckt.

00:11:43: Wenn ich nur gucke: Okay, wie klein kann ich den Fußabdruck von meiner Website machen?

00:11:47: Dann bleibt man so bei total Technischem stecken.

00:11:51: Und das ist wie so, da fällt mir immer das Beispiel von der Glühbirne ein, weil die Leute haben die die Energiesparlampe entwickelt und die Energiesparlampe war dazu da, okay, jetzt brauchen wir zehnmal weniger Strom, um das Licht zu machen, aber am Ende kam dabei raus, dass zehnmal mehr Licht da ist, anstatt weniger Strom.

00:12:19: Also der Stromverbrauch steigt ja immer noch weiter.

00:12:22: Also wird diese ganze Arbeit, die man verwenden würde, um den CO2-Fußabdruck oder den Datentransfer zu reduzieren, wird halt sehr schnell durch diese Rebound-Effekte wieder aufgefressen.

00:12:33: Deswegen ist dieser Fokus auf „was kann ich Positives in die Welt bringen“ so viel stärker.

00:12:40: Also das eine machen, das andere nicht sein lassen.

00:12:44: Wunderbar.

00:12:45: Das erklärt auch, warum wir zum Beispiel nicht eingeschränkt sind bei der Wahl von Farben für unsere Logos, nur weil wir jetzt ökosozial unterwegs sind oder warum wir hier einen Videopodcast aufnehmen, den man später auf YouTube sehen kann.

00:13:03: Obwohl, wie du gesagt hast, natürlich sehr viel CO2-Äquivalent durch Streaming erzeugt wird.

00:13:10: Ja, aber genau, wenn es relevant ist, dann sollte es gemacht werden.

00:13:14: Neulich hatte ich eine Kundenanfrage, die war so: „Ich weiß nicht, ob wir eine nachhaltige Website machen können, weil unser Corporate Design ist in Weiß gehalten und wir können gar keinen Dark Mode anbieten.“ Und natürlich geht es, das ist eine Stellschraube von vielen, wir müssen nicht so klein an allen Dingen kratzen, sondern den großen Zusammenhang sehen.

00:13:39: Ja, sehr spannend, da hast du mit Sicherheit einen sehr tiefen und sehr weitreichenden Überblick, welche Möglichkeiten es gibt, welche Stellschrauben wichtiger sind als andere.

00:13:51: Wenn du jetzt an so einem Projekt arbeitest oder auch einfach auf deine eigene Tätigkeit schaust, wie würdest du denn für dich Erfolg definieren?

00:14:02: Denn Erfolg ist ja, „erfolgreich“ ist ja das erste Wort von diesem Podcast-Titel.

00:14:08: Ja, auf jeden Fall und das ist eine super gute Frage und ich habe, ich habe gar keine Antwort darauf, weil ich, also ich benutze dieses Wort super selten.

00:14:18: Erfolg.

00:14:22: Ja, es ist sehr spannend.

00:14:23: Also ich habe wirklich keine Ahnung, weil es so ein großes Wort ist, so „Erfolg“ und wenn ich das so klein versuche zu brechen und zu gucken: Okay, was ist so ein erfolgreicher Projektabschluss zum Beispiel?

00:14:35: Und das ist für mich, wenn beide Seiten zufrieden sind, und wenn praktisch die gesetzten Ziele erreicht sind, so das wäre ein erfolgreicher Projektabschluss und so. Gleichzeitig ist es ja auch das, also wenn genau das eintritt, was man beabsichtigt hat, dann ist auch so ein bisschen langweilig, weil das hat dann so was Endgültiges und also man hat nichts Neues auf dem Weg gelernt.

00:15:05: Und für mich ist das so okay. Vielleicht ist, wenn ein Prozess oder ein Projekt erfolgreich ist, ist so, einige Fragen sind beantwortet, aber so persönliches-Wachstum-mäßig oder auf beiden Seiten, wenn man so persönliches Wachstum anstoßen möchte, ist das auch okay.

00:15:23: Wir haben unsere Fragen beantwortet, aber gleichzeitig haben wir ganz viele neue Fragen bekommen, die wir jetzt mitnehmen können in die Zukunft und so eine Website ist ja auch irgendwie nie fertig, so wie wir auch nie fertig sind.

00:15:36: So wir entwickeln uns weiter und dann muss, irgendwann ist eine neue Website dran, weil wir anders sind und weil wir neue Erfahrungen und Schlüsse gezogen haben.

00:15:49: Ja, also vielleicht ist das für mich Erfolg, weitergegangen zu sein, neue Fragen zu haben, neue Antworten zu haben.

00:15:59: Ja, spannende Antwort, die uns auf eine Reise mitnimmt.

00:16:04: Aus dem, was du zuerst gesagt hast, ziehe ich raus: Okay, wir müssen erstmal wissen, oder du müsstest erstmal wissen, du Gerrit als als Designer, was macht dich denn zufrieden?

00:16:16: Was würde denn dein Gegenüber zufrieden machen?

00:16:19: Das muss ja erstmal geklärt sein, damit du dann auch den Erfolg verfolgen kannst und die Ziele, die kannst du ja auch nur erreichen, wenn die Ziele klar kommuniziert und explizit gemacht worden sind zu Beginn des Projekts.

00:16:33: Und ich glaube ganz ehrlich aus meiner Praxis, dass das einer der schwierigsten Punkte in Projektstarts ist, das wirklich klar zu kriegen.

00:16:45: Und damit meine ich gar nicht unbedingt, dass Leute keine Ziele wissen oder keine Ziele haben.

00:16:52: Natürlich, niemand würde dich engagieren, ohne damit bestimmte Ziele zu verfolgen, aber die präzise auf den Punkt zu kriegen und auch zu wissen: Wann ist die Liste eigentlich komplett? Und habe ich vielleicht ein ganz wichtiges Ziel verschwiegen, weil es für mich unbewusst ist und gar nicht der Rede wert?

00:17:09: Und ich nehme an, dass wir das sowieso alle selbstverständlich nehmen.

00:17:13: Das ist für mich in meiner Erfahrung der Punkt, wo Projekte manchmal nicht so erfolgreich sind, wie sie sein könnten, ist aber gleichzeitig auch was, wo wir weitergehen können.

00:17:24: Also an diesen Stellen, wo ich das Gefühl hatte, das Projekt hätte erfolgreicher sein können, wenn wir alle Ziele genau gewusst hätten, da habe ich oft am meisten gelernt und hoffentlich auch mein Gegenüber, also unser Kunde, unsere Kundin.

00:17:40: Ja.

00:17:41: Ja, das ist bei meiner Arbeit auch so, tatsächlich so am Anfang die Ziele zu bestimmen, ist praktisch der essentielle Schritt, weil ohne Ziel weiß ich gar nicht, was ich überhaupt gestalten soll.

00:17:58: Weil Design ist ja eigentlich, ist nichts Schönmachen und Copywriting ist ja auch nicht einfach was Schönes Erzählen, sondern es hat ja unsere beiden Professionen haben eine Funktion und diese Funktion muss am Anfang geklärt sein, damit wir gute Arbeit machen können.

00:18:16: Wunderbar auf den Punkt gebracht.

00:18:17: Danke, Gerrit.

00:18:20: Ja, wo wir beim Thema Erfolg sind.

00:18:24: Wir sind ja jetzt zu Beginn, ich sag mal, des zweieinhalbten bis dritten Jahres in der Pandemie und hatten ja gehofft, dass letztes Jahr das vielleicht, das letzte Jahr ist, dass wir unter solchen Bedingungen zubringen müssen.

00:18:41: Wie war denn 2021 für dich?

00:18:44: Schrecklich.

00:18:47: Also 2021 war ein super schweres Jahr für mich, gerade der Anfang.

00:18:54: Das hat vielleicht gar nichts in meinem Fall mit der Pandemie zu tun, weil ich mich vor zwei Jahren mit dem, was ich jetzt mache, selbstständig gemacht habe.

00:19:03: Und ich glaube, die ersten Jahre in einer neuen Unternehmung, es ist ein großes Abenteuer, vieles ist unbekannt, es gibt viele Unsicherheiten. Und es war schwer für mich, mit dem, was ich mache, Geld zu verdienen, was tatsächlich in meiner Situation wichtig ist.

00:19:21: Und ja, gleichzeitig war es schwer, mich praktisch in dieser Arbeit zu bestimmen.

00:19:30: Wer bin ich eigentlich?

00:19:31: Wer bin ich als nachhaltiger Webdesigner?

00:19:34: Was macht mich da aus?

00:19:37: Und das war ein starker Lernprozess.

00:19:40: Aber das war tatsächlich so die erste Hälfte des letzten Jahres.

00:19:45: Und dann hast du ja eine wunderbare, großartige Arbeit mit mir zusammen gemacht, wo ich unglaublich dankbar bin, dass wir über so viele Dinge sprechen konnten und hast mich auf den Weg gebracht, die Dinge, die mir wichtig sind, rauszubringen in die Welt.

00:20:03: Und dadurch ist praktisch meine Methodensammlung Nachhaltiges Webdesign entstanden, auf die ich mich sehr konzentriert habe, mit der ich sehr viel gelernt habe als Mensch und in meiner Profession und die tatsächlich auch für mich in meiner Situation hohe Wellen geschlagen hat, dadurch, dass Leute auf mich aufmerksam geworden sind.

00:20:27: Und tatsächlich, die letzten Monate des Jahres waren unglaublich genugtuend und befreiend und schön.

00:20:38: Ja.

00:20:40: Ja, so cool, so cool.

00:20:43: Deine Methodensammlung ist ein unglaublicher Schatz, eine Fundgrube, die ich auch wirklich allen, die zuhören, ans Herz legen will.

00:20:53: Wir packen auf jeden Fall den Link in die Show Notes, damit es leicht zu finden ist.

00:20:58: Kannst du noch ein paar Worte dazu sagen, was diese Methodensammlung genau ist?

00:21:03: Also wie kann ich mir das vorstellen?

00:21:05: Ist das, ich nehme an, es ist im Internet, du bist ja Webdesigner.

00:21:10: Genau, es ist meine Internetseite von diesem Projekt, die heißt „nachhaltiges Webdesign jetzt“.

00:21:18: Und das jetzt ist auch so eine Ansage in die Richtung: Los geht's, lasst uns das schaffen.

00:21:23: Und es sammelt praktisch alle Methoden, die mir bis dahin eingefallen sind oder die ich recherchieren konnte, wie nachhaltiges Webdesign möglich ist.

00:21:33: Und darüber haben wir schon gesprochen.

00:21:34: Es versammelt Methoden, die den, unseren negativen Fußabdruck kleiner werden lassen, und Methoden, die den positiven Fußabdruck, den wir haben, im besten Fall riesengroß werden lassen.

00:21:47: Und das sind, im Moment sind es 18 Methoden.

00:21:50: Ich habe aber schon sieben neue, die darauf warten, dass ich irgendwie eine Projektpause habe, dass ich die noch integrieren kann.

00:21:55: Und es gibt viele Sachen, die noch weiterentwickelt werden müssen und sollen.

00:22:00: Es ist ein super schönes Projekt und ich habe Rückmeldungen bekommen und Anregungen.

00:22:05: Und ich glaube, das ist auch wieder, für mich ist das so ein verbindendes Element.

00:22:11: Also, Leute kommen auf mich zu und sagen: Hey, da passt aber was nicht und hast du das auf dem Schirm?

00:22:16: Das heißt, ich lerne auch ganz viel dadurch, dass ich das rausgebracht habe.

00:22:21: Super toll.

00:22:23: Ich finde es toll, dass du meines Wissens nach die erste Methodensammlung für nachhaltiges Webdesign auf Deutsch geschaffen hast.

00:22:32: Und das, obwohl du nicht wusstest, wie viel Zeit du hast, wie lange es dauern würde, das Ding fertig zu machen und so ein bisschen – die Verfertigung der Gedanken beim Schreiben – auch noch nicht alles auf dem Reißbrett vorher entworfen hattest, als du losgelegt hast.

00:22:54: Und ich habe es in der letzten Episode angedeutet: Du bist derjenige, der den Begriff „Haus Raus“ geprägt hat und bist dem auch sofort gerecht geworden und bist raus in die Welt gegangen, hast es rausgehauen. Und ich denke, wenn wir irgendeinen Beweis dafür brauchen, dass das funktionieren kann, dann ist es deine Methodensammlung.

00:23:15: Denn du hast das –

00:23:16: Ich habe gesehen, du hast es auf LinkedIn gepostet und sofort waren die –

00:23:20: Also die Zahl der Reaktionen war unglaublich, ist quasi explodiert.

00:23:26: Die Kommentare waren so positiv und es gab so viel Feedback.

00:23:31: Es war unglaublich.

00:23:33: Ja, ich habe auf LinkedIn noch ein kleines Netzwerk.

00:23:35: Ich fange ja gerade an und das waren so in der Zeit 200 Leute und dann auf einmal waren über 100 Reaktionen da, was irgendwie überwältigend war tatsächlich.

00:23:46: Und dieses „Haus Raus“, das habe ich mir ...

00:23:48: Das war so ein Nebensatz von dir.

00:23:49: Ich habe mir das voll zu Herzen genommen.

00:23:51: Und jetzt ist es, jetzt mein, mein Motto hier.

00:23:54: Es ist auch mein Vorsatz für 2022, das nicht nur anderen Leuten zu sagen.

00:24:00: Ich meine, wie ich erwähnt habe, der Podcast hier ist ja auch so ein „Haus Raus“-Projekt.

00:24:03: Da sind wir auch mit gestartet, obwohl es noch nicht perfekt war, aber wirklich auch 2022 mehr „Haus Raus“ zu betreiben.

00:24:12: „Eat your own dog food“, „drink your own gatorade“, was auch immer.

00:24:16: Ja, und cool-aid, nicht gatorade in dem Sinne.

00:24:21: Was hast du 2022 vor?

00:24:22: Worauf dürfen wir uns freuen?

00:24:26: Auf super coole, großartige Websites, die nicht nur gut aussehen, sondern in denen ich mit super interessanten Menschen und Projekten zusammenarbeiten darf und wir zusammen Impact machen.

00:24:41: Ich glaube, darauf kommt es mir an.

00:24:44: Ja, und darauf habe ich große Lust.

00:24:46: Und dann ist natürlich immer so das Unbekannte einzuladen.

00:24:51: Also ich will jetzt irgendwie gar nicht sagen: Okay, das mache ich 2020, 2022, sondern zu gucken: Okay, ich will mich überraschen lassen.

00:24:58: Ich bin gespannt, was, was das Jahr irgendwie noch so in petto hat.

00:25:02: Ja, ja, da höre ich schon so ein bisschen den Wildnispädagogen raus.

00:25:08: Ein neues Jahr als Wildnis, in der wir ja unser Zelt aufschlagen.

00:25:14: Ja, ja, spannend.

00:25:17: Wenn wir jetzt, wenn, wenn wir jetzt jemanden haben, der*die zuhört und sagt: Hey, der Gerrit, der macht coole, nachhaltige Websites.

00:25:25: Ich möchte, dass meine coole, nachhaltige Website von Gerrit gebaut wird.

00:25:29: Wo können wir dich finden und mit dir connecten und das bei dir in Auftrag geben?

00:25:35: Das würde mich natürlich super freuen.

00:25:38: Schaut euch meine freie Methodensammlung an.

00:25:41: Da habe ich ja schon gesagt, wo die zu finden ist.

00:25:43: Und ich habe eine eigene Website, die in einer Pause, die ich hoffentlich bald habe, auch gern wieder überarbeitet wird.

00:25:50: Das haben ja Webdesigner so, die machen also andere Projekte und die eigene Website ist so, wird total stiefmütterlich behandelt.

00:25:57: Aber das ist gerritschuster zusammengeschrieben Punkt D E.

00:26:00: Da bin ich auch zu finden.

00:26:02: Und auf LinkedIn natürlich bin ich auch unterwegs, wobei am allerbesten natürlich das Reflecta Netzwerk wäre, da bin ich auch zu Hause.

00:26:09: Super cool.

00:26:10: Dann stellen wir all diese Links auch in die Shownotes, damit es leicht ist für dich, wenn du zuhörst, Gerrit zu finden.

00:26:18: Und ja, wir sind gespannt, was uns bei dir dieses Jahr erwartet und welche Abenteuer wir mit dir erleben dürfen.

00:26:27: Wie cool gesagt, Sabine.

00:26:29: Vielen Dank.

00:26:30: Ja, danke dir.

00:26:31: Tschüss Gerrit.

00:26:33: Ciao, Sabine.

00:26:33: Hey, vielleicht hörst du jetzt zu und denkst ha, Sabine, du hast gut reden.

00:26:38: Meine Situation sieht ganz anders aus.

00:26:39: Da stellen sich folgende praktischen Fragen und ich habe außerdem diese Bedenken im Kopf. Hey, damit bist du nicht allein.

00:26:46: Das geht eigentlich fast allen so, die irgendwann beschließen, sie wollen wertorientiert arbeiten oder noch mehr im Einklang mit ihren Werten unterwegs sein.

00:26:55: Und genau deswegen gibt es das Erfolgreich Wertorientiert Kreativ Mastermind.

00:27:01: Hier treffen wir uns alle zwei Wochen in einer handausgelesenen Kleingruppe von Leuten, die echt super zusammenpassen und gemeinsam unterwegs sein wollen zum Austausch über all diese praktischen und seelischen Fragen, die uns dabei beschäftigen.

00:27:16: Es gibt dazu eine Reflecta Community und und eine Signalgruppe für den informellen Austausch zwischendurch.

00:27:23: Und natürlich auch eins zu eins Mentoring Sitzungen mit mir, um an deiner Zielsetzung zu feilen und dafür zu sorgen, dass du alles hast, was du brauchst, um deinen Traum umzusetzen.

00:27:34: Wenn dich das interessiert, schau mal in die Show Notes, da findest du meine E-Mail-Adresse.

00:27:39: Meld dich gern. Und du findest auch Links zur Website, wo du dich weiter informieren kannst.

00:27:45: Ich freue mich auf dich.

00:27:50: Das war's für heute bei Erfolgreich, Wertorientiert, Kreativ.

00:27:54: Danke fürs Zuhören.

00:27:56: Bis zum nächsten Mal in 14 Tagen.

00:27:58: Und denk dran: Wir brauchen einen kulturellen Wandel – und gemeinsam schaffen wir das.