Hau's raus — Businessmodelle | 24

Shownotes

Businessmodell? Ob das nun ein inspirierendes Wort in der Social Entrepreneur-Branche ist oder nicht, wahrscheinlich kommst auch du nicht darum herum, dich damit zu beschäftigen.

Heute starte ich mit einem breiten Rundumschlag zu verschiedenen Businessmodellen, die du vielleicht schon kennst, aber auch flexiblere Modelle wie Pro-Wort-Preis, Monatssatz oder All-You-Can-Eat-Projektpreise. Es geht um die Vergütung deiner Arbeit und die Balance zwischen Aufwand, zeitgemäßer Bezahlung und Kund:innenbedürfnis. Außerdem gebe ich dir wie immer ein paar vertiefende Denkanstöße mit an die Hand, wie du dein(e) Businessmodell(e) besser an deine eigenen Bedürfnisse anpassen und auf Kund:innenseite möglicherweise noch mehr Mehrwert rausholen kannst.

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DER PODCAST “ERFOLGREICH — WERTORIENTIERT — KREATIV”

Deine Gastgeberin Sabine baut mit ihrem Team bei From Scratch die nachhaltigste Textagentur der Erde. Und hat selbst erlebt, wie hoffnungslos sich die Lage manchmal anfühlt. In diesem Podcast bringt sie mutige Menschen zusammen, die wertvolle Einsichten und Tipps für die wertorientierte Arbeit mitbringen. Themen reichen von der zentralen Bedeutung von Gemeinschaft über die Transformation der Businesswelt bis zur authentischen Kund*innenakquise, und von Kapitalismuskritik bis zur Versprachlichung deiner Werte.

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Transkript anzeigen

00:00:06: Erfolgreich, Wertorientiert, Kreativ. Der Podcast für Kreative, die ihr Fach bereits meistern und sich in Zukunft mehr an ihren Werten orientieren wollen. Mit mir, Sabine Harnau, und interessanten Gästen.

00:00:21: Was?

00:00:26: Hallo und herzlich Willkommen bei einer neuen Folge Haus Raus. Bei Erfolgreich Wertorientiert, Kreativ: Haus Raus, da geht es um 5 bis 10 Minuten Rat und Ideen, was du praktisch in deiner Arbeit machen könntest, um noch erfolgreicher, noch wertorientierter und – ja – noch kreativer zu sein. Heute will ich ein Thema ansprechen, bei dem scheiden sich schon die Geister am Wort, nämlich „Business-Modelle“. Business-Modelle, das ist so ein Wort, das ist nicht bei allen Leuten gleich beliebt, gerade in der ökosozialen Nische hat das manchmal so einen Touch

00:01:03: Startup mit Hockey Stick Growth aus Silicon Valley, und wir sind alle investorengetrieben und wollen hauptsächlich Kohle machen. Aber ob du darüber nachdenkst oder nicht, du hast ein Business-Modell! Und ehe wir uns versehen, haben wir ganz schnell 10. Und was sich reimt ist gut, sagt schon Pumuckl. Aber es sagt auch meine Erfahrung als Mentorin von freischaffenden Kreativen.

00:01:27: Vor allem, denn in ganz vielen Gesprächen und auch im Mastermind stellen wir immer wieder fest, wie viele Businessmodelle wir haben. Ich zähl mal n paar Businessmodelle auf, damit dir klar wird, was ich damit meine. Überleg dir, wie du

00:01:42: deine Arbeit ganz praktisch verkaufst, zu welchen Bedingungen, zu welchen Preisen, unter welchen Konditionen. Berechnest du

00:01:53: Pro-Wort-Preise, zum Beispiel für Blogartikel oder Übersetzungen? Berechnest du Pro-Stück-Preise, zum Beispiel pro Seite einer Website oder pro Instagram-Grafik oder pro LinkedIn-Post oder pro E-Mail, die du geschrieben hast?

00:02:15: Berechnest du pro Foto? Pro Film?

00:02:19: Pro Sekunde oder

00:02:21: pro Minute deines Films oder Musikstückes? Berechnest du vielleicht einen

00:02:28: Stundensatz für deine Arbeit? Berechnest du unterschiedliche Stundensätze für unterschiedliche Arten von Arbeit? Berechnest du unterschiedliche Stundensätze für unterschiedliche Kundschaft, zum Beispiel je nachdem, in welcher Branche sie tätig ist oder wie groß das Unternehmen ist, ob sie sozial oder vielleicht eher traditionell ausgerichtet sind, ob es eine NGO ist oder ein kommerzielles Unternehmen?

00:02:55: Berechnest du unterschiedliche Stundensätze – und darauf kommen wir gleich noch mal zurück – weil du irgendwann mal deine Preise erhöht hast, aber es gibt Kundschaft, die ist von ganz, ganz früher und die bezahlen noch weniger als die Hälfte von deinem aktuellen Stundensatz?

00:03:12: Arbeitest du zum Tagessatz? Arbeitest du zum Wochensatz?

00:03:17: Bist du jemand, der oder die als Contractor arbeitet? Also du hast n Vertrag für n Monat, 3 Monate, 6 Monate, n Jahr und arbeitest dann eigentlich

00:03:30: wie jemand, der oder die angestellt ist, aber eben nur auf Zeit?

00:03:36: Arbeitest du auf Projektbasis? Hast du bestimmte Projekte vordefiniert, die man sich wie in einem Café von der Menükarte auswählen kann und sagen kann, „Ich hätte das gerne in Tall und das gerne in Grande“?

00:03:52: Und

00:03:54: zu guter Letzt noch ne Idee: Bietest du vielleicht deine Arbeit als „All You Can Eat“-Paket an, wo du sagst: „Hier, ihr bezahlt mir jeden Monat so viel (oder jedes Jahr oder jedes Quartal so viel), und dafür bekommt ihr so viel, wie ihr braucht und wir schauen nicht auf die Zeit“?

00:04:09: Das sind alles Optionen. Die meisten davon sind mir schon mal begegnet. Eigentlich alle davon sind mir schon mal begegnet, entweder in meiner eigenen Firma oder in der Agentur oder in der Arbeit mit anderen Kreativen. Und alle davon können Sinn machen, unter bestimmten Umständen. Mit Ausnahme der Situation, wo du dich für ein Modell entschieden hast, aber deine Preise unterscheiden sich, je nachdem wie lange deine Kundschaft schon mit dir arbeitet. Für kurze Zeit wird das immer der Fall sein. Du hast vielleicht irgendwann 35 € festgelegt als Stundensatz und dann rausgefunden: „Oh nein, ich muss ja auch mich versichern, ich muss ja auch eine Altersvorsorge mit einbeziehen und ich kann ja gar nicht jede Stunde verkaufen, also muss ich eigentlich viel mehr berechnen.“

00:04:52: Du hast deinen Preise vielleicht auf 60 oder 80 € erhöht, aber da gibt es immer noch Leute, mit denen hast du noch nicht darüber gesprochen und die arbeiten nach wie vor für 35 € pro Stunde mit dir.

00:05:03: Das solltest du nicht so lange liegen lassen. Da werde ich jetzt mal richtig präskriptiv. Das ist nicht gut für eure Beziehung. Es ist nicht gut für deinen Erfolg. Sieh es mal als – Achtung, schlimmer Anglizismus – Opportunity Cost. Du könntest mit derselben Person oder derselben Organisation zu deinem neuen Stundensatz arbeiten und für die gleiche Arbeit viel mehr verdienen. Du könntest aber auch, wenn die das nicht möchten und auf den 35 € bestehen, sagen:

00:05:31: „Das ist nicht die Wertschätzung, die ich mir wünsche für meine Arbeit. Und deswegen suche ich mir jemand Neues, der oder die bereit ist, diesen Stundensatz zu zahlen oder diesen Preis zu zahlen. Und erst wenn ich mit dieser Kundin, diesem Kunden nicht mehr arbeite, habe ich überhaupt die Zeit und die den Brain Space dafür, das auch tatsächlich zu tun.“

00:05:53: Mein Rat an dich: Lass das nicht zu lange liegen, wenn du Kundschaft hast, die noch zu einem ganz alten Preis mit dir arbeiten. Schreib dir jetzt die Namen auf und setz dir ne Aufgabe in deinen Kalender oder in deine To-Do-Liste, dich bei denen zu melden und dieses Gespräch anzugehen. In den allermeisten Fällen wirst du wahrscheinlich positiv überrascht sein, dass sie sagen: „Ja, wir sind so begeistert von deiner Arbeit, natürlich bezahlen wir dafür mehr, wir haben uns schon gefragt, wann das passieren wird.“

00:06:22: Aber wenn wir über Businessmodelle reden, dann meine ich eigentlich all die anderen, die ich aufgezählt habe: vom Pro-Wort-Preis bis zum Pro-Stück-Preis bis zum Stundensatz, Tagessatz, Monatssatz, All You Can Eat, Projektpreise.

00:06:36: Ich hab mal zusammengezählt, wie viele Businessmodelle wir bei vom Scratch hatten und da kam ne ganze Menge raus. Ich glaub 10 war gar nicht so daneben. Ich hatte aber auch Leute im Mentoring,

00:06:50: Die hatten auch 8, 10, 12, teilweise sogar mehr verschiedene Businessmodelle. Letztlich für jede Kundin, jeden Kunden ein eigens definiertes Paket, das unter ganz anderen Vorzeichen berechnet war, mit ganz eigenen Konditionen.

00:07:05: Auf Dauer ist das nicht gut. Es ist total OK, wenn man im ersten Jahr oder wenn man irgendwas Neues gelernt hat, mal rumprobiert: Was könnte denn funktionieren, worauf haben die Leute Bock, was passt mir gut, wie arbeite ich gerne?

00:07:20: Aber auf Dauer brennt das aus. Es geht so viel Energie verloren, jedes Mal zu überlegen: Unter welchen Bedingungen kann ich meine Arbeit anbieten? Was ist das richtige Modell, wie bepreise ich das? Und dann ganz neue Verträge zusammenzustellen, ganz neue Gespräche zu führen, ganz neue Argumente zu finden, warum das jetzt gut ist.

00:07:43: Angefangen bis hin zum Rechnungsstellungsablauf. Ne, du hast natürlich ganz andere Möglichkeiten mit Vorlagen zu arbeiten und dir in diesem administrativen Bereich die Arbeit zu erleichtern, wenn du dich mal entschieden hast für ein, zwei, drei Business-Modelle und nach denen läuft dann alles und die werden vielleicht hier und da mal ein kleines bisschen angepasst. Aber im Großen und Ganzen immer geschaut: Okay, welches Businessmodell passt zu diesem Auftrag am besten oder zu diesem Kund*innenbedürfnis am besten?

00:08:14: Ja, und das ist meine Aufgabe an dich heute: Wenn du den Begriff „Business-Modelle“ nicht leiden kannst,

00:08:22: schreib ihn dir auf n Post-It, mal ein Herzchen drumherum und eine kleine Sonne daneben und freunde dich mit dem Begriff an.

00:08:30: Das klingt vielleicht bisschen schäbig, aber ich meine das tatsächlich ernster, als es klingt. Der andere Tipp von mir wäre: Schreib mal auf welche Projekte du in letzter Zeit verkauft hast, welche Aufträge du verkauft hast und zu welchen Konditionen. Komm dir selbst auf die Schliche, wie viele unterschiedliche Businessmodelle du eigentlich gefahren hast

00:08:54: in den letzten Monaten – sagen wir, 2022. Zähl mal durch und dann geh in dich. Nimm dir doch einfach für die ganze Aufgabe mal 6-7 Minuten Zeit, mehr braucht es ja gar nicht, um sich selbst gut auf die Schliche zu kommen.

00:09:08: Überleg mal, wie du dich damit gefühlt hast. Was waren die positiven Seiten dieses Business-Modells? Was waren die negativen Seiten dieses Business-Modells? Wie zufrieden ist deine Kundschaft mit diesem Modell gewesen? Waren die happy mit einem Pro-Wort- oder Pro-Foto- oder Pro-Grafik-Abrechnungsmodell? Oder hätten die sich vielleicht mehr Flexibilität gewünscht? Oder weniger Flexibilität? Hätten die vielleicht lieber von vornherein gewusst: Es kostet 750 €? Und nicht darauf warten zu müssen,

00:09:40: wie viel Aufwand es für dich am Ende ist, und was auf der Rechnung steht, ist dann eine Überraschung für sie? Das kann ja sein. Schreib das alles auf, mach dir Notizen dazu und dann überleg dir:

00:09:51: Was sind deine Top 3?

00:09:54: Und dann beginnt der Weg, das umzusetzen und zu überlegen: Wie kann ich alle zukünftigen Anfragen irgendwie auf diese 3 Business-Modelle bringen? Oder gibt es vielleicht ein viertes, an das ich noch gar nicht gedacht habe, was aber viel besser passen würde? Das ist vielleicht ein bisschen längere Aufgabe. Aber es beginnt alles damit, dass du weißt: Hier ist was, was ich verbessern sollte, damit ich zufriedener bin, damit meine Kundschaft zufriedener ist und wir alle erfolgreicher, wertorientierter und kreativer arbeiten können.

00:10:25: In diesem Sinne: Viel Erfolg dabei – und bis zum nächsten Mal. Ciao ciao.

00:10:31: Hey, vielleicht hörst du jetzt zu und denkst dir: Ha, Sabine, du hast gut reden. Meine Situation sieht ganz anders aus, da stellen sich folgende praktischen Frage,n und ich hab außerdem diese Bedenken im Kopf. Hey, damit bist du nicht allein, das geht eigentlich fast allen so, die irgendwann beschließen, sie wollen wertorientiert arbeiten oder noch mehr im Einklang mit ihren Werten unterwegs sein. Und genau deswegen gibt es das Erfolgreich, Wertorientiert, Kreativ Mastermind. Hier treffen wir uns alle 2 Wochen in

00:11:02: handausgelesenen Kleingruppen von Leuten, die echt super zusammenpassen und gemeinsam unterwegs sein wollen zum Austausch. Über all diese praktischen und seelischen Fragen, die uns dabei beschäftigen. Es gibt dazu eine Reflecta-Community und eine Signal-Gruppe für den informellen Austausch zwischendurch, und natürlich auch 1 zu 1 Mentoring Sitzungen mit mir, um an deiner Zielsetzung zu feilen und dafür zu sorgen, dass du alles hast, was du brauchst, um deinen Traum

00:11:31: umzusetzen. Wenn dich das interessiert, schau mal in die Show Notes, da findest du meine E-Mail-Adresse. Meld dich gern. Und du findest auch Links zur Website, wo du dich weiter informieren kannst. Ich freue mich auf dich.

00:11:47: Das war's für heute bei Erfolgreich, Wertorientiert, Kreativ. Danke fürs Zuhören, bis zum nächsten Mal in 14 Tagen – und denk dran, wir brauchen einen kulturellen Wandel ... und gemeinsam schaffen wir das!

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