Stundensatz und Strategie: Im Gespräch mit Moritz Orendt | 17
Shownotes
Moritz Orendt ist seit 2013 beruflich im Internet unterwegs. Erst mit seiner eigenen Firma und seit 5 Jahren vor allem als Einzelkämpfer. Dabei hilft er Unternehmen und Organisationen Online Marketing zu betreiben, das so nachhaltig wie möglich ist. Momentan ist er außerdem als wissenschaftlicher Mitarbeiter für den Sprecher für Digitalisierung im Bayerischen Landtag bei Bündnis 90/Die Grünen angestellt.
Moritz hat den Atlas der Selbstständigkeit, den Strategiekompass und das Stundensatzbarometer für Selbstständige entwickelt. Diese hilfreichen Tools beleuchten wir in unserem Gespräch aus verschiedenen Perspektiven, damit du möglichst viel für die eigene Praxis mitnehmen kannst.
In dieser Folge erfährst du:
- Wie du deine freiberufliche Arbeit als Kreative*r strategisch beleuchten und weiterentwickeln kannst
- Welche Fragestellungen du beachten solltest, wenn du deinen Stundensatz festlegst
- Welche Möglichkeiten es gibt, deinen Stundensatz flexibel zu deinem Wohl, dem Wohl deiner Kundschaft und zum Wohle der Welt einzusetzen
LINKS AUS DIESER EPISODE
Moritz Orendt im Internet: https://moritzorendt.com
Moritz' Atlas der Selbstständigkeit zum kostenlosen Download: https://moritzorendt.com/atlas-der-selbststaendigkeit — darin findest du ein eBook, das Strategiekompass-Arbeitspaket, das Stundensatz-Barometer-Arbeitspaket und das Altersvorsorgeteleskop-Arbeitspaket.
Moritz' Projekt "Gute Seiten": https://gute-seiten.org — vielleicht möchtest du dich um die Aufnahme ins Verzeichnis bewerben?
ZDF Magazin Royale vom 6. Mai 2022 über Fynn Kliemann: https://youtu.be/P1GZQDeVqlk
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DER PODCAST “ERFOLGREICH — WERTORIENTIERT — KREATIV”
Deine Gastgeberin Sabine baut mit ihrem Team bei From Scratch die nachhaltigste Textagentur der Erde. Und hat selbst erlebt, wie hoffnungslos sich die Lage manchmal anfühlt. In diesem Podcast bringt sie mutige Menschen zusammen, die wertvolle Einsichten und Tipps für die wertorientierte Arbeit mitbringen. Themen reichen von der zentralen Bedeutung von Gemeinschaft über die Transformation der Businesswelt bis zur authentischen Kund*innenakquise, und von Kapitalismuskritik bis zur Versprachlichung deiner Werte.
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Transkript anzeigen
00:00:06: Erfolgreich, wertorientiert, kreativ.
00:00:09: Der Podcast für Kreative, die ihr Fach bereits meistern und sich in Zukunft mehr an ihren Werten orientieren wollen.
00:00:16: Mit mir, Sabine Harnau, und interessanten Gästen.
00:00:26: Heute mit dabei: Moritz Orendt.
00:00:29: Moritz hat ganz tolle Materialien für Selbstständige geschaffen, über die wir heute sprechen.
00:00:35: Da geht es um Strategie als Selbstständige / Selbstständiger und auch um das große Thema Stundensatz.
00:00:43: Ich hätte mit Moritz ewig weiter reden können, auch über ganz viele andere Themen wie Online-Marketing ohne Facebook und Google.
00:00:51: Oder wie ist das eigentlich, wenn man als Generalist arbeitet und nicht als Experte in einem sehr kleinen Bereich?
00:00:58: Aber dafür hatten wir heute nicht so viel Zeit.
00:01:02: Wir wollten wirklich ganz bewusst auf die strategischen Fragen der Selbstständigkeit und das große Thema Stundensatz abheben.
00:01:09: Ich bin mir sicher, du nimmst eine ganze Menge mit aus diesem Gespräch – und wünsche dir viel Spaß beim Zuhören.
00:01:17: Hallo Moritz, wie toll, dass du da bist.
00:01:20: Hi Sabine, freut mich, dich hier getroffen zu haben.
00:01:24: Ja, ich wollte ja schon unbedingt seit Längerem mit dir darüber sprechen, wie das so ist, erfolgreich, wertorientiert und kreativ zu arbeiten.
00:01:34: Und heute ist es endlich soweit.
00:01:36: Ich bin total gespannt, was du uns allen zu erzählen hast.
00:01:40: Aber fangen wir doch mal am Anfang an, Moritz.
00:01:42: Wer bist du und was machst du?
00:01:45: Ja, ich bin Moritz Orendt.
00:01:48: Aktuell bin ich vor allem wissenschaftlicher Mitarbeiter bei den Grünen im Landtag in Bayern und unterstütze da den Sprecher für Digitalisierung bei seiner parlamentarischen Arbeit.
00:02:04: Und wie ich da hingekommen bin und wie ich auch dich, Sabine, kennengelernt habe, ist aber über meine Selbstständigkeit.
00:02:12: Ich habe während des Studiums mit Freunden ein Unternehmen gegründet, das war eine App-Firma, die war zwischenzeitlich auch ein bisschen gehypt. Wir waren im App Store Ranking auf Platz sieben zwischen Spiegel und Bild.
00:02:31: Ja, damals haben wir uns gefühlt wie die Könige der Welt, aber nur kurz.
00:02:39: Und die Monetarisierung hat sich dann als sehr schwierig herausgestellt.
00:02:44: Und wir haben es aber tapfer versucht, zwei Jahre lang daraus ein Unternehmen zu basteln.
00:02:53: Das hat auch in einem gewissen Umfang geklappt.
00:02:58: Also, das Unternehmen besteht immer noch.
00:03:01: Wir haben eine Firma gebaut, die die Software an Unternehmen dann vermietet hat. Wir haben Inhalte aggregiert und das war alles ganz nett, aber auf Dauer dann zu mühsam, um uns alle Gründer durchzufüttern.
00:03:17: Und so hat dann jeder überlegt, was er nebenbei selbstständig machen kann.
00:03:23: Und für mich war es dann, weil ich immer für uns Online-Marketing gemacht habe, auch die naheliegende Wahl, mich im Online-Marketing selbstständig zu machen.
00:03:33: Und das habe ich mehrere Jahre mit Vergnügen gemacht.
00:03:40: Nur irgendwann wurde mir dann klar: Wenn ich jetzt nicht aufpasse, mache ich das mein ganzes Berufsleben lang.
00:03:48: Und dafür war es dann doch zu hart.
00:03:54: Also, ich bin dann immer mehr in die Performance-Marketing-Ecke gekommen, also das heißt: Anzeigen gestalten und steuern und deren Wirkung messen. Und das ist, wenn man es genau ganz nüchtern betrachtet, nicht etwas, was die Welt unbedingt besser macht.
00:04:18: Es schaufelt vor allem viel Geld zu amerikanischen Monopolisten wie Google und Facebook und auch viele Daten – und heizt den Konsum an.
00:04:28: Und das können wir uns in einer sich erhitzenden Welt, glaube ich, nicht dauerhaft leisten.
00:04:34: Und drum habe ich mich dann auf den Weg gemacht und überlegt: Ja, wie kann man Online-Marketing eigentlich nachhaltig gestalten? Und ich habe da Leute gefunden, die das vielleicht auch probieren, aber keine fertige Lösung.
00:04:56: Und um diese Leute dann irgendwie einzusammeln und mich mit denen austauschen zu können, habe ich eine Honigfalle gebaut.
00:05:05: Wo mich alle finden und sich mit mir gerne austauschen.
00:05:08: Und das ist, was sich jetzt unter guteseiten.org besichtigen lässt.
00:05:14: Einfach ein, quasi wie die gelben Seiten, ein Verzeichnis von lauter Dienstleistern, die versuchen, auch die Digitalisierung nachhaltig zu gestalten.
00:05:29: Genau.
00:05:30: Und ja, jetzt bin ich schon acht Jahre dann in der Digitalwirtschaft unterwegs und wollte auch mal was anderes sehen.
00:05:41: Und da habe ich die Möglichkeit genutzt, als hier im schönen München diese Stelle für Digitalpolitik ausgeschrieben wurde, da mal reinzuschnuppern.
00:05:53: Und das mache ich jetzt auf alle Fälle bis zur nächsten Landtagswahl, die ist nächsten Herbst, also Herbst 2023.
00:06:03: Cool.
00:06:04: Was für eine Story, was für ein Spannungsbogen, der uns von deinem Start-up-Gründerdasein über Google Ads zu den guten Seiten und in den Bayerischen Landtag führt.
00:06:23: Finde ich unglaublich interessant, was du alles mitgenommen hast, wie du auch erklärst, warum du dich für bestimmte Dinge entschieden hast.
00:06:32: Mir geht es manchmal so im Leben, dass ich gar nicht unbedingt in dem Moment so genau formulieren kann, warum ich jetzt eine Veränderung durchführe.
00:06:43: Das wird mir dann manchmal erst im Nachhinein so richtig deutlich.
00:06:45: Wie war das bei dir?
00:06:46: Also, konntest du in den Momenten, wo du gesagt hast: „Nee, ich höre jetzt auf, Performance-Marketing im Standardmodell zu machen“ und so weiter, konntest du das da genau formulieren und an bestimmten Werten festmachen?
00:06:59: Oder ist das eher was, wo du so ein Gefühl hattest und dann im Nachhinein sind dir die Worte dafür eingefallen?
00:07:08: Ja, also ich glaube, bewusst war mir schon, was mich an der aktuellen Situation stört und quasi an meiner aktuellen Tätigkeit.
00:07:22: Um die Veränderung zu vollziehen und dann auch die Worte dafür zu finden, braucht es bei mir dann schon Zeit.
00:07:29: Also, was mich konkret gestört, war hat eben, dass ich glaube: Auch wenn ich für tolle Kunden arbeite, am Ende des Tages leistet Online-Marketing oft mehr Schlechtes als Gutes.
00:07:50: Also, der Effekt ist unterm Strich doch in Summe negativ ist.
00:07:56: Es gibt zwar einzelne Kampagnen, die haben sicher einen guten Effekt auf die Welt, aber es gibt viele Kampagnen, die eben diesen Effekt nicht haben. Und vor allem Kampagnen, die nicht gut laufen, da gewinnt dann einfach nur Facebook oder Google jetzt in dem Fall, wenn man bei denen Anzeigen schaltet. Und die Welt verliert.
00:08:18: Und quasi dieses, dieses Bedürfnis, auf der Welt nicht mehr Schaden als Nutzen zu hinterlassen, ist, glaube ich, schwierig genug.
00:08:33: Ja, wenn das Berufsleben da klar netto negativ ist, dann muss man, oder wollte ich was ändern. Und die Veränderung, bei mir war es zumindest so, geht natürlich nicht schnell.
00:08:46: Also, erstmal müssen die Kunden ja mitgenommen werden.
00:08:50: Ich mochte meine Kunden auch und halt nur nicht unbedingt meine Tätigkeit. Und das ist natürlich ein Prozess, dass das bei allen durchdringt.
00:09:01: Und ich mir das auch leisten kann.
00:09:02: Das ist ja auch so eine Frage.
00:09:04: Ja, ganz wichtiger Punkt.
00:09:08: Da kommen wir ja schon fast so ein bisschen an zwei Dinge, die du in die Welt gesetzt hast und die ich so spannend fand, dass ich unbedingt will, dass wir da heute drauf zu sprechen kommen.
00:09:18: Nämlich einerseits dein Atlas der Selbstständigkeit und andererseits das Stundensatzbarometer.
00:09:27: Jetzt will ich aber nochmal checken, wo du die Geschichte erzählt hast: Stehen die in einem Zusammenhang zu deiner persönlichen Transformation?
00:09:37: Also, hast du zum Beispiel den Atlas der Selbstständigkeit aufgrund deiner eigenen Erfahrungen zusammengebaut? Oder hast du den für dich erstmal gebaut und daraufhin dann Entscheidungen getroffen?
00:09:49: Wie sind die entstanden?
00:09:52: Ja, also der Atlas der Selbstständigkeit ist so entstanden, dass ich die Tools, die ich da angeboten habe ... also beim Atlas der Selbstständigkeit wollte ich Selbstständige dabei unterstützen, irgendwie Orientierung in ihrer Selbstständigkeit zu finden auf eine sehr sehr niedrigschwellige Art und Weise.
00:10:14: Und weil ich eben fand, dass das nicht so einfach möglich ist.
00:10:21: Also, es gibt natürlich unglaublich viele Inhalte im Netz, die einen irgendwie dabei unterstützen, selbstständig zu sein. Aber die sind nicht immer so handlungsorientiert und nicht so kompakt, war zumindest mein Empfinden.
00:10:34: Und dann gibt es natürlich eine große Fülle an Coaches, aber da hat vielleicht auch nicht jeder den Geldbeutel dafür oder den Mut, sowas auszuprobieren.
00:10:50: Und auch wenn man sich dafür entscheidet, ist es ja nicht einfach, da wen zu finden, der zu einem passt.
00:10:55: Und drum habe ich in meiner Selbstständigkeit eigentlich immer zusammen mit einem Freund, der auch selbstständig ist, so versucht, uns gegenseitig so ein Feedback zu geben und so ein kleines Jahresgespräch zu machen, wie es läuft, was einem hilft, was einem nicht so gut hilft, was man ändern möchte.
00:11:22: Und um dieses Gespräch vorzubereiten, habe ich nach Materialien im Internet gesucht und habe dann auch für, ja, paar Euros was gekauft, was ich dachte, hilft uns vielleicht. So ein Online-Kurs und den fand ich unglaublich langatmig und dachte, eigentlich brauche ich nur ein Worksheet.
00:11:44: Und dieses Worksheet habe ich dann einfach selber gebaut und zusammen mit einem Designer dann, dann entwickelt.
00:11:55: Das war der sogenannte Strategie-Kompass.
00:11:58: Und aus diesem Strategie-Kompass ist dann die Idee gekommen, ich könnte ja mehrere solche Sachen machen.
00:12:07: Und das wurde dann der Atlas der Selbstständigkeit.
00:12:11: Und das zweite Tool war das, was du jetzt angesprochen hast, der Stundensatzbarometer.
00:12:20: Ja, ich habe ja beides auch schon verwendet, einfach als Gegencheck.
00:12:28: Also ich bin darüber gestolpert, nachdem ich dich kennengelernt habe, dass du diese Materialien mittlerweile gratis im Internet anbietest, was ich unheimlich großzügig finde von dir, weil – da ist ja erstens viel Arbeit und Nachdenken, Recherche reingegangen.
00:12:43: Ich gehe davon aus, du hast es mehrfach wahrscheinlich getestet an dir selbst und Leuten, die du kennst, oder hast Feedback bekommen von Leuten, die es ausprobiert haben.
00:12:50: Und das dann einfach gratis zur Verfügung zu stellen, finde ich wirklich toll.
00:12:56: Also vielen Dank im Namen aller.
00:12:59: Ja, vielen Dank.
00:13:01: Das war auch ein Weg dazu, das gratis anzubieten.
00:13:05: Erst wollte ich so einen Atlas bauen und hatte da auch eine Website.
00:13:11: Ja, einen Online-Shop. Aber es haben eigentlich nur Leute gekauft, die ich auch kenne und dann dachte ich, das ist jetzt nicht Sinn der Sache.
00:13:20: Da können es doch besser alle umsonst nutzen.
00:13:25: Ja, und ich erinnere mich gerade bei dem Strategie-Kompass, ne?
00:13:29: Der ist tatsächlich ja rund.
00:13:30: Also, das Wort „Kompass“ passt ja sehr gut.
00:13:33: Und du bietest also eine Audiodatei an, die das noch mal erklärt, wie man das ausfüllt.
00:13:39: Und das eigentliche Worksheet, glaube ich, wenn ich mich richtig erinnere.
00:13:42: Genau.
00:13:43: Und ich hab mir das also angehört, hab das ausgefüllt.
00:13:45: Ich hab gar nicht mal so lange gebraucht, aber ich kann mir vorstellen, dass es für manche vielleicht auch eine Arbeit ist, die einige Stunden in Anspruch nehmen kann, je nachdem, wie oft man schon über die Fragen nachgedacht hat oder wie lange das letzte Mal her ist.
00:13:58: Und ich fand das unglaublich eindrücklich durch die Visualität der Darstellung. Und dass ich dann quasi so eine Art One-Pager mir einfach in mein Notizbuch legen kann und da einmal die Woche oder einmal im Monat drauf gucken kann und kann das so auf einen Blick sehen: So, okay, das waren eigentlich die Sachen, die ich in der Session mit mir selbst und dem Moritz virtuell rausgearbeitet habe, und in die Richtung will ich jetzt gehen. Und da sind mir vielleicht auch Dinge aufgefallen, die nicht so gut zusammenpassen, die jetzt für mich nochmal einen Arbeitsauftrag bedeuten: Wie kann ich das lösen? Wie zum Beispiel die Projekte, die ich eigentlich gerne mache, und die Projekte, die opportunistisch auf mich zukommen, oder die nun mal in meiner Welt aktuell existieren.
00:14:47: Also solche Diskrepanzen sich bewusst zu machen und so, fand ich persönlich sehr hilfreich und wirklich ein gelungenes Tool.
00:14:57: Um sich selber so ein bisschen auf die Schliche zu kommen.
00:14:59: Deswegen will ich dafür auch ganz bewusst Werbung machen.
00:15:02: Wir stecken die Links natürlich in die Shownotes.
00:15:05: Zu den guten Seiten und zum Strategiekompass, auf jeden Fall.
00:15:11: Und ja, und dann gibt's das Stundensatzbarometer.
00:15:13: Und das hat ja noch mal eine ganz andere Qualität.
00:15:15: Ich hab das schon vielen Leuten gegenüber erwähnt.
00:15:19: Cool, vielen Dank.
00:15:20: Denn die Frage – ich glaube, die Frage, die ich am häufigsten höre, in ganz vielen Kontexten – also sei es, dass wir bei From Scratch sagen, wir brauchen Unterstützung in einem bestimmten Bereich von, im Bereich Design oder im Bereich Text oder im Bereich Übersetzung oder so.
00:15:37: Und dann kommen wir immer im Gespräch darauf: Okay, was würde das denn kosten, wenn wir mit dir zusammenarbeiten?
00:15:42: Oder was würde es unseren gemeinsamen Kunden kosten, damit wir so ein bisschen die Grundlagen setzen können?
00:15:50: Oder im „Erfolgreich Wertorientiert Kreativ Mastermind“ kam das Thema auch immer wieder auf: Was soll ich pro Stunde berechnen?
00:16:02: Soll ich überhaupt was pro Stunde berechnen?
00:16:04: Nehme ich nur einen internen Stundensatz und baue daraus irgendwie einen Fixpreis für bestimmte Projekte oder so?
00:16:11: Aber immer wieder kommt es zurück auf diesen Stundensatz.
00:16:14: Und ich kenne kaum jemanden, der oder die sich in dem Thema so richtig fest im Sattel fühlt und sagt: „Ja, ich hab meinen Stundensatz gefunden und ich verteidige den und ich brauch den gar nicht zu verteidigen und es geht mir gut damit und meiner Kundschaft geht's gut damit und ich bezweifle das nie.“
00:16:31: Ich kenn niemanden.
00:16:33: Und deswegen ist es so ein Schatz, dass du dich hingesetzt hast und hast in so einem Spreadsheet was gebaut, was man ausfüllen kann, um mal zumindest ganz rational so durch den Prozess zu gehen, und dann spuckt es quasi ja eine Zahl aus.
00:16:52: Ne?
00:16:52: Ist ja quasi ein magisches Tool.
00:16:55: Erzähl mal ein bisschen was dazu, zu diesem Stundensatzbarometer, wie du da drauf gekommen bist.
00:17:01: Und, ja, einfach ein bisschen Hintergrund.
00:17:04: Ich find's nämlich echt spannend.
00:17:06: Cool.
00:17:06: Ja, vielen Dank.
00:17:07: Also, ich glaube, wie du schon gesagt hast, der Stundensatz ist eine der Sachen, die einen in der Selbstständigkeit am meisten beschäftigen, besonders am Anfang.
00:17:22: Und ich glaube, den man auch oft verteidigen muss, vor allem gegenüber Leuten, die die jetzt nicht selbstständig sind, wenn man irgendwie sagt, jetzt, weiß ich nicht, „Ich nehme 85 Euro pro Stunde“ – und das der Angestellte ganz naiv vergleicht mit dem, was er oder sie so im Monat verdient und das dann hochrechnet und sich überlegt: „Boah, der Moritz ist ja reich!
00:17:53: Der nimmt es ja wirklich hier von den Lebenden.“
00:17:57: Und gleichzeitig hat man, glaube ich, auch als Selbstständiger am Anfang die Tendenz, zu wenig Geld zu nehmen und sich quasi selber zu bescheißen, weil man sich reicher fühlt, als man ist.
00:18:24: Darum, um dem entgegenzuwirken, habe ich dieses Excel-Sheet gebaut, was den Stundensatz einfach vergleichbar machen soll mit einem Angestelltengehalt.
00:18:37: Weil, gerade in Deutschland leben wir ja doch in einem Land der Angestellten.
00:18:43: Und die meisten Leute kennen ihr ... finden irgendwie jetzt das Angestelltengehalt von 50.000 meinetwegen angemessen oder wie auch immer.
00:18:55: Und das eben im Vergleich zu einem Stundensatz zu sehen ... zu nehmen, fand ich wertvoll für mich selber, um selber quasi so ein Gefühl zu bekommen: Wie viel Geld muss ich nehmen, um bei welchem Jahresverdienst ungefähr rauszukommen? Welche Kosten fallen an, zum Beispiel für Altersvorsorge, Versicherungen,
00:19:20: Steuern? Und genau, das mal zum Excel-Sheet, um einfach selber ein Gefühl dafür zu bekommen: Was bedeutet mein Stundensatz in einem Jahresverdienst?
00:19:33: Dazu muss man natürlich viele Annahmen treffen, zum Beispiel: Wie viel, wie viel arbeite ich? Wie viel kann ich abrechnen? Wie oft bin ich krank? Zum Beispiel, auch Angestellte in Deutschland waren, glaube ich, 18,5 Tage krank, durchschnittlich 2019.
00:19:49: Und ja, als Selbstständiger – ich rechne nicht damit, krank zu sein.
00:19:57: Ich bin Gott sei Dank auch nicht so oft krank, aber das kann sich natürlich ändern und das ist ein Durchschnittswert.
00:20:03: Und gerade, wenn man noch nicht so alt ist, dann ist man natürlich seltener krank.
00:20:09: Und um solche versteckten Effekte auch mit reinzurechnen, genau, hilft das Excel-Sheet. Und das bestimmt eben: Was will ich gerne für einen Stundensatz haben? Und gleichzeitig bewege ich mich natürlich mit meiner Dienstleistung und mit meinem Stundensatz nicht irgendwie in einem Wünsch-dir-was-Land, sondern es gibt auch andere Anbieter und man muss irgendwie erheben, was marktüblich ist.
00:20:41: Und genau, das machen ja die meisten schon auf irgendeine Art und Weise, aber dazu leitet dieses Worksheet eben auch nochmal an, konkret nachzufragen: Für meine Dienstleistung mit der und der Erfahrung, was nimmst du denn? Und manche reden ja nicht so gern über ihren eigenen Stundensatz, weil sie ihn ja auch anpassen nach Bedarf, nach oben oder unten.
00:21:09: Dann finde ich es manchmal einfacher zu fragen: Was hältst du für üblich? Dass sie quasi nicht selbst offenlegen müssen, was sie verdienen.
00:21:19: Das ist ein toller Tipp.
00:21:22: Ja, und gleichzeitig ist ja nicht jedes Projekt auch gleich wertvoll für einen selber.
00:21:32: Entweder man lernt nichts mehr oder, ja, also ich hatte es bei Projekten, bei denen ich weiß: Ich arbeite sehr schnell, weil ich es schon sehr oft gemacht habe. Dann ist natürlich mein Stundensatz höher, weil der Wert, den ich generiere, auch höher ist im Vergleich zu der Arbeit, die ich einsetze.
00:21:54: Und bei anderen Projekten, wo ich mich quasi, wo ich das Projekt auch nutze, um selbst eine Expertise aufzubauen, würde ich dann tendenziell eher mit meinem Stundensatz runtergehen. Oder wenn etwas eine tolle Referenz ist und ich weiß, die haben jetzt nichts oder können nicht so viel zahlen.
00:22:17: Genau, dass man neben diesem eigenen Wunschverdienst eben auch noch den marktüblichen Verdienst berücksichtigt und auch die projektspezifischen Charakteristiken.
00:22:30: Das ist so das Stundensatzbarometer.
00:22:33: Das finde ich wirklich ganz wichtige Punkte.
00:22:35: Also einerseits zu gucken, was bedeutet das Projekt für mich?
00:22:40: Und würde ich dementsprechend den Preis eher anheben oder senken?
00:22:44: Und was wir dann zum Beispiel auch im Mastermind besprochen haben, ist, so einen Mindeststundensatz festzulegen, der kostendeckend ist, damit man weiß: Da kann ich nicht drunter gehen, ohne dass es schmerzhaft wird.
00:22:55: Und auch zu überlegen, wie viel Energie kostet mich das?
00:23:00: Es gibt ja zum Beispiel Prozesse, die sehr langwierig sind, weil zum Beispiel, wenn du gerade im konzeptionellen oder strategischen Bereich arbeitest, auf Kundenseite sehr viel an Veränderungsmanagement notwendig ist, viele Gespräche mehrfach geführt werden müssen, möglicherweise auch wirklich knifflige Sachen zu lösen sind, die jetzt rein über das Design oder die Marketingstrategie oder den Output hinausgehen.
00:23:28: Und das ist ja deutlich anstrengender. Also, dass man sich auch überlegt: Ich würde jetzt eher einen höheren Satz nehmen für Dinge, die mich energetisch sehr stark beanspruchen.
00:23:39: Und die Sachen, die mir sehr leicht fallen und die mir Spaß machen, kann ich unter Umständen ein bisschen preiswerter anbieten.
00:23:45: Das ist für manche Leute sehr hilfreich, so was zu haben.
00:23:49: Und zugleich gibt es natürlich auch diese andere Logik zu sagen: Ja, ich kann aber jede Stunde ja nur einmal verkaufen.
00:23:54: Wieso soll ich dann unterschiedliche Preise ansetzen?
00:23:58: Ich kann beide Argumentationen gut verstehen und würde sagen, das ist wahrscheinlich eine persönliche Entscheidung.
00:24:03: Aber ich weiß nicht, wie du das siehst.
00:24:04: Ob du da einen Tipp hast oder einen Rat geben würdest oder eher eine allgemein gültige Weisheit.
00:24:13: Ja, ich glaube, es soll jeder einfach so machen, wie es für einen selber passt.
00:24:19: Also, wenn man sich nicht gut damit fühlt, unterschiedliche Preise zu verlangen, dann soll man es nicht machen.
00:24:26: Das kann ich auch nachvollziehen, dass man dann das Gefühl hat, man benachteiligt irgendwie jemand.
00:24:32: Ich persönlich finde es total gerechtfertigt und habe das auch gemacht, dass ich bei Leuten, für die ich gerne gearbeitet habe, einem geringeren Satz verlangt habe und bei Leuten, wo mir klar war: Gut, es macht jetzt zwar Spaß, aber die haben es einfach,
00:24:56: denen tut es nicht weh, dann können sie mich auch gut bezahlen.
00:25:02: Ja, man kann auch so ein bisschen so einen Robin-Hood-Effekt natürlich einführen.
00:25:06: Manchmal auch bekannt als Sliding-Scale, wo man sagt: Okay, das ist der tatsächliche Wert der Arbeit oder die tatsächlichen Kosten liegen hier.
00:25:18: Und wenn du jemand bist oder eine Organisation bist, wo das Geld wirklich sehr knapp sitzt, und das könnt ihr an folgenden Punkten erkennen:
00:25:26: Die und die Sachen fallen euch schwer, üblicherweise so aus der Portokasse zu bezahlen.
00:25:30: Dafür habt ihr normalerweise kein Budget.
00:25:33: Und bei Privatpersonen wären es wahrscheinlich sogar Dinge wie: Du kannst dir kein Auto leisten.
00:25:37: Du hast Schwierigkeiten, deine Grundbedürfnisse zu decken, wie Energie, Heizung, Lebensmittel und so weiter.
00:25:43: Du hast Probleme, deine Kinder auf Klassenfahrt zu schicken.
00:25:46: Dann bieten wir dir für diese Fälle eine preisgünstigere Option an.
00:25:51: Aber wir beide wissen — beide Parteien wissen: Das ist eine preisgünstigere Option aufgrund deiner Lebens- oder Wirtschaftssituation. Und zusätzlich gibt es auch einen höheren Preis für die, die es sich erlauben können, die sagen: Wir wollen das gerne unterstützen, dass das Angebot so breit zugänglich ist wie möglich und wir sind uns dessen bewusst, dass wir einen etwas höheren Preis bezahlen. Aber wir finden es gut, dass Person XY oder dieses Studio eben auch Arbeit macht für die Guten, die es sich sonst nicht leisten könnten.
00:26:20: Und das wird dann so gegenfinanziert.
00:26:22: Ich weiß im Moment, Mai 2022, ist das ein bisschen ein kritisches Thema, weil, wer Jan Böhmermann geguckt hat über Fynn Kliemann, hat da wahrscheinlich was ähnliches gesehen im Bereich Urlaubsmöglichkeiten für Menschen mit wenig Geld, wo es so einen Pott gibt, und er hat das dann als Spenden bezeichnet und so weiter.
00:26:42: Kann ich auch mal einen Link in die Show Notes machen zu der ZDF-Magazin-Royale-Sendung.
00:26:48: Aber das Take-away aus der Sendung war nicht: „Macht es nicht.“
00:26:52: Sondern das Take-away aus der Sendung war – zumindest habe ich es so verstanden: „Seid transparent.“
00:26:58: Wenn man sowas anbietet, muss man natürlich auch bereit sein zu sagen: Okay, die Mehreinnahmen. Wenden wir die tatsächlich dafür an, anderen Leuten bessere Möglichkeiten zu geben?
00:27:08: Und man muss da nicht unbedingt Namen nennen, aber zu sagen: Okay, im letzten halben Jahr oder im letzten Jahr haben wir durch diese Sliding-Scale-Einrichtung es geschafft, den und den, also so vielen Leuten kreative Services zu ermöglichen.
00:27:25: Dass man so ein bisschen, dass das nicht einfach nur so aussieht, so, man bietet da was an, was wohltätig aussieht, aber man macht nichts damit.
00:27:33: Ja, da wollte ich dich auch mal was fragen.
00:27:35: Ich war heute früh noch kurz auf deiner Website unterwegs und da habe ich gesehen, du machst ja ganz klar Sachen oder Projekte, mit denen du andere Sachen finanzierst, oder?
00:27:52: Das ist ja das dann noch ein bisschen radikaler weitergedacht, dass man quasi nicht innerhalb seiner Arbeit Sachen vom einen dem anderen finanzieren lässt, sondern dass man ein Projekt ganz klar nutzt, um Ich weiß nicht, irgendwas mit dem Regenwald war's.
00:28:11: Ich hab's jetzt nur überflogen.
00:28:13: Wir haben verschiedene Optionen.
00:28:14: Das eine ist, was wir machen, ich sag jetzt mal, gratis.
00:28:19: Das ist natürlich, man bezahlt mit seinen Daten.
00:28:22: Ich sag ganz ehrlich: Du musst uns einen Auftrag erteilen, um dieses Gratis-Angebot zu nutzen.
00:28:29: Das bedeutet, wir müssen wissen, wer du bist, was deine E-Mail-Adresse ist und welche Website du hast oder welche E-Mails du an dein Publikum schickst.
00:28:37: Denn wir machen dann so eine Art Inspektion von der Seite auf deiner Webseite oder von E-Mails in deinem E-Mail-Marketing, um zu gucken: Okay, was kann man da dran verbessern, damit du da noch mehr rausholen kannst?
00:28:50: Und warum ist es für den Regenwald?
00:28:52: Weil die einzige Bedingung dafür ist, außer dass du natürlich zu den Guten gehören musst, was du für die nachhaltige Entwicklung der Welt tun musst.
00:29:02: Wir verlangen eine Spende an eine Regenwaldorganisation, die groß genug ist, um mindestens einen Quadratmeter Regenwald zu schützen.
00:29:11: Das ist nicht teuer.
00:29:12: Also, es kostet zwischen 3,50 und 6 Euro, je nachdem wie die Währungen so schwanken und was die Inflation so macht.
00:29:20: Das kann sich eigentlich fast jede Organisation, würde ich sagen, leisten.
00:29:24: Unseren professionellen Blick zu kaufen, indem sie sagen: Okay, wir spenden hier an Regenwaldorganisationen und sagen dann From Scratch Bescheid und füllen das Formular aus.
00:29:34: Und dann müssen wir nicht für diese Inspektion bezahlen.
00:29:37: Das machen wir zwischen einmal im Monat und einmal im Quartal, je nachdem, wie busy wir sind.
00:29:42: Und dann zusätzlich geben wir bei Projekten, die wir bezahlt machen, circa zwei Prozent der Einnahmen an wohltätige Zwecke.
00:29:53: Das ist manchmal fest gekoppelt, wie zum Beispiel: Wenn man uns für einen Resultag bucht, geht es an eine ganz bestimmte Organisation.
00:30:03: Aber wir passen es oft auch an die SDGs oder nachhaltigen Entwicklungsziele unserer Kundschaft an.
00:30:08: Also wenn die jetzt ganz stark im Thema Sport zum Beispiel arbeiten oder so, dann gucken wir, dass wir eine Sport-Charity finden, die mit benachteiligten Jugendlichen zum Beispiel arbeitet und unterstützen die dann finanziell.
00:30:22: Oder aktuell haben wir mit vielen Kunden, Kundinnen abgesprochen, dass wir diese zwei Prozent dann ans Rote Kreuz spenden für die Arbeit mit Geflüchteten aus der Ukraine.
00:30:34: Genau.
00:30:35: Cool.
00:30:37: Ja, also wir haben das gesteigert von circa 1% schrittweise auf 2% und gucken mal, wie weit wir damit kommen.
00:30:45: Aber das ist natürlich auch was, was man machen kann.
00:30:48: Manchmal...
00:30:50: Kurze Frage, das hilft natürlich auch, Entschuldigung, das hilft natürlich auch, einen höheren Stundensatz zu rechtfertigen, weil man sagt, hey, umso mehr du uns zahlst, umso mehr können wir dir unterstützen.
00:31:02: Ja, das ist nicht das primäre Ziel.
00:31:06: Das sage ich ganz bewusst dazu, weil der Punkt, den ich manchmal gesehen habe, ist das gerade in der ethischen Marketing-Szene, das schon auch kritisch gesehen wird, fast schon als manipulativ bewertet wird, dass man quasi den Kauf an eine positive Handlung knüpft.
00:31:22: Das passiert ja nur, wenn der Kunde auch tatsächlich uns bucht.
00:31:26: Ich muss allerdings ganz ehrlich sagen, dass ich zwar die Bedenken dahinter verstehe, aber ich kann auch nur geben, wenn was reinkommt.
00:31:36: Also ich kann nur was weitergeben aus einem Topf, der voll ist oder immer wieder nachgefüllt wird.
00:31:43: Und deswegen ist es einfach die Logik, in der wir uns befinden.
00:31:51: Von daher, ich will das nicht ganz abweisen, aber wir nutzen das nicht manipulativ, sondern wir nutzen das, um uns möglicherweise von anderen abzuheben, die den gleichen Stundensatz verwenden, aber halt nichts damit machen.
00:32:04: Und auch, um tatsächlich über unsere Arbeit hinaus einen positiven Beitrag zu leisten.
00:32:12: Na ja, ich mein, man kann sich damit zufriedengeben, dass man nur Leute unterstützt, die gute Absichten haben.
00:32:19: Aber das bedeutet ja trotzdem, dass wir oft in so einer Bubble sind.
00:32:21: Und wie können wir Beitrag leisten über diese Bubble hinaus?
00:32:25: Und das war halt die Idee dahinter.
00:32:26: Cool.
00:32:30: Ja, aber zurück zum Thema Stundensatz.
00:32:33: ...
00:32:37: Dein Spreadsheet will ich wirklich allen ans Herz legen, weil es auch total gut ist, sich das mal ausgefüllt irgendwo abzulegen, dass man sich immer wieder daran erinnern kann, wenn Kritik kommt.
00:32:49: Ah ja, genau aus den Gründen macht das Sinn mit meinem Stundensatz.
00:32:52: Und es ist auch echt eine Übung im „Adulting“.
00:32:54: Also für alle, die frisch aus der Uni kommen und sich selbstständig machen, glaube ich, wirklich gut mal zu überlegen:
00:32:59: Ja, mein späteres Selbst, in 30 Jahren, wird mir dankbar sein, dass ich von Anfang an an Altersvorsorge gedacht habe, von Anfang an an Versicherungen gedacht habe und nicht einfach nur gedacht hab: Naja, okay, auf Fiverr nehmen die Leute da irgendwie 10 Cent pro Wort oder 20 Euro pro Stunde, dann unterbiete ich die halt ein bisschen und dann kriege ich mehr Aufträge.
00:33:22: Das ist halt kurzfristig nachvollziehbar, aber langfristig undankbar.
00:33:27: Da ist das Spreadsheet eine wirklich gute Erinnerung.
00:33:34: Ich freue mich, wenn es genutzt wird.
00:33:36: Ja, also zu beidem, zu allem, die Links in die Shownotes.
00:33:42: Und bevor wir uns verabschieden, ich habe im Hintergrund hier einen Krankenwagen.
00:33:50: Ich hoffe, der stört nicht zu sehr.
00:33:52: Bevor wir uns verabschieden, Moritz, was kannst du unseren Zuhörerinnen und Zuhörern sonst noch mit auf den Weg geben?
00:33:59: Hast du Final Words?
00:34:07: Ja, schwierig.
00:34:08: Ich glaube, jeder muss irgendwie selbst seinen Weg finden.
00:34:11: Ich kann von meinem Weg erzählen.
00:34:15: Ich bin Generalist, darum macht es mir immer Spaß, unterschiedliche Sachen auszuprobieren und viel rumzuprobieren und auch mal andere Sachen zu machen.
00:34:26: Das läuft ja so ein bisschen konträr der Weisheit für Selbstständige im Internet, die ja sagen: Mach möglichst oft das gleiche für die gleichen Leute, weil, dann bist du als Experte für diesen einen Bereich etabliert.
00:34:43: Und es ergibt natürlich auch in einem gewissen Rahmen Sinn.
00:34:47: Aber mir persönlich ist es auf Dauer einfach zu langweilig.
00:34:54: Und vielleicht schafft man es innerhalb seines Expertisenbereichs, da auch so eine Abwechslung reinzubekommen, dass es nicht so ist, aber mir war es zu fad.
00:35:12: Dann ist es auch keine Schande, mal wieder angestellt zu werden, so sehe es ich.
00:35:19: Ich habe mal ein Praktikum in Ecuador gemacht bei so einem Dachverband der dortigen Genossenschaftsbanken und der dortige Geschäftsführer dieses Dachverbands, der hat mich sehr beeindruckt. Und der hat eben so von seiner Lebensführung erzählt, dass er versucht, alle vier Jahre wirklich einen klaren Cut zu machen und irgendwie was anders zu machen, weil sonst, ja, wird's irgendwann fad.
00:35:49: Und das hab ich auch so ein bisschen für mich bemerkt.
00:35:59: Genau.
00:35:59: Erst vier Jahre Start-up-Leben fand ich spannend.
00:36:03: Danach jetzt so vier Jahre selbstständiger Dienstleister fand ich auch spannend.
00:36:07: Und jetzt mal schauen, was jetzt die nächsten vier Jahre bringen.
00:36:13: Aber vielleicht, um das auch in Relation zu setzen, geht's dir, Sabine, ganz anders.
00:36:18: Du hast ja vielleicht deine Leidenschaft zum Beruf gemacht und dann schaut es anders aus.
00:36:25: Oder wie geht's dir?
00:36:26: Das ist eine gute Frage.
00:36:28: Ich würde sagen, ich habe auch sehr viele Cuts erlebt.
00:36:30: Deswegen heißt meine Firma auch From Scratch, weil ich so oft quasi From Scratch wieder neu angefangen habe.
00:36:36: Ich glaube, im Moment ist mein Bestreben, die vielen unterschiedlichen Dinge, die ich gerne mache, so miteinander zu integrieren, dass ich zwar sagen kann: Das und das mache ich und das und das mache ich nicht, aber die Ränder immer wieder irgendwie mit dem Kern verwoben werden.
00:36:53: Das klingt jetzt ein bisschen abstrakt.
00:36:55: Das ist auch, weil ich gerade selber im Prozess bin.
00:36:57: Aber man könnte ja auch sagen, ich bin ja eigentlich Lehrerin und Texterin, mache aber ja auch sehr viel Konzeptionelles, sehr viel Kommunikationsstrategie und biete jetzt dieses ganze Universum rund um Erfolgreich, Wertorientiert, Kreativ an.
00:37:15: Und für mich ist es da immer wichtig: Wie hängt das eigentlich zusammen? Das immer zu reflektieren, damit ich für mich eine Story habe und die Sachen aussortieren kann, die vielleicht nur eine Ablenkung sind.
00:37:27: Was ist Teil des Prozesses und was ist eigentlich nur eine Ablenkung?
00:37:32: Wie zum Beispiel: Ich stricke auch sehr leidenschaftlich gerne, würde das jetzt aber nicht unbedingt in meine berufliche Tätigkeit integrieren wollen.
00:37:42: Ja, das ist ja auch wichtig.
00:37:43: Obwohl ich mir vorstellen kann, mal ein Strick-Team-Date zu machen oder so für einen Kunden, wenn die das irgendwie cool finden, was mit den Händen zu machen, kann ich mir das auch vorstellen einzubringen.
00:37:53: Aber das wäre halt so an den Rändern.
00:37:55: Und was ist eigentlich der Kern?
00:37:56: Also das ist für mich im Moment sowas zum Rausfinden, wie verbinde ich das miteinander.
00:38:02: Genau.
00:38:03: Ja, dazu haue ich jetzt doch nochmal eine persönliche Weisheit raus.
00:38:08: Man muss auch nicht alles, was einem Spaß macht, kommerzialisieren.
00:38:12: Auch wenn es gehen würde, man kann es ja trotzdem einfach genießen und für sich selber machen.
00:38:18: 100 Pro.
00:38:20: Und ich finde, das ist ein tolles Schlusswort, Moritz, für unsere Session.
00:38:25: Ich könnte mit dir stundenlang weiterreden, vielleicht brauchen wir auch noch mal irgendwann einen Follow-up.
00:38:29: Aber ich finde, du hast unheimlich viele wichtige Punkte uns mit auf den Weg gegeben und freue mich einfach total darauf zu hören, was die Zuhörerinnen und Zuhörer an Feedback hinterlassen und was davon gefruchtet hat.
00:38:44: Nochmal vielen Dank, Moritz.
00:38:46: Und ja, alles Gute weiterhin.
00:38:50: Bis zum nächsten Cut.
00:38:50: Ja, vielen Dank dir, Sabine.
00:38:52: Ist immer eine Freude, mit dir hier virtuell zu reden.
00:38:57: Vielleicht irgendwann ja mal auch persönlich.
00:39:01: Müssen wir unbedingt mal möglich machen.
00:39:03: Gut, bis dann.
00:39:03: Ciao, ciao.
00:39:05: Ciao.
00:39:06: Hey, vielleicht hörst du jetzt zu und denkst dir, Sabine, du hast gut reden.
00:39:11: Meine Situation sieht ganz anders aus.
00:39:13: Da stellen sich folgende praktischen Fragen.
00:39:15: Und ich hab außerdem diese Bedenken im Kopf.
00:39:17: Hey, damit bist du nicht allein.
00:39:19: Das geht eigentlich fast allen so, die irgendwann beschließen, sie wollen wertorientiert arbeiten oder noch mehr im Einklang mit ihren Werten unterwegs sein.
00:39:29: Und genau deswegen gibt es das Erfolgreich Wertorientiert Kreativ Mastermind.
00:39:34: Hier treffen wir uns alle zwei Wochen in einer handausgelesenen Kleingruppe von Leuten, die echt super zusammenpassen und gemeinsam unterwegs sein wollen, zum Austausch über all diese praktischen und seelischen Fragen, die uns dabei beschäftigen.
00:39:49: Es gibt dazu eine Reflecta-Community und eine Signalgruppe für den informellen Austausch zwischendurch, und natürlich auch eins zu eins Mentoring-Sitzungen mit mir, um an deiner Zielsetzung zu feilen und dafür zu sorgen, dass du alles hast, was du brauchst, um deinen Traum umzusetzen.
00:40:08: Wenn dich das interessiert, schau mal in die Show Notes.
00:40:10: Da findest du meine E-Mail-Adresse.
00:40:12: Meld dich gern.
00:40:13: Und du findest auch Links zur Website, wo du dich weiter informieren kannst.
00:40:18: Ich freu mich auf dich.
00:40:23: Das war's für heute bei Erfolgreich, Wertorientiert, Kreativ.
00:40:28: Danke fürs Zuhören.
00:40:29: Bis zum nächsten Mal in 14 Tagen.
00:40:31: Und denkt dran, wir brauchen einen kulturellen Wandel und gemeinsam schaffen wir das.
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