Gemeinsam die Businesswelt transformieren! | 3
Shownotes
Kaivalya Kashyap (IATL) spricht über die Transformation der Arbeitswelt.
Link zur Website von IATL: https://iatl.co
Das Buch, das ich erwähne, ist von Dr. Valerie Rein und heißt Patriarchy Stress Disorder. Hier ist die Website der Autorin: https://www.drvalerie.com/book
Kaivalya sagte, dass die Transformation von selbst geschehen will… und dass es darauf ankommt, ihr keinen Widerstand in den Weg zu stellen. Das erinnert mich an den neuen Nachhaltigkeits-Narrativ Nummer 5, den Raz Godelnik (Parsons School of Design) in seinem (englischsprachigen) Medium-Artikel fordert: https://razgo.medium.com/the-battle-of-narratives-designing-new-sustainability-narratives-for-corporations-880f1419391e
GAST
Kaivalya Kashyap ist Mitgründer der International Academy of Transformative Leadership (IATL).
Er ist Transformationsexperte — für Menschen, für Unternehmen, für die Wirtschaft.
Sein Anliegen: "Gemeinsam die Businesswelt transformieren. Hin zu einem Ort, an dem Menschen in Verbundenheit, Demut und Freude Leistungen kreieren, die vielen von Nutzen sind und dem Leben dienen. Dass alle ihren Platz im Berufsleben finden und dort ihr menschliches Potenzial zur Gänze entwickeln können und Lust darauf haben, dieses dann auch zu teilen. Ja, ein hohes Ziel. Aber es wird gelingen. Warum? Nicht nur aufgrund unseres gemeinsamen Fokus, sondern auch, weil wir dabei als Freund*innen durchs Leben gehen — was uns ein unglaubliches Geschenk zuteil werden lässt: emotionale Sicherheit. Wir sind so wie wir sind und müssen uns nicht ändern. Dürfen es aber und wollen es auch: die Transformation am eigenen Sein erfahren, die wir in die Welt bringen wollen. Herzorientiert aus uns heraus agieren."
Kaivalya hat also eine Menge Idealismus — aber auch Erfahrungen damit, wie wertorientierte Transformation tatsächlich gelingen kann. Und welche Rolle wir als Kreative dabei spielen dürfen. Freu dich auf viele ermutigende Einsichten und tank auf in dieser kleinen Oase der menschlichen Wärme (denn die bringt Kaivalya ganz selbstverständlich mit).
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Transkript anzeigen
00:00:06: Erfolgreich, wertorientiert, kreativ.
00:00:09: Der Podcast für Kreative, die ihr Fach bereits meistern und sich in Zukunft mehr an ihren Werten orientieren wollen.
00:00:16: Mit mir, Sabine Harnau, und interessanten Gästen. Heute mit dabei: Kaivalya Kashyap, Mitgründer der International Academy of Transformative Leadership in der Schweiz.
00:00:34: Er kennt sich mit Business-Transformationsprozessen aus und kann uns erzählen, was Kreativität damit zu tun hat.
00:00:48: Kurz zu mir, ich bin Sabine, ich leite eine Textagentur, die heißt From Scratch.
00:00:53: Wir wollen die nachhaltigste Textagentur der Erde bauen.
00:00:57: Eine große Mission.
00:01:00: Und ob wir da jemals ankommen werden – ich weiß es nicht.
00:01:04: Wichtig ist für uns aber: Die Mission zu haben, ist fast wichtiger, als das Ziel jemals wirklich zu erreichen.
00:01:10: Und ich habe diese Veranstaltungsreihe, und dazu gehörig, Podcasts und weitere Aktivitäten, ins Leben gerufen, weil ich immer wieder mit Kreativen zu tun habe.
00:01:20: Vor allem im deutschsprachigen Raum, die sagen: Eigentlich will ich gar nicht mehr mit diesen ganzen Verschmutzer-Firmen arbeiten.
00:01:29: Ich will eigentlich nur noch mit Menschen zu tun haben in meiner Arbeit, die sozial progressiv sind, ökologisch was Gutes machen.
00:01:39: Ich will wissen, wenn ich morgens aufstehe, ich leiste einen tollen Beitrag mit meiner Arbeit, aber wie kriege ich das eigentlich hin?
00:01:46: Denn es kann ja auch furchteinflößend sein, einen neuen Weg zu beschreiten.
00:01:50: Und gerade, wenn dann andere vielleicht sagen: Das ist ja eine brotlose Kunst, diese ganzen schöngeistigen Ideen in allen Ehren, aber irgendwo von musst du ja leben am Ende des Monats.
00:02:02: Und deswegen bin ich besonders happy, dass Kaivalya sich bereit erklärt hat, mit uns zu reden heute.
00:02:09: Denn er arbeitet ja an dieser Transformation der Businesswelt.
00:02:13: Und ich glaube, wir können heute ganz viele tolle neue Sachen lernen und Hoffnung schöpfen.
00:02:18: Durch, das ist zumindest meine Hoffnung, Kaivalya, durch das Gespräch mit dir. (lacht)
00:02:24: Ich habe ein paar Fragen vorbereitet, um dich besser kennenzulernen und deine Arbeit.
00:02:28: Und dann würde ich es gerne eröffnen an euch alle, dass ihr auch Kaivalya Fragen stellen könnt, die euch unter den Nägeln brennen gleich.
00:02:37: Ihr müsst euch nicht unbedingt zu Wort melden, wenn ihr das nicht möchtet.
00:02:40: Also, ihr müsst nichts sagen, ihr könnt es gerne in den Chat schreiben und dann lese ich es für euch vor.
00:02:46: Oder wenn ihr gerne möchtet, könnt ihr es auch selber sagen.
00:02:49: Es ist ganz frei für euch.
00:02:51: Okay, dann stelle ich mal meinen Bildschirm so ein, dass ich meine Notizen sehen kann und sehen kann, was ich Kaivalya fragen wollte.
00:03:00: Aber vielleicht fängst du mal an, Kaivalya, mit einer kurzen Vorstellungsrunde dazu, wer du bist und was du machst.
00:03:06: Okay, das wird sehr kurz, weil ich bin ein Mensch, ich bin aus meiner Sicht weder Geschlecht, sondern einfach ein Mensch, der eigentlich sämtliche Rollen und Identitäten abgelegt hat, um einfach Mensch zu sein.
00:03:22: Und von dem her, ich sehe das ein bisschen anders wie du.
00:03:26: Ich denke, wir alle prägen diese Transformation, bewusst oder unbewusst durch unsere tägliche Haltung.
00:03:35: Und ich bin eigentlich ein –
00:03:36: Ich habe ja kürzlich mit einer Person gesprochen, da rede ich alle zwei, drei Monaten davon, und heute und glaube gestern oder vorgestern hat sie zu mir gesagt: Mit dir kann man keinen normales Gespräch führen.
00:03:48: Und dann habe ich gesagt: Du hast vollkommen recht, ich bin ein Transformationsjunkie.
00:03:54: Mich interessiert das menschliche Leben, die menschliche Existenz, mich interessiert: Wie können wir miteinander diese Welt ein bisschen besser machen.
00:04:04: Und von dem her bin ich definitiv nicht normal.
00:04:09: Finde ich super. (lacht)
00:04:10: Ich würde sagen, ich bin auch nicht normal.
00:04:12: Ich weiß nicht, wie ihr das alle seht, ob ihr euch als normal empfindet, was das Wort für euch bedeutet, da können wir vielleicht später in der Diskussionsrunde noch mal drauf kommen.
00:04:21: Aber du arbeitest ja und hast auch mitgegründet IATL, das steht, glaube ich, für International Academy of Transformative Leadership.
00:04:29: Kannst du dazu ein bisschen was erzählen, was ihr da macht und was die Gründungsidee war?
00:04:34: Also die Gründungsidee grundsätzlich von der IATL war eigentlich, ist schon lange zurück, ich habe früher sehr viel sozial gemacht, für obdachlose Mitmenschen, für in Altersheimen, für behinderte Mitmenschen, für die Natur.
00:04:51: Und wenn ich dann zu großen Firmen gesprochen habe, haben sie gesagt: Kaivalya, alles, was du machst, ist ja wunderbar, aber ich bin eine Versicherung, ich bin eine Bank, ich bin eine politische Behörde, das funktioniert alles nicht bei uns.
00:05:05: Und dann haben wir uns entschlossen, eigentlich dieses nach wirtschaftlichen Kriterien zu machen.
00:05:11: Das heißt, unser Ziel in der IATL ist, eine Firma zu bauen, so wie das Universum, wie die Natur oder Gott, zu wem auch immer ihr Bezug habt, eine Firma bauen würde.
00:05:22: Wie kann eine Firma sein, ohne irgendjemand anderem zu schaden?
00:05:27: Wie kann eine Firma wirtschaftlich erfolgreich sein und zutiefst menschlich, zutiefst ethisch, zutiefst die menschlichen Qualitäten fördern, um sich selbst zu erkennen?
00:05:39: Und das war eigentlich die Idee dessen.
00:05:42: Natürlich hat es, wenn wir, wenn ich das draußen der Bank sage, der Deutschen Bank sage, dann habe ich, glaube ich, 2 Minuten Redezeit maximal.
00:05:51: Das heißt, nach außen ist der Purpose ein anderer.
00:05:54: Nach außen hat es einen Zweck, eigentlich die menschliche Transformation zu begleiten von Leadern und Leaderinnen.
00:06:03: Und so eigentlich: Was verstehen wir unter menschlicher Transformation?
00:06:07: Die Limitationen aufzulösen des Verstandes und in diese positive Energie zu wachsen, in dieses positive Bewusstsein, das ist die Grundidee von IATL.
00:06:21: Und man sieht es oder man hört es schon, es ist eine Erfahrungsschule.
00:06:25: Das heißt, wir sind nicht hier, um neues Wissen zu bringen.
00:06:29: Wir sind nicht hier, um neue Techniken oder Methoden in die Welt zu schenken, sondern einzig und alleine die Ignoranz des Menschen über seine eigene Existenz aufzulösen.
00:06:42: Weil in dem Moment, wo der Mensch die Ignoranz über sich selbst auflöst, ist er in sich vollkommen und handelt nicht mehr im Mangel.
00:06:51: Ist nicht mehr im Mangel, führt ein Unternehmen, führt Mitarbeiter und sich selbst aus dieser Fülle heraus.
00:06:58: Und das ist die Idee von IATL, den Menschen die Erfahrung zu schenken über sich selbst.
00:07:07: Ganz einfach.
00:07:10: Du sagst ganz einfach.
00:07:14: Es gibt diese, diese Redewendung oder diesen Spruch: Sachen, die einfach sind, sind deswegen nicht unbedingt leicht.
00:07:20: Just because it's simple, it doesn't make it easy.
00:07:24: The human mind.
00:07:26: Und ich finde, das ist ein sehr spannendes Konzept, was du da gerade beschrieben hast.
00:07:31: Ich denke, wahrscheinlich haben wir alle unterschiedliche Bezugspunkte dazu.
00:07:35: Überlegt euch auch gerne, wenn ihr zuhört, was spricht euch da drin an?
00:07:38: Wo sind für euch vielleicht die Fragezeichen auch?
00:07:41: Ich merke auch immer wieder, wenn ich mit dir spreche, Kaivalya, du benutzt eine bestimmte Sprache, die auch anders ist als bei vielen anderen, die in dem Bereich Leadership und so weiter arbeiten.
00:07:54: Und auch da kann man ja ansetzen.
00:07:55: Und wie kommt das, dass ihr diese Sprache verwendet?
00:07:59: Mir ist aufgefallen, als ich das Eventbrite Event für heute gebaut habe, dass ihr ja in eurem Logo ein Herz habt.
00:08:07: Dazu wollte ich dich auch noch mal ansprechen.
00:08:09: Wie kommt es?
00:08:10: Ich kenne nicht so viele Business-Logos, die ein Herz im Logo haben.
00:08:17: Schöne Frage.
00:08:18: Danke.
00:08:19: Ich meine, das zeigt alles, was wir dort gemacht haben.
00:08:21: Die Farben, oder?
00:08:23: Es ist die männliche Energie und die weibliche Energie und die Verbundenheit beider.
00:08:30: Das heißt, das Orange ist diese Verspieltheit und die Kreativität, das heißt, wirklich leicht zu gehen, leicht zu leben, leicht zu sein.
00:08:40: Und dieses Logo zeigt eigentlich: Der Verstand des Menschen, also das "I", das Ich und das "A", das "All" – diese Verbindung zwischen dem Herzen und dem Verstand durch dieses Bewusstsein, also dieses orange Licht ist eigentlich dieses Bewusstsein, das eine Auswirkung hat auf meinen Verstand, das eine Auswirkung hat auf mein Herz und verbunden ist mit dem kollektiven Bewusstsein.
00:09:08: Und so ist dieses Logo auch entstanden mit den Farben, mit der tiefen Bedeutung, dass ein Leader, eine Leaderin ganz natürlich eine Verantwortung hat für andere.
00:09:19: Das ist in der Natur der Sache.
00:09:22: Und darum ist eigentlich dieser Weg so leicht und wie du schön sagst, doch so schwer, weil der Verstand nicht mitkommt.
00:09:28: Das heißt, wir dürfen immer wieder schauen, wie können wir diesen Verstand mitbekommen?
00:09:34: Viele von euch, euer innerster Zustand ist gut und sehr gut.
00:09:39: Das, was uns hindert daran, uns selbst zu leben und selbst zu sein, ist der Human Mind.
00:09:46: Und darum ist diese Akademie auch entstanden, etwas zu machen, um den Verstand zu beruhigen.
00:09:52: Da passiert nichts Gefährliches da drin.
00:09:56: Und den Verstand mitzunehmen, weil der Verstand ist ein ganz wichtiges Werkzeug für uns, um "tangible", um greifbare Ziele zu erreichen.
00:10:05: Das heißt, diese Kombination zwischen dem Verstand und dem Herzen, verbunden mit diesem kollektiven Bewusstsein, ist das, was unser Logo auch symbolisiert und was auch unsere Arbeit zeigt.
00:10:18: Das heißt, das Herz ist wichtig, aber es ist nicht alleinstehend, sondern es braucht dieses kollektive Bewusstsein für andere und es braucht den Verstand.
00:10:30: Das finde ich toll, wie du das erklärst.
00:10:33: Für diejenigen unter unseren Zuhörerinnen und Zuhörern, die Design machen, ist es ja auch mal spannend zu erfahren, wie kommt es dazu?
00:10:40: Wie versteht ihr als gründendes Team euer eigenes Logo?
00:10:45: Und was mir auffällt, wenn ich dir zuhöre, ist, dass man ja sagen könnte: Naja, einiges davon klingt ja ein bisschen esoterisch, aber du kommst dann auch immer wieder darauf zurück:
00:10:54: Es muss auch den Verstand ansprechen, es muss auch "tangible" sein.
00:10:57: Wir müssen diese Seite unseres Selbst, die Ratio, auch beruhigen und diesen Widerstreit.
00:11:04: Ich weiß nicht, wie es euch allen anderen geht, aber mir geht es so aus meiner Arbeit: Wenn wir strategisch Messaging-Strategien entwickeln oder wenn wir Texte schreiben und und unsere Kundschaft betreuen – in diesem Spannungsfeld befinden wir uns ununterbrochen.
00:11:20: Es spricht immer Herz und Kopf an und auf manchmal ganz unterschiedliche Art.
00:11:25: Manchmal sind beide im Einklang, aber es gibt immer trotzdem dieses Spielfeld, auf dem sich alles bewegt.
00:11:31: Und auch wenn ihr eine ganz andere Arbeit macht als wir jetzt im Bereich Text oder vielleicht jemand, die Grafikdesign macht oder Übersetzung, ist es ja dennoch verwandt.
00:11:42: Das ist auch der Grund, warum ich dich ursprünglich eingeladen hatte.
00:11:45: Nicht nur wegen der Transformation der Businesswelt, sondern auch, weil ich das wiedererkannt habe aus meinem Alltag.
00:11:51: Und ich dachte, vielleicht geht es anderen auch so.
00:11:54: Und ich glaube, was ganz wichtig ist bei seinem Beruf oder bei allem, was man macht: Es ist nur Mittel zum Zweck, um sich selbst zu entdecken.
00:12:05: Das heißt, entweder bin ich im Funktionieren und dann wird es ganz schwer, mich selbst zu entdecken. Oder ich traue mich, mich selbst zu sein, mich selbst darzustellen, mich selbst zu entwickeln, meine eigenen Limitationen zu brechen und dieses große Ganze zu erkennen, weil dann erkenne ich mich selbst.
00:12:28: Das heißt, in diesem Handlung.
00:12:30: Die Handlung ist so wichtig, weil die Handlung manifestiert und die Handlung ist unsere Arbeit.
00:12:35: Kreativ oder nicht, es ist unsere Arbeit, das ist unser Wirken.
00:12:40: Also gehe ich darauf ein, mich selbst zu sein?
00:12:44: Oder gehe ich darauf ein, jemand anders zu sein?
00:12:47: Wer bin ich wirklich?
00:12:49: Was macht mich wirklich aus?
00:12:51: Und in dem Moment, wo du dich selbst erfahren hast, hören alle Fragen auf.
00:12:57: Den Moment, wo du dich selbst realisiert hast, bist du in dir, in der Einheit.
00:13:04: Du hast kein Nein mehr, du hast kein Aber mehr, sondern du bist im Fluss mit dem Leben, du bist im Fluss mit der Natur, du bist im Fluss mit allem.
00:13:12: Und du wirkst nur noch.
00:13:14: Du bist nicht mehr, du nimmst nicht mehr, wie du brauchst, du nimmst da nicht zu wenig.
00:13:18: Du bist in deiner eigenen inneren Mitte.
00:13:21: Und eure Arbeit, jedem Menschen seine Arbeit, ist aus meiner Sicht so heilig, weil sie zeigt einem einfach immer mehr von sich selbst.
00:13:31: Es ist ein Prozess als solcher.
00:13:34: Und ich denke, man darf diese Arbeit wichtig nehmen, man darf sich selbst wichtig nehmen und auch seinen eigenen Ausdruck auch immer weiter erfahren.
00:13:44: Das Resultat als solches ist manchmal irreführend.
00:13:48: Also sollte man sich nicht nur nach dem Resultat messen lassen, sondern einfach: Was ist mein eigenes Gefühl daran?
00:13:57: Und das Resultat ist dann etwas, was sich verändern wird, wenn ich mich selber weiterentwickele.
00:14:02: Wir sind so auf diese "tangible Goals" auch ausgerichtet, auf die greifbaren Goals.
00:14:09: Aber es kann missführend sein.
00:14:11: Die ersten zwei Jahre ist praktisch niemand zu mir gekommen.
00:14:15: Also die Veranstaltungsräume waren leer.
00:14:18: Die Kursinhaber haben zu mir gesagt: Okay, Kaivalya, es tut mir leid, heute ist leider niemand gekommen.
00:14:24: Für mich war das vollkommen in Ordnung. Ich habe keinen Schmerz gehabt damit, sondern für mich war es nicht entscheidend, dass viele Leute kommen, auch heute nicht, sondern die Leute, die kommen, sollen kommen, weil sie etwas verändern wollen.
00:14:39: Weil sie sagen: Diese Welt ist, so wie sie heute ist, nicht die Welt, die ich mir vorstelle.
00:14:46: Das heißt einfach: Ich persönlich bin nicht interessiert, eine Show zu bieten, sondern Menschen, die ich sich selbst erfahren wollen.
00:14:54: Menschen, die einen Beitrag leisten wollen, wie du es vorher gesagt hast, durch ihre Arbeit, zu einer Veränderung mit diesen Menschen zu gehen.
00:15:02: Aber nicht als Lehrer, nicht als Guru oder was auch immer, sondern einfach als Freund.
00:15:13: Das klingt sehr einladend.
00:15:16: Danke für die Einladung.
00:15:19: Ich höre aus allem, was du sagst, unheimlich viel Optimismus.
00:15:23: Ich habe auch mir rausgeschrieben aus eurer Website, dass du sagst: Dein Anliegen ist, dass alle ihren Platz im Berufsleben finden und dort ihr menschliches Potenzial zur Gänze entwickeln können und Lust darauf haben, dieses dann auch zu teilen.
00:15:38: Und dann sagst du noch: Ja, ein hohes Ziel, aber es wird gelingen.
00:15:45: Das war für mich so "bäm", wie so ein Blitzeinschlag.
00:15:49: Denn ich sage ja: Wir wollen das und das machen.
00:15:52: Ob wir das jemals schaffen, weiß ich nicht.
00:15:54: Du sagst: Ja, es wird gelingen.
00:15:55: Woher nimmst du diesen Optimismus?
00:15:59: Danke für die Frage.
00:16:00: Sehr treffend.
00:16:01: Schau, es ist völlig unabhängig von uns Menschen.
00:16:06: Wir sind ein Teil der Natur, wir sind ein Teil dieses ganzen Wandels.
00:16:12: Diese Transformation passiert, ob ich will oder nicht, ob du willst oder nicht.
00:16:18: Das einzige, was wir Menschen dürfen, ist in Einklang mit der Veränderung gehen.
00:16:23: Nicht in Widerstand.
00:16:25: Das heißt, zu harmonisieren mit sich selbst.
00:16:31: Was tut mir gut?
00:16:32: Was esse ich gerne?
00:16:34: Was für – Wie ist mein Umfeld?
00:16:37: Wie kann ich mein Umfeld besser designen?
00:16:40: Wie lebe ich?
00:16:41: Wie kann ich positiven Beitrag oder ein Teil des Erfolges für andere sein?
00:16:46: Alles diese Fragen, die mir helfen, jeden Tag ein besserer, "besserer" in Anführungszeichen, Mensch zu werden.
00:16:54: Und das zeigt mir diese Richtung, in der diese Veränderung geht.
00:17:01: Die Transformation ist in vier Phasen aufgebaut.
00:17:04: Diese eigene Transformation, dann das Auflösen von allem, was nicht menschlich ist, dann die Befreiung und schlussendlich das Etablieren dieser Transformation.
00:17:16: Das sind die Phasen.
00:17:17: Und wenn ihr nach außen schaut, dann seht ihr sehr gut, dass wir jetzt in dieser Auflösungsphase sind, wo viele Sachen, die in Anführungszeichen "normal" sind, sich auflösen.
00:17:30: Viele alte Geschichten, die unterdrückt wurden, wie die Frau unterdrückt wurde, die weibliche Energie unterdrückt wurde.
00:17:39: All das kommt jetzt hoch und wird sich etablieren, wird sich befreien und etablieren.
00:17:45: Und darum habe ich natürlich, als ich gestartet bin, niemals diese Erfahrung gehabt.
00:17:50: Ich habe die ersten zwei Jahre einfach gewusst, das ist mein Weg.
00:17:54: Verstanden habe ich es nicht.
00:17:56: Ich habe einfach innerlich gespürt, das ist mein Weg.
00:18:00: "No matter, at any cost", ich gehe diesen Weg.
00:18:03: Keine Menschen sind gekommen.
00:18:04: Für mich war der Weg trotzdem der Weg.
00:18:07: Und heute zeigen all diese Zeichen, die kommen, geben mir ein komplettes Bild.
00:18:13: Das heißt, ich verstehe erst nachher, was ich überhaupt mache.
00:18:17: Und darum habe ich diese Zuversicht, dass – es ist nicht abhängig von mir, dass diese Transformation gelingt, sondern sie wird sowieso gelingen.
00:18:25: Die einzige Gefahr für Menschen besteht darin, in Widerstand mit der Veränderung zu gehen.
00:18:31: Das heißt, du, ich, wir alle haben ein fantastisches Leben vor uns.
00:18:36: Die beste Zeit unseres Lebens passiert und wir nehmen dieses, was ich spreche, auf.
00:18:41: Wohlgemerkt, ich bin mir dessen voll bewusst.
00:18:44: Die beste Zeit von unserem Leben steht vor uns.
00:18:48: Müssen wir was machen?
00:18:50: Einfach fließen damit.
00:18:52: Einfach Menschen Hoffnung geben, Menschen begleiten auf diesem Weg.
00:18:59: Es sind viele Menschen im Schmerz, diese Menschen zu begleiten und diesen Weg zu gehen.
00:19:05: Einfach jeden Tag zu versuchen, ein besserer Mensch zu werden.
00:19:09: Jeden Tag etwas über sich selbst Neues erfahren.
00:19:13: Das ist genug, um diesen Weg zu gehen.
00:19:16: Das heißt, meine Zuversicht, um eine Frage zu beantworten, ist etabliert, ist manifestiert durch das, was ich im Außen heute sehe, was früher innerlich war und was ich nicht verstanden habe.
00:19:28: Heute fallen diese Puzzlesteine zusammen.
00:19:35: Toll, dass du uns das noch mal so erklärst.
00:19:37: Ich kann trotzdem es nicht ganz unterdrücken, zu sagen: Du erzählst davon, dass die ersten zwei Jahre niemand kam.
00:19:45: Wenn ich mir jetzt vorstelle: Viele von uns, die sich selbstständig machen mit unserer Kreativität, mit unseren Träumen, mit der Selbstentfaltung, die wir anstreben, und die ersten zwei Jahre kommt niemand.
00:19:56: Das ist schon schwer.
00:19:59: Das ist nicht nur psychologisch schwer, das ist ja auch ganz rein physisch, materiell, praktisch, schwer.
00:20:07: Und nur eine gute Einstellung ist vielleicht gar nicht genug, um uns dadurch zu tragen.
00:20:14: Also wäre meine Frage an dich: Was können wir tun in diesen zwei Jahren, wo niemand kommt?
00:20:22: Und das mag vielleicht für manche nur zwei Monate sein, für manche sind es vielleicht mehr als zwei Jahre.
00:20:27: Schaut, das ist wichtig ist, dass du dein Ziel nicht außer Acht lässt.
00:20:34: Ich habe dann so Situationen gehabt, wo ich einfach nicht mehr meine Wohnung bezahlen konnte.
00:20:39: Und existenziell.
00:20:40: Ich habe sehr bescheiden gelebt.
00:20:42: Ich lebe heute noch sehr einfach, weil das einfach mein Lebensstil ist.
00:20:46: Aber das heißt nicht, dass man auf diesem Weg nicht in Fülle leben kann.
00:20:49: Man kann in Luxus leben, man kann Milliardär sein, man soll einfach glücklich sein, was auch immer.
00:20:54: Aber für mich persönlich, und das ist meine persönliche Erfahrung, hat es dann Momente gegeben, wo zum Beispiel eine Mutter mit einem autistischen Kind gekommen ist zu mir.
00:21:04: Ich war im Schwimmbad an einem ungeplanten, wie ihr euch vorstellen könnt, Event.
00:21:09: Und auf einmal kommt ein autistisches Kind und setzt sich neben mich.
00:21:12: Die Mutter beobachtet, ich wusste gar nicht, was Autismus ist, wie ich mit diesem Kind mich unterhalte, und hat dann gefragt, ob ich schauen würde auf dieses Kind.
00:21:21: Und ich habe gedacht: Ja, ich kann nicht, ich habe eine Organisation, ich habe gar keine Zeit. Und bin nach Hause gefahren und habe mir das aber überlegt und war mir dann klar: Das ist die Lösung.
00:21:31: Ich schaue drei Tage in der Woche auf dieses Kind, begleite dieses Kind und kann so mich ernähren, mich durchbringen durch diese Zeit.
00:21:40: Das heißt, es passiert alles für euch, wenn ihr klar seid: Was willst du?
00:21:48: Dann passiert alles.
00:21:49: Und dann darf man das erkennen.
00:21:50: Ich habe es nicht erkannt.
00:21:51: Sofort.
00:21:52: Ich habe 24 Stunden gebraucht, um das zu erkennen und dann die Gelegenheit zu nutzen.
00:21:58: Das ist das Vertrauen ins Leben, das ist das Vertrauen in seine Existenz.
00:22:03: Ich habe es auch einmal mehr nicht verstanden in dem Moment.
00:22:07: Später kam es, dass alles zusammengerückt ist.
00:22:10: Heute war das die Basis, eine der Basis für mich, dass ich heute diese Arbeit mit euch machen kann.
00:22:16: Das heißt, wenn du klar bist, was du willst, und wenn das, was du machst, zu dir passt, gibt es überhaupt keinen Grund, dass du nicht genährt wirst.
00:22:27: Es mag nicht sehr offensichtlich sein, dieses Angebot, was du bekommst, aber nutze es und verliere nicht den Fokus auf deinem Weg.
00:22:36: Du magst Umwege gehen, es mag länger dauern, wie du denkst, aber sei einfach klar in dem, was du selbst ausstrahlen möchtest.
00:22:49: Ja, das ist interessant.
00:22:52: Ich hätte jetzt gar nicht, wäre gar nicht darauf gekommen, dass die Betreuung eines autistischen Kindes und das Gründen und Leiten einer Leadership-Transformationsschule irgendwas miteinander zu tun hat.
00:23:06: Und doch ist es beides Teil deines Weges.
00:23:08: So weit können die Sachen auseinandergehen.
00:23:11: Was mir auch auffällt an deiner Geschichte, ist, dass du nicht sagst: Naja, mir ging dann das Geld aus und dann bin ich halt zu McDonald's und habe dort Hamburger gebraten oder so Sachen. Die, wo es ja immer wieder so diese, diese Arten von Jobs, da kann man ja drauf zugehen.
00:23:27: Aber du bist gar nicht drauf zugegangen, sondern etwas ist auf dich zugekommen und du hast dich am Anfang noch dagegen gewehrt.
00:23:35: Und ich glaube, das ist ganz wichtig.
00:23:37: Wenn du persönlich ein hohes Ziel hast für dein Leben, das anderen Menschen oder der Kreation, den Tieren, der Umwelt nutzt, dann geht diesen Weg und alles auf dem Weg wird passieren.
00:23:51: Beziehung, Geld, Möglichkeiten und so weiter.
00:23:55: Es ist unsere Klarheit, die wichtig ist.
00:23:58: Was will ich mit meinem Leben erreichen?
00:24:00: Und dieses, was du erreichen willst mit deinem Leben, sobald das für andere gut ist – und du darfst bezahlt werden, wohlgemerkt, dafür.
00:24:08: Also du darfst Geld haben, es hat nichts mit „ich nehme Geld oder nicht“ zu tun.
00:24:12: Du darfst absolut bezahlt werden für das.
00:24:15: Wir sehen ja Geld leider oftmals so negativ.
00:24:18: Aber wenn du diesen, diesen Anspruch hast, wird alles passieren auf dem Weg.
00:24:23: Was passiert, wenn du, wenn du Urlaub wünscht, wenn du Beziehung wünschst, wenn du ein Auto wünschst, wenn du dies, das und so?
00:24:30: Du wirst aufgehalten in all diesen Themen als solches, anstatt eigentlich für dich selbst ein hohes Ziel zu wählen zum Wohle anderer.
00:24:41: Dann wirst du natürlich getestet auf deinem Weg, aber nur, um dich vorzubereiten auf diese Aufgabe.
00:24:48: Und nochmal: Es ist nicht wichtig, ob du einen Menschen beeinflusst positiv in deinem Leben oder 10 Millionen.
00:24:57: Das spielt aus meiner Sicht überhaupt keine Rolle.
00:24:59: Dieser eine Mensch, den du positiv beeinflusst, hat dein Leben schon gerechtfertigt.
00:25:05: Wir denken ja oft in „Ich muss börsennotiert oder was auch immer sein".
00:25:09: Es ist nicht so. Einfach dem Leben einen höheren Sinn geben und dann sich entwickeln.
00:25:16: Ich hatte früher ein total anderes Leben, ein rein wirtschaftliches, ein rein materielles.
00:25:21: Es ging immer um Schneller, Größer, Sportlich, wo auch immer.
00:25:25: Und heute ist mein Leben eigentlich ein Leben in Frieden, ein Leben in Einklang mit dem, was ich mache.
00:25:31: Und jeden Tag einen kleinen Schritt weiter.
00:25:35: Wenn man dieses eigentlich einhält, dass man immer wieder einen Schritt weiter macht, sich selbst zu entdecken, dann kommt man an dieses Ziel ran.
00:25:46: Ich finde es faszinierend.
00:25:47: Und auch trotzdem stellt sich mir manchmal die Frage, wenn ich dir zuhöre: Das sind so große Dinge, die wir hier besprechen, große, tiefe, eigentlich kleine, aber natürlich große, weltumspannende Themen.
00:26:02: Kannst du von einem konkreten Beispiel erzählen, von Transformation, wie die aussehen kann?
00:26:07: Gibt es vielleicht sogar Leuchtturmprojekte oder Personen, bei denen diese Transformation abgelaufen ist, wo du ein bisschen was uns mit uns teilen kannst?
00:26:19: Es gibt natürlich sehr viele.
00:26:21: Ich glaube, in diesen acht, neun Jahren habe ich mit Menschen gesprochen und es ist immer wieder eigentlich dieses Selbsterkennen.
00:26:34: Ein Mann, der gerade jetzt kürzlich im Burgenland vorbeigekommen ist, der führt ein Autohaus mit sehr vielen Mitarbeitern.
00:26:44: Und wie er gekommen ist, war, die ersten zwei Tage hat er gedacht: Mein Gott, wo bin ich da gelandet?
00:26:51: Er war klassisch in dieser ganzen Unternehmerwelt, im Funktionieren etcetera.
00:26:57: Und hat dann ausgehalten, diesen Weg zu gehen und ist jetzt, 12 Monate später, ein vollkommen veränderter Mensch.
00:27:05: Mit sich selbst im Einklang, mit seinen Eltern im Einklang, die vorher eine große Herausforderung waren, mit seinen Kindern im Einklang, mit seinem Job im Einklang.
00:27:16: Das heißt, es ist, es gibt ganz, ganz viele Beispiele, wie diesen Mann, der nichts mit Spiritualität, nichts mit Esoterik zu tun hat.
00:27:25: Für ihn war es ein Leben, und das ist heute noch so, auf so viele mögliche 4000-er zu klettern wie möglich.
00:27:33: Aber heute sieht er sich in einem ganz anderen Licht.
00:27:38: Er ist gewandelt von dem, wo die Welt ihn beeinflusst hat, seine Eltern, seine Herkunftsfamilie.
00:27:45: „Du darfst keinen Urlaub machen, du darfst dir nichts gönnen.
00:27:48: Wir sind im Krieg aufgewachsen, wir haben das alles auch. Du darfst auch nicht.“
00:27:52: Diese Prägung hat er losgelassen.
00:27:54: Und heute beeinflusst er sein Unternehmen, seine Kunden und sich selbst positiv.
00:28:00: Also, dieser Wandel von beeinflusst zu werden, hin zu der Kraft zu haben: Ich beeinflusse. So, wie die Sonne uns alle beeinflusst, so ist er heute innerhalb von 12 Monaten ein vollkommen veränderter Mensch.
00:28:15: Und meine Erfahrung ist: Du brauchst keine Technik, du brauchst keine Methode, sondern die einzige Bereitschaft von dir, ja zu sagen zu der Transformation, ja zu sagen zu dir selbst, die Person zu werden, die du bist.
00:28:31: Das ist wie eine Geburt.
00:28:33: Einige von euch, die Kinder schon auf die Welt gebracht haben, das ist eure eigene Geburt.
00:28:38: Das ist Rausgehen aus dem Überleben, Rausgehen aus der reinen Vergnügungssucht hin zu der eigenen Geburt.
00:28:46: Und das ist ein faszinierender Moment.
00:28:49: Das ist für mich eigentlich das Berührendste an meiner Arbeit.
00:28:53: Und wenn ich sage „meiner“, dann meine ich, wir haben ein großes Team von Leuten, die die Arbeit macht.
00:28:58: Ich stehe nur stellvertretend für sie heute hier.
00:29:00: Aber das ist das Berührende, das ist das „Goosebumps“, also wo es einem die Haare aufstellt, wenn man diesen Menschen sieht, wie er aus einem Dilemma, aus einer Tragödie, aus einem Drama seinem Leben einen höheren Sinn gegeben hat, einen Zweck gegeben hat.
00:29:19: Und zwar ganz natürlich.
00:29:21: Nicht, weil er wollte, sondern weil er einfach gemerkt hat: Das, was ich mache, macht mich nicht glücklich.
00:29:27: Okay, ich möchte herausfinden, was mich glücklich macht.
00:29:30: Ich möchte Zeit in mich selbst investieren.
00:29:33: Ich möchte erkennen, wer ich bin.
00:29:36: Ich möchte meinen Sinn meines Lebens da sein.
00:29:39: Und dann passiert all das.
00:29:42: Das heißt, es gibt da sehr viele Menschen, die in Sozialhilfe sind, die heute in festen Jobs sind und wieder eine Bedeutung haben.
00:29:53: Die Gesellschaft im großen Stil sagt uns immer wieder, was wir falsch machen.
00:30:00: Aber wo ist der Platz, wo ein Mensch akzeptiert wird?
00:30:03: Einfach durch sein Sein. Du bist gut, wie du bist, du bist in Ordnung.
00:30:11: Einfach vollkommene Akzeptanz vom Körper, von den Gedanken, von der emotionalen Zustand, vom innersten Zustand.
00:30:19: Wo ist dieser Platz?
00:30:21: Und das ist das, was wir in IATL intern leben.
00:30:25: Jeder Einzelne, der bei uns aktiv ist, der darf Erfahrungen machen.
00:30:31: Der wird nicht bewertet, verurteilt oder beschimpft, sondern nur gefördert.
00:30:36: Macht einer einen Fehler, dann sagen wir dem, was er alles gut macht und nicht, was er falsch gemacht hat.
00:30:43: Das weiß er ja selber.
00:30:45: Er weiß ja selber, was er falsch gemacht hat.
00:30:47: Ich brauche ja jemandem nicht zu sagen, was er falsch gemacht hat.
00:30:52: Ich habe zum Beispiel eine dieser Erfahrungen gehabt.
00:30:55: Und das ist vielleicht etwas, was, wenn ich das teilen darf, ist das in Ordnung?
00:30:58: Sabine ich war in Seattle mit meinem Mentor und ich habe einen groben Fehler gemacht.
00:31:06: Ich war verantwortlich für ihn und ich habe meine Kompetenzen überschritten.
00:31:11: In dem Moment, wo ich das gemacht habe, ist – ich war, ich war, ihr kennt das vielleicht, ich wäre am liebsten 30 Meter unterm Boden gewesen und wäre dann auch immer hoch zu oben.
00:31:21: Ich habe mich so schlecht gefühlt, und er hat das sofort gewusst.
00:31:26: Und er hat nichts gesagt.
00:31:29: Drei Tage.
00:31:30: Ich habe gebettelt darum: Wann sagt er endlich was?
00:31:34: Wann stellt er mich endlich zur Rede?
00:31:36: Das waren ganz schwierige drei Monate – drei Tage für mich.
00:31:43: Nach drei Tagen – wir sind am Flughafen nach Seattle gefahren. Bevor wir raus sind aus der Wohnung, wir waren schon zu spät, sagt er: Übrigens, was war das vor drei Tagen?
00:31:54: Und dann habe ich ihm das erklärt.
00:31:56: Was ich gemacht habe.
00:31:57: Damit war es erledigt.
00:31:59: In diesen drei Tagen habe ich diesen inneren Prozess in mir gehabt, dass alles in Ordnung war.
00:32:05: Es ist aufgelöst worden, was wichtig war.
00:32:09: Im Nachhinein auch wieder habe ich diesen Prozess verstanden.
00:32:12: Ich habe zu keinem Zeitpunkt Ausreden gesucht.
00:32:16: Ich habe nicht gesagt: Ich habe es gemacht, weil da war jemand anders, dem es schlecht gegangen ist oder so. Sondern ich habe die volle Verantwortung für meine Handlung genommen.
00:32:24: Es war kein Aber da.
00:32:26: Es war keine Ausrede da, die vom Verstand herkommt.
00:32:29: Ich habe im Herzen diese Situation erfahren und damit war sie für ihn auch erledigt.
00:32:36: Das heißt, wenn ich eine Erfahrung machen will, dann sollte ich die Verantwortung übernehmen.
00:32:42: Sobald ich Ausreden suche, kommt der Verstand ins Spiel.
00:32:46: Und ich kann im Herzen diese Erfahrung nicht machen.
00:32:49: Das war eine meiner –
00:32:51: Ich habe viele dieser Lehren leider – oder zum Glück – gehabt in meinem Leben.
00:32:55: Und das ist das, was ich vermittle, Menschen einfach in die Verantwortung für ihre eigene Handlung zu holen.
00:33:02: Keine Ausreden zuzulassen, in klein, keine dieser Blasen wie jetzt mit Covid, mit Impfungen, so reinzugehen, sondern einfach positiv zu sein und Erfahrungen zu machen.
00:33:14: Und darum sage ich, das Leben ist einfach.
00:33:17: Wir Menschen machen es unglaublich kompliziert.
00:33:21: Erfolgreich zu sein ist einfach.
00:33:24: Natürlich zu sein ist einfach.
00:33:26: Aber wir Menschen haben es leider kompliziert gemacht.
00:33:30: Und so ist es, glaube ich, wichtig für uns alle, verbunden miteinander, wieder in diese Einfachheit, in diese Schlichtheit zu gehen.
00:33:38: Die hat nichts damit zu tun, ob ich Luxus habe oder nicht, sondern einfach meine Haltung.
00:33:46: Danke, dass du die Geschichte aus Seattle mit uns geteilt hast.
00:33:50: Ich würde dich jetzt gerne noch eine Frage fragen und dann das Feld eröffnen.
00:33:55: Ich habe auch gesehen, wir haben schon was im Chat.
00:33:59: Wie können wir jetzt all das, wovon du uns erzählt hast, auf unsere Arbeit als Kreative übertragen?
00:34:06: Hast du da Tipps für uns?
00:34:08: Vielleicht ganz praktische Tipps, wo wir anfangen können?
00:34:12: Ja, ich glaube wirklich, es gibt einige Punkte, die wichtig sind aus meiner Sicht, um uns vorzubereiten auf die Zeit, die kommt.
00:34:22: Eine ist wirklich zu schauen: Ist die Handlung, die ich mache, bringt die mich und das, was ich tue, weiter?
00:34:31: Also was für eine Handlung?
00:34:32: Weil, eine Handlung ist eine Manifestation von mir.
00:34:36: Wir machen viele Sachen, die wir nicht brauchen, die nicht uns weiterbringen, die nicht sinnvoll sind.
00:34:42: Also beachtet und betrachtet eine Handlung.
00:34:46: Wie handelst du?
00:34:47: Ist das notwendig, was du machst?
00:34:49: Ist das sinnvoll, was du machst?
00:34:50: Braucht es das wirklich?
00:34:52: Der zweite Punkt ist die Kommunikation.
00:34:55: Achte darauf, dass du wirklich nur Worte verwendest, die positiv sind, die nützlich sind, die aus dem Herzen kommen.
00:35:05: Verwende keine Worte – weil das ist die Verantwortung für dich als Leader, Leaderin.
00:35:09: Das, was du aussprichst, das, was du aussprichst, wird manifestiert.
00:35:14: Das heißt, in Beziehungen, zu Hause, mit dem Partner, mit der Partnerin, mit den Kindern, am Arbeitsplatz, gebe keine Worte von dir, die nicht aus dem Herzen kommen, die nicht konstruktiv nützlich sind.
00:35:28: Darf ich weitermachen?
00:35:29: Ist in Ordnung.
00:35:30: Der dritte Punkt ist über dich selbst.
00:35:33: Lerne dich selbst kennen.
00:35:37: Das heißt, umgebe dich mit Menschen, die dir auch den Spiegel vorhalten, die in Liebe sind mit dir, um dich selbst zu erkennen.
00:35:47: Der vierte Punkt ist, sehe alle gleich.
00:35:51: Sehe alle gleich, ob die sich impfen lassen oder nicht, ob sie für oder gegen was sind.
00:36:00: Sehe alle Menschen gleich.
00:36:03: Und der letzte Punkt ist, baue Freundschaften, investiere in Freundschaften, verbinde dich mit Menschen, interessiere dich für Menschen, tausche dich aus mit Menschen, kommuniziere mit Menschen.
00:36:20: Das wären so fünf Punkte.
00:36:23: Es gibt noch mehr, aber ich glaube, wir haben auch nur eine limitierte Zeit hier.
00:36:28: Aber diese fünf Punkte, wo ich jetzt sagen würde, das sind Punkte, die ich für persönlich für wesentlich halte in dieser Zeit.
00:36:37: Super, vielen Dank.
00:36:39: Der letzte Punkt, verbinde dich mit Menschen.
00:36:41: Dafür sind wir ja heute da.
00:36:43: Super passend damit zu enden, als dem fünften Punkt, den du uns gibst.
00:36:47: So, dann schaue ich jetzt mal in die Runde.
00:36:51: Wir haben im Chat von Nadine den Kommentar, wenn ich ihn vorlesen darf.
00:36:55: Nadine: „Wunderbare Worte.
00:36:57: Es reicht sogar schon für ein Leben, wenn man sich selbst verändert und vollständig wird.
00:37:02: Dadurch inspirieren wir andere automatisch.“
00:37:05: Absolut, Nadine, absolut.
00:37:07: Und das ist ja auch eine Verantwortung für Leader und Leaderinnen, voranzugehen, oder?
00:37:12: Wieso sind die so wichtig?
00:37:13: Weil sie einfach uns ein Spiegel sind.
00:37:16: Junge Menschen glauben heute nicht mehr dran, was, was da aus Bonn oder oder wo auch immer für Hauptstädte herkommt oder aus London.
00:37:26: Danke, Nadine.
00:37:29: So, was geht euch noch durch den Kopf?
00:37:31: Welche Fragen oder brennenden Punkte können wir euch heute noch beantworten?
00:37:41: Während wir warten auf Fragen oder Kommentare, will ich nur kurz ansprechen: Dieses Poster, was ihr hinter mir seht, auf dem steht „How good can it get?“
00:37:53: Das habe ich eigentlich aufgehängt aus einer ähnlichen Haltung wie das, was du beschrieben hast.
00:37:58: Denn ich habe ein Buch gelesen, das würde ich euch auch ans Herz legen.
00:38:02: Das heißt „Patriarchy Stress Disorder“ von einer Psychologin namens Valerie Rein.
00:38:07: Und da geht es darum, dass wir oft das Leben aus so einer Haltung heraus leben:
00:38:12: „How much can I bear?“
00:38:13: Wie viel kann ich noch mir aufladen?
00:38:15: Wie viel kann ich ertragen, wenn ich das jetzt auch noch mir auf die Schultern laste?
00:38:19: Wenn ich diesen Einfluss von außen jetzt auch noch annehme, ist mein Leben dann noch erträglich? Im wahrsten Sinne des Wortes: Kann ich das noch tragen?
00:38:27: Aber wie wäre es, wenn wir unser Leben anders definieren und uns immer fragen: „How good can it get?“
00:38:33: Wie gut kann es werden?
00:38:35: Das ist für mich eigentlich –
00:38:37: Diese Frage hängt da in meinem Hintergrund, in jedem Zoom Gespräch, weil ich kann es ja auch lesen, natürlich mein Gegenüber auch, aber ich auch.
00:38:44: Ich habe also immer wieder diese Erinnerung daran, dass meine Aufgabe eigentlich ist, zu prüfen: Wie kann das noch besser werden?
00:38:51: Und damit finde ich immer wieder zu mir zurück.
00:38:54: So ein bisschen wie du beschrieben hast, sich selbst zu verwirklichen, sich selbst nah zu sein, sich nicht zu verleugnen, dass es aus dem Herzen kommt.
00:39:02: Wenn ich mich frage, wie kann das noch besser werden? Oder: Wie toll könnte es denn werden? Dann habe ich automatisch einen Bezugspunkt außerhalb meiner selbst, der mich zieht.
00:39:14: Und ich fühle mich nicht mehr geschubst, gestoßen, gedrückt, in irgendeine Richtung verzerrt, sondern kann auf diesen Punkt zuarbeiten und auch andere einladen zu träumen.
00:39:28: Darin sehe ich eigentlich eine große Möglichkeit von uns als Kreativen, andere einzuladen, zu träumen und über das Jetzt hinauszuschauen.
00:39:40: Denn wenn ich nur auf meinem jetzigen Punkt stehen bleiben will, brauche ich ja nicht mit kreativen Menschen arbeiten.
00:39:46: Absolut.
00:39:47: Danke.
00:39:49: Schaut, ich höre ja viele Dramen von Menschen, auch meine eigenen Dramen.
00:39:55: Meine kleine Schwester hat mir mal früher gesagt, dass ich überhaupt noch lebe mit so vielen Dramen im Leben.
00:40:01: Ich bin definitiv ein Beispiel, das aus den tiefsten Dramen heraus, aus dem völligen Unglücklichsein, vollkommen gewandelt werden kann in der kürzester Zeit.
00:40:10: Und „in der kürzesten Zeit“ heißt innert Monaten.
00:40:13: Das ist absolut möglich.
00:40:15: Das einzige, was du können musst, um aus einem Drama herauszukommen, ist es zu akzeptieren.
00:40:22: In dem Moment, wo du das schlimmste Drama, die schwierigste Situation, beruflich oder privat akzeptierst, löst es sich auf.
00:40:31: Das heißt, den Moment zu erkennen, dass die Akzeptanz dessen mir hilft, einen anderen Bewusstsein zu haben, rauszugehen aus dem, ist der erste Schritt zum Veränderungsprozess.
00:40:47: Es ist nicht einfach, etwas zu akzeptieren, das gebe ich zu, aber es ist der Prozess.
00:40:56: Dann hake ich an der Stelle noch mal nach.
00:40:59: Hast du Tipps, wie wir uns diese Reise zur Akzeptanz leichter machen können?
00:41:04: Und vielleicht sogar auch den Menschen, mit denen wir arbeiten?
00:41:07: Ich stelle mir jetzt einfach mal vor, welche Projekte wir in der Vergangenheit gemacht haben.
00:41:12: Wir werden in meiner Firma, ich weiß nicht, wie es euch anderen geht, oft eingeladen, Prozesse zu unterstützen, wo etwas nicht so läuft, wie erhofft.
00:41:23: Es geht also ums Reparieren oder Verbessern von etwas.
00:41:28: Und ich habe –
00:41:30: Ich kann sagen, aus meiner Erfahrung, dass die einfachste Arbeit immer die war, in der alle akzeptiert haben, dass etwas nicht in Ordnung ist oder dass etwas nicht so ist, wie es sein könnte.
00:41:43: Das ist aber, wenn die Personen, mit denen wir arbeiten, das noch nicht für sich akzeptiert haben, unheimlich anstrengend, dann weiterzuarbeiten, ohne diesen Punkt erreicht zu haben.
00:41:57: Trotzdem halte ich es für eine große Kunst, die ich noch nicht gemeistert habe – gebe ich zu – in allen Fällen dahin, Menschen zu begleiten an diesen Punkt der Akzeptanz.
00:42:08: Und so sehe ich diese Themen, die du besprichst, immer wieder in meiner beruflichen Praxis wie so kleine Pilze aus dem Boden schießen.
00:42:18: Aber wie können wir denn als kreative Menschen dabei unterstützen, zu akzeptieren und im Umkehrschluss das vielleicht auch für uns selbst anwenden?
00:42:27: Sehr gute Frage und ganz wichtige und auch eine sehr einfache Antwort, wie du vermuten kannst.
00:42:33: Es ist dein Zustand.
00:42:36: Dein Zustand von der Akzeptanz, wenn ich den mit meiner Hand symbolisieren kann, der ist da oben.
00:42:42: Die Situation, die du antriffst hier unten, die mag Drama sein, Katastrophen.
00:42:48: Das gilt für alle Themen im Leben.
00:42:50: Wenn du in diesem Zustand bleibst, in deiner Stimme, in deiner Präsenz, in deiner Art zu sein, dann wirst du erleben, dass das langsam hier raufkommt.
00:43:03: Wenn du hier runter gehst, haben beide verloren.
00:43:08: Das heißt wirklich seinen Zustand zu halten.
00:43:11: Und das kann eine dreißig Minuten sein, es kann eine Stunde sein, es kann ein halber Tag sein.
00:43:17: Du darfst deine Plattform nicht verlassen.
00:43:21: Das heißt, wenn du das hältst, wenn du heimkommst in der Beziehung, du hast einen wunderbaren Tag gehabt und dein Partner, deine Partnerin ist in einem Drama.
00:43:31: Du bleibst hier, du wirst sehen, wie die Person raufkommt.
00:43:36: Das heißt wirklich nochmals, nicht ignorant sein, sondern Bewusstsein über sich selbst.
00:43:42: Die Lösung ist immer nur Verbindung in allem.
00:43:47: Die Verbindung zu uns selbst, die Verbindung zu Auftraggebern, die Verbindung zu unserem Umfeld.
00:43:54: Und die Verbindung passiert dann, wenn du in diesem positiven Zustand bleibst und deinem Umfeld erlaubst zu wachsen.
00:44:03: Du bist ein Energiekörper, du bist ein bewusster Mensch und erlaubst, dieses Bewusstsein anzudocken.
00:44:10: Wenn du runter gehst auf diese Thematiken, dann wird das für keinen erfreulich sein.
00:44:17: Sagen wir's mal so. Macht das Sinn, Sabine?
00:44:22: Für mich macht es Sinn, auch wenn es sich nicht einfach anhört im Moment, dann das auch auszuhalten.
00:44:28: Zurück zu meinem Wort – Spannungsfeld.
00:44:30: Ich sehe Nadine auch nicken.
00:44:32: Ich sehe generell so ein bisschen Nicken.
00:44:34: Ihr dürft auch gerne, ich will euch noch einladen für die letzten paar Minuten, eure Zweifel auch bringen.
00:44:39: Denn darin beweist es sich ja, ob das wirklich funktionieren kann.
00:44:44: Dass ich sage: Ich traue mich das nicht, ich weiß nicht, ob das klappt.
00:44:48: Ich habe hier die und die Situation erlebt, wie soll ich das anwenden?
00:44:52: Das dürft ihr gerne – ich will euch auch einladen, das im Nachgang noch zu machen.
00:44:56: Ihr wisst ja, wie ihr mich erreichen könnt.
00:44:58: Und ich bin mir sicher, aus allen Erfahrungen, die ich bisher hatte, dass auch du, Kaivalya, und euer Team, ihr seid ja auch auf sozialen Medien aktiv und sprecht da über diese Themen, dass euch da auch Publikumsfragen weiterbringen, zu entscheiden: Worüber sollen wir überhaupt reden?
00:45:12: Welche Themen interessieren Menschen?
00:45:14: Das heißt, bei Bedarf würde ich das dann auch einfach an euch weiterleiten.
00:45:18: Wenn ...
00:45:19: Wenn Fragen kommen, schaut, ich gebe alles, was ich habe.
00:45:23: Ich habe nichts für mich, aber wenn, wenn ihr fragt, dann kann ich das geben.
00:45:28: Ich kann nicht übergriffig sein und irgendwas einfach geben.
00:45:32: Aber mein Leben ist ein Leben, wo ich alles gebe, was ich habe.
00:45:37: Darum bitte fragt auch.
00:45:39: Und ich habe das ja alles, was ich teile, hat das, was ich jetzt geteilt habe, habe ich natürlich selbst erfahren.
00:45:45: Und wenn ihr vor einer Gruppe von Leuten steht und die sind im Verstand, die sind im Widerstand.
00:45:50: Ich habe das über diese Jahre so oft erlebt.
00:45:53: Der Moment, wo ich einfach bei mir bleibe und es aushalte, irgendwann verändern sich diese Energien.
00:46:01: Runterzugehen in diese Energien der Dramen ist keine Lösung.
00:46:06: Zu akzeptieren war auch noch eine Frage von Sabine.
00:46:10: Akzeptieren, wie kann ich das unterstützen?
00:46:12: War deine Frage.
00:46:13: In dem Moment, wo ich rausgehe aus mir, das heißt, wenn ich rausgehe aus dem Kaivalya, und den Kaivalya in dritter Form beobachte, was passiert da, was macht er, was geht ihm durch den Kopf?
00:46:29: Dann kann ich, dann bin ich raus aus diesem Drama.
00:46:32: So rauszugehen aus der Situation und sich selbst zu beobachten.
00:46:42: Ja, vielen Dank.
00:46:44: Vielen Dank.
00:46:45: Die Spannung aushalten.
00:46:47: Immer wieder, wenn ich dir zuhöre, wird mir deutlich: Das ist die eigentliche Arbeit, die wir leisten als Kreative.
00:46:55: Das ist auch ein großes Thema, was sich eigentlich durch alle Veranstaltungen dieser Serie zieht.
00:47:02: Das, was wir machen, Texte schreiben, übersetzen, Logos entwerfen, Webseiten bauen.
00:47:09: Das, so ähnlich wie du gesagt hast, das ist die äußere Arbeit, das ist das Artefakt, was wir schaffen.
00:47:14: Die eigentliche Arbeit ist die emotionale Arbeit, was man im Englischen als „emotional labour“ kennt.
00:47:22: Das Mit-unserer-Kundschaft-Sein, in dem Moment, in dem Prozess, durch den wir gehen, das ist der eigentliche Wert unserer Arbeit.
00:47:29: Das ist am anstrengendsten, aber das ist eigentlich das, wofür uns Leute buchen, diesen Prozess zu begleiten der Transformation.
00:47:39: Denn Kreativität hat ja immer einen transformativen Bezugspunkt.
00:47:45: Und ich meine, was du auch gesagt hast, oder?
00:47:47: Ihr wollt das Höchstmögliche erreichen.
00:47:50: Natürlich wirst du dann herausgefordert.
00:47:52: Natürlich wirst du dann getestet, aber nicht getestet, weil du nicht gut bist, nicht gebucht, weil du nicht gut genug bist, sondern weil du gesagt hast im Universum, ich will das erreichen.
00:48:04: Das heißt, es passiert alles auf dem Weg.
00:48:07: Wenn du weitergehst, wenn du dir vertraust, wenn du dich weiterentwickelst, dann wirst du genau dorthin kommen, wo du möchtest.
00:48:15: Es ist ein kontinuierlicher Prozess.
00:48:17: Wie alles im Universum, wie alles in der Natur hat alles eine Abhängigkeit voneinander.
00:48:23: Von deiner Geburt an, wo du gezeugt wurdest, bis jetzt.
00:48:27: Und das ist ein wunderbarer Prozess, wo alles wunderbar organisiert ist, solange wir nicht manipulieren, solange wir nicht in Angst sind, solange wir nicht im Mangel sind und an uns selbst zweifeln.
00:48:40: Ich selbst habe Momente, wo ich an mir zweifle, an dem, was ich tue.
00:48:45: Aber nicht zweifeln aus dem Mangel heraus, sondern Zweifel dran, wo kann ich noch besser werden?
00:48:51: Also nicht: „In diesem ich bin nicht gut genug“ oder was auch immer, sondern ein Zweifel, der mir hilft, einfach auch zu reflektieren: Ist das, was ich mache, gut genug?
00:49:02: Wo kann ich noch besser werden?
00:49:05: Also, Zweifel finde ich per se nicht etwas Schlechtes.
00:49:08: Wichtig ist die Haltung zu diesem Zweifel.
00:49:11: Aber ich zweifle immer wieder.
00:49:16: Danke, dass du das sagst, denn dein Optimismus könnte einen ja fehlleiten, zu glauben, du hast keine Selbstzweifel, du stehst über allem.
00:49:24: Du stehst morgens auf und bist schon gut gelaunt und unerschütterlich in deiner Positivität.
00:49:30: Ich bin alles, Sabine.
00:49:32: Ich bin traurig, ich bin zweifelnd, ich bin alles.
00:49:36: Aber der Punkt ist der: Ist es meine Natur, wenn ein Kind, wenn mein Kind über die Straße läuft und ich erzähle, ja, alles in Ordnung, wunderbar und so weiter und alles rosarot?
00:49:47: Nein, in dem Moment darf meine Stimme eine wütende Stimme, eine ärgerliche Stimme sein, eine ganz andere Stimme.
00:49:57: Aber es ist nicht mehr das Ego, es ist nicht mehr der Verstand, sondern du musst in jeder Situation, alle Emotionen kannst du spielen, aber nicht mehr aus dem Ego, nicht mehr aus dem Mangel heraus.
00:50:09: Ich habe alles.
00:50:10: Wenn ich ärgerlich bin, wenn unser Team, wenn wir in unserem Team die Zahlen nicht erreichen, dann flüster ich nicht oder mache Lobgesänge, sondern ich sage was, dass mir das nicht passt, dass wir nicht das erreicht haben, was, wenn man, wenn ich das liebevoll sagen würde, dann würde nichts passieren.
00:50:29: Und ich sage es klar, ich sage es mit Liebe.
00:50:32: Man kann etwas mit Liebe sagen, aber sehr direkt.
00:50:37: Und, und so gehe ich auf den Punkt ein.
00:50:39: Wie können wir diese Zahlen verbessern?
00:50:41: An was hat es gelegen?
00:50:43: Und dann ist meine Stimme eine andere wie jetzt, aber sie kommt immer mit Liebe.
00:50:49: Ich habe einen, einen Freund von mir, der hat die Glücksschule hier in der Schweiz und der hat mal zu mir gesagt: Weißt du, ich streite mit meiner Frau, aber ich bin dennoch glücklich.
00:50:59: Und das geht.
00:51:00: Ich kann in einem Streitgespräch sein, aber doch glücklich sein, doch bei mir sein.
00:51:07: Darum, ich bin alles eigentlich.
00:51:10: Ich bin traurig, ich bin zweifelnd, ich bin wütend.
00:51:14: Immer angebracht an das, was es braucht.
00:51:17: Ich finde das nicht was Schlechtes.
00:51:22: Spannend, he?
00:51:23: Ja, sehr spannend und interessant auch, wie das die ...
00:51:30: die Arbeit, die wir ...
00:51:31: über die wir immer reden, transzendiert. In Arbeit an uns selbst, und die transzendiert dann wieder in die Welt um uns drumherum.
00:51:41: Aber das ist das Vertrauen, das ist die Verbindung zu den Leuten.
00:51:44: Wenn meine Leute merken, dass ich ärgerlich bin, dann verletzt sie das nicht, weißt du.
00:51:50: Dann verletzt sie das nicht, sondern sie wissen, dass es richtig ist.
00:51:55: Sie wissen, dass es richtig ist.
00:51:56: Und es ist nicht verletzend als solches, sondern es ist klar auf das Thema hin, okay, wieso sind die Zahlen so?
00:52:03: Wieso haben wir nicht mehr Buchungen?
00:52:05: Wieso brauchen wir länger für die Webseite-Entwicklung oder was auch immer es ist.
00:52:09: Wieso sind wir nicht im Plan?
00:52:11: Und es geht nicht darum, jemanden zu beschuldigen, sondern miteinander besser zu werden.
00:52:18: Konstruktiv.
00:52:19: Genau.
00:52:22: Ja, wir kommen zum Ende unserer Zeit.
00:52:25: Ich denke am besten, am besten – zum Schluss schauen wir, wie wir miteinander in Kontakt bleiben können.
00:52:33: Kaivalya, was gibt es für Möglichkeiten, dass die, die jetzt heute hier sind, oder die, die vielleicht später zuhören, sich weiter informieren oder mit euch als Team in Kontakt sein können?
00:52:44: Also ich glaube, wir haben ja immer wieder Angebote, wo man kennenlernen kann, was wir machen.
00:52:51: Ich glaube an diese große Bewegung von uns allen, wo wir miteinander dieses Bewusstsein prägen.
00:52:58: Da haben wir diesen Circle, wo wir einfach über 12 Monate miteinander wachsen, das Bewusstsein kreieren für eine Veränderung in der Wirtschaft.
00:53:08: Das gehört nicht mir, das gehört niemandem, aber wir kreieren es miteinander.
00:53:12: Das heißt, die Website ist sicher ein sehr gutes Medium.
00:53:17: Oder auch natürlich andere Leute.
00:53:19: Es geht nicht um mich, es geht nicht um einen Personenkult.
00:53:22: Also ich habe die ersten zwei Jahre es komplett abgelehnt, Fotos von mir zu machen, bis einfach immer mehr Menschen interessiert waren an der Geschichte.
00:53:31: Aber es geht nicht um mich, sondern es geht um die Arbeit.
00:53:34: Die Arbeit für uns alle.
00:53:36: Wir alle werden profitieren davon, wenn wir ein höheres Bewusstsein haben für die Transformation in der Arbeitswelt.
00:53:43: Das heißt, es gibt viele Leute bei mir im Unternehmen, die sich auch zur Verfügung stellen, die alle ihre Qualitäten haben.
00:53:51: Und so ist, glaube ich, diese Verbindung richtig, was du sagst, Sabine, dass wir alle miteinander verbunden sind und uns austauschen.
00:53:59: Diese Zeiten, wo ein Lehrer gesagt hat, wie es geht, sind aus meiner Sicht vorbei.
00:54:04: Jeder hat so viel zu bieten, hat so viel beizutragen und das ist mein Wunsch oder meine Inspiration, dieses auch zu machen.
00:54:14: Das heißt, heute wird zum Beispiel, die IATL wird von zwei Frauen geführt und nicht von mir als solches.
00:54:21: Ich begleite nur als solches und so eigentlich diesen Weg miteinander zu gehen.
00:54:26: Ich bin absolut überzeugt, wenn wir diese weibliche Energie wieder manifestiert haben, werden wir Frieden auf dieser Welt haben.
00:54:34: Das ist meine absolute Überzeugung.
00:54:36: Ich bin auch überzeugt, dass wir Männer überbewertet sind und das ist auch meine Überzeugung.
00:54:42: Aber das wird alles sich natürlich jetzt einpendeln, wenn wir in Liebe sind miteinander, in Verbindung sind miteinander.
00:54:52: Danke.
00:54:53: Was für ein Abschluss.
00:54:54: Wir sind alles Frauen heute.
00:54:57: Vielleicht Zufall oder das Universum.
00:55:00: Das geht mir wirklich so, Sabine.
00:55:02: Ich weiß nicht, was für ein Karma ich habe, dass ich dieses Geschenk habe, aber es ist sehr, sehr oft so und es ist auch erfreulich oder es ist auch sehr wahrscheinlich genau das, was es braucht zu dieser Zeit.
00:55:15: Aber es wird, glaube ich, alles in seinen in seine in seine Balance kommen als solches, wenn wir wirklich einfach aufeinander zugehen.
00:55:26: Super.
00:55:28: Ja, für alle, die Lust haben, noch weitere solche Gespräche zu führen oder zu hören.
00:55:34: Wir haben als nächstes Alice Karolina, auch Schweizerin, aber auch Kanadierin.
00:55:39: Also ein interessanter gemischter Hintergrund.
00:55:42: Die leitet und hat ins Leben gerufen The Ethical Move.
00:55:46: Da geht es um ethischen Sales, ethisches Marketing.
00:55:49: Und ja, es ist eine soziale Bewegung, deren Teil ich auch bin.
00:55:54: Und da können wir uns darüber austauschen, was wir bewegen können, um ganz praktisch in diesen beiden Themenfeldern Transformationen zu bewirken.
00:56:02: Und außerdem haben wir eine Session geplant zum Thema Sichtbar Werden.
00:56:08: Ist ja auch ganz wichtig, wenn wir die Transformation für uns selber machen, dass wir damit nicht das heimlich nur tun, sondern damit auch sichtbar sind.
00:56:16: Und wie kann ich würdevoll, authentisch dann auch in Verbindung mit meiner Kundschaft treten auf dieser Basis.
00:56:23: Und Nadine, die heute ja auch da ist, macht dann mit uns den Abschluss vorerst zum Thema: Wie finde ich meine eigene Sprache?
00:56:32: Dazu kann ich euch gerne noch mal eine Einladung schicken, wenn ihr möchtet.
00:56:35: Wenn ihr noch nicht auf dem Verteiler steht, meldet euch gern und sagt mir, dass ihr das möchtet, dann setze ich euch drauf und ansonsten benachrichtige ich euch natürlich, wenn die Aufnahme zur Verfügung steht und als Podcast gelauncht ist.
00:56:49: Vielen Dank für eure Interesse heute und für deinen ganzen Input, Kaivalya.
00:56:55: Ja, so gehen wir ins Wochenende.
00:56:57: Happy Friday, und genießt es.
00:57:00: Dankeschön an alle.
00:57:02: Schön mit euch zu sein.
00:57:03: Dankeschön.
00:57:04: Tschüss.
00:57:06: Hey, wenn du das jetzt alles gehört hast und in dir wird so eine Sehnsucht wach und du fragst dich, wie kann ich das eigentlich für mich alles umsetzen?
00:57:14: Da gibt es tausend praktische Dinge und vielleicht auch ein paar Sorgen und Bedenken.
00:57:20: Und außerdem ist es ziemlich einfach, sich damit allein zu fühlen.
00:57:24: Dann habe ich hier was für dich: die Erfolgreich, Wertvoll, Kreativ Supervision.
00:57:31: Das ist so ein bisschen wie ein Mastermind, aber viel intensiver.
00:57:35: Die Gruppe ist vier bis sechs Leute, die sich regelmäßig alle zwei Wochen für 2 Stunden treffen, um gemeinsam an diesen Zielen zu arbeiten.
00:57:44: Dazu gibt es eins zu eins Treffen mit mir, in denen wir an deiner Zielsetzung und der Umsetzung feilen.
00:57:52: Und eine Online Community auf Reflecta.Network plus eine informelle Gruppe auf Signal, damit du dir regelmäßig den Input holen kannst, den du jetzt gerade brauchst.
00:58:02: Und sei es nur Mut vor einem schwierigen Gespräch oder das gemeinsame Feiern, wenn du genau das gemacht hast, was du dir vorgenommen hast.
00:58:12: Wenn du dazu mehr erfahren willst, schau auf unsere Website from-scratch.net unter „Arbeite mit uns“. Oder den direkten Link findest du in den Shownotes.
00:58:23: Ich freue mich auf dich.
00:58:28: Das war's für heute bei Erfolgreich, Wertorientiert, Kreativ.
00:58:32: Danke fürs Zuhören.
00:58:34: Bis zum nächsten Mal in 14 Tagen.
00:58:36: Und denk dran: Wir brauchen einen kulturellen Wandel und gemeinsam schaffen wir das.
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