"Ich möchte Teil einer kreativen Bewegung sein": CreativesForFuture | 7
Shownotes
In dieser Folge erfährst du, wie du:
- bei CreativesForFuture einen einfachen Einstieg in die Themenbereiche Klimakrise und Artensterben bekommst
- Gleichgesinnte kennen lernst und
- praktische Erfahrung in nachhaltig orientierter Arbeit gewinnst.
Stefan Bergmeier, 42, ist Geschäftsführer des Designbüros für visuelle Kommunikation "Neue Formation" und Organisator von CreativesForFuture Deutschland — einer Initiative von Designer:innen und Kommunikationsexpert:innen, die dafür kämpfen, Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt der Entscheidungsfindung von Menschen und Unternehmen zu stellen.
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DER PODCAST “ERFOLGREICH — WERTORIENTIERT — KREATIV” Deine Gastgeberin Sabine baut mit ihrem Team bei From Scratch die nachhaltigste Textagentur der Erde. Und hat selbst erlebt, wie hoffnungslos sich die Lage manchmal anfühlt. In diesem Podcast bringt sie mutige Menschen zusammen, die wertvolle Einsichten und Tipps für die wertorientierte Arbeit mitbringen. Themen reichen von der zentralen Bedeutung von Gemeinschaft über die Transformation der Businesswelt bis zur authentischen Kund*innenakquise, und von Kapitalismuskritik bis zur Versprachlichung deiner Werte.
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Transkript anzeigen
00:00:06: Erfolgreich, wertorientiert, kreativ.
00:00:09: Der Podcast für Kreative, die ihr Fach bereits meistern und sich in Zukunft mehr an ihren Werten orientieren wollen.
00:00:16: Mit mir, Sabine Hanau und interessanten Gästen.
00:00:26: Heute mit Stefan Bergmeier, der Organisator von Creatives for Future Deutschland.
00:00:32: Wir unterhalten uns vor allem darüber, welche Spielräume du eigentlich hast als Kreative*Kreativer, selbst wenn du vielleicht irgendwo fest angestellt bist und dein Arbeitgeber gar nicht so nachhaltig unterwegs ist.
00:00:44: Ich hoffe, dass du viele neue Ansätze findest in dieser Folge – und vielleicht hast du ja am Ende sogar Lust, mal zu einem Meetup von Creatives for Future zu kommen.
00:00:54: Wer weiß?
00:00:54: Viel Spaß beim Hören.
00:01:02: Hallo Stefan, willkommen bei Erfolgreich, Wertorientiert, Kreativ.
00:01:07: Schön, dass du da bist.
00:01:09: Hallo, grüß dich, Sabine.
00:01:10: Danke, dass du mich eingeladen hast.
00:01:11: Ja, gerne.
00:01:12: Ich bin super gespannt, was du über Creatives for Future zu erzählen hast, was du so treibst und was du unseren Hörer*innen mit auf den Weg geben kannst.
00:01:23: Aber fangen wir doch mal ganz am Anfang an.
00:01:25: Wer bist du und was machst du?
00:01:28: Ja, also wie du schon gesagt hast, ich heiße Stefan, ich bin 42, wohne hier in München, bin verheiratet und habe zwei junge Töchter.
00:01:38: Die haben mich auch ein bisschen in die Richtung getrieben, worüber wir uns heute unterhalten.
00:01:45: Noch zu mir kurz: Was habe ich, was mache ich so hauptberuflich?
00:01:49: Ich bin Inhaber von einer Agentur hier in München für Designberufe, visuelle Kommunikation.
00:01:54: Wir heißen Neue Formation.
00:01:56: Und da bin ich tätig eben auch als Kommunikationsdesigner.
00:02:00: Und ja, das war auch so wahrscheinlich auch ein Grund, warum es mich dann in die Richtung Creatives for Future gezogen hat.
00:02:07: Da engagiere ich mich jetzt seit guten zwei Jahren für eine nachhaltige Zukunft, möchte ich es mal nennen.
00:02:14: Und ja, was dann Creatives for Future ist, das erzähle ich dann nachher noch mal genauer.
00:02:18: Und ja, das sind so meine Eckpfeiler.
00:02:21: Ja, super cool.
00:02:23: Danke für die Infos.
00:02:24: Auch gut zu wissen, dass du selbst eine Agentur leitest.
00:02:28: Ist ja für viele, die hier zuhören werden, bestimmt besonders spannend, auch zu wissen: Hey, da gibt es Agenturen, die richten sich sozial-ökologisch aus, die wollen nicht, dass ich als Kreative*Kreativer mit fossilen Brennstofflieferant*innen arbeite und so weiter.
00:02:46: Allein das ist ja schon eine frohe Botschaft.
00:02:48: Und da ist der Weg zu Creatives for Future mit Sicherheit, wie du gesagt hast, nicht besonders weit.
00:02:53: Aber Creatives for Future, ich meine, das klingt für viele vielleicht bekannt wegen dem „For Future“.
00:02:59: Trotzdem ist es ja eine Nischenbewegung, würde ich sagen.
00:03:04: Erzähl uns doch mal, worum es da eigentlich geht.
00:03:08: Also den Begriff Creatives for Future gab es schon, als wir hier in München eine Ortsgruppe gründen wollten.
00:03:13: Das war vor guten zwei Jahren, also war ungefähr dann, bevor Corona losging.
00:03:17: Da dachten wir, dann machen einfach die erste Ortsgruppe hier in Deutschland daraus. Und daraus wurde dann jetzt nur halb was, weil wir haben es dann wegen Corona dann auf Zoom verlegt und dann wurde recht schnell aus irgendeiner Münchner Ortsgruppe auch eine bundesweite Bewegung. Und ja, wir treffen uns einmal im Monat über Zoom im Moment.
00:03:40: Und ja, was sind wir, im Grunde eine Graswurzelbewegung.
00:03:46: Es hat was mit Kreativbranche zu tun, wobei es gibt noch andere Schwesterorganisationen wie die Artists for Future, die Architects und so.
00:03:54: Also wir vereinnahmen nicht die gesamte Kreativität.
00:03:57: Ich würde sagen, bei uns sind sehr viele Leute, die aus dem Designbereich kommen. Und ja, als Graswurzelbewegung definieren wir auch selber, was wir tun und das kann verschiedene Aspekte haben.
00:04:11: Letztes Jahr bei der Bundestagswahl war zum Beispiel der Fokus sehr stark darauf, dass wir erstmal uns innerhalb der For Future Bewegung verknüpfen und haben dort andere unterstützt, die Wissenschaftler, die Eltern, die Fridays, und es gibt ja sehr viele For Future Bewegungen. Und zudem möchten wir uns aber auch der eigenen Branche natürlich widmen und dort die Potenziale aufzeigen, was wir dazu tun können bezüglich der Herausforderungen, die sich da uns stellen.
00:04:45: Was für Potenziale könnt ihr denn da aufzeigen?
00:04:48: Gib uns mal einen kleinen Teaser.
00:04:51: Ja, also es gibt unterschiedliche Aspekte.
00:04:53: Zum einen bei uns in der Kreativbranche gibt es sehr viele Soloselbstständige und kleine Agenturen, die tun sich manchmal schwer dann Einstieg zu finden, weil zum Beispiel B Corp, was vielleicht manche schon mal gehört haben, ist einfach ein zu großer Apparat für die Kleinen, das bietet sich da nicht an.
00:05:13: Dann gibt es jetzt noch keine Leitfäden: Was muss ich überhaupt tun, wo kann ich starten?
00:05:18: Angefangen von vielleicht der Bank, von Stromanbieter, über so Kleinigkeiten, die man auch teilweise im Privaten hat und dann über weitere Dinge sowas fast darüber hinaus.
00:05:29: Ist es denn noch, also es ist ja bei uns in der Kreativbranche gibt es zwar manche Bereiche, die was mit Ressourcen zu tun haben, zum Beispiel Veranstaltungen oder wenn was gedruckt wird, aber es gibt auch sehr viele Bereiche, wo einfach die Ressourcen gar nicht so eine große Rolle spielen, wie in vielen anderen Branchen.
00:05:46: Ich sehe bei uns in der Branche einen großen Hebel darin, dass man sich, dass man den Kreativen, den Designerinnen klar macht, dass wir unter anderem für Greenwashing verantwortlich sind.
00:05:59: Also gerade Unternehmen, die handeln müssten, schneller handeln müssten aus verschiedenen Sektoren, ja, ziehen da nicht unbedingt immer so mit.
00:06:10: Und die Kreativbranche ist natürlich ein Meister darin, solchen Leuten dann ein weißes Hemd zu besorgen und sie so darzustellen, dass sie einfach schon spitze sind.
00:06:21: Und ja, das ist eigentlich ein Punkt, wo wir gerne auch dann den Kreativen zeigen wollen: Ab wann beginnt so ein Greenwashing, was ist es überhaupt, warum sollte ich mich da beschäftigen?
00:06:34: Ja, so einfach ein bisschen aufklären, sage ich mal, ohne dass wir jetzt gleich die Leute einen Pranger stellen wollen, weil ich glaube, da ist aber auch viel Aufklärungsarbeit noch nötig.
00:06:42: Ja, super spannendes Thema.
00:06:44: Greenwashing ist ja auch gerade in manchen Ländern, wir sprechen ja jetzt im Januar, aber gerade dieses Jahr sind neue Gesetze zum Teil verabschiedet worden.
00:06:54: In Großbritannien ist der UK Green Claims Code live gegangen, der ganz neue Regeln festlegt für Unternehmen im Bereich Greenwashing in, ich sage jetzt mal, Kontinentaleuropa.
00:07:08: Im deutschsprachigen Raum ist mir da jetzt nicht bekannt, dass dieses Jahr sich groß was verändert hat.
00:07:13: Deswegen ist das, glaube ich, eher so ein Dauerbrenner-Thema, das auf niedriger Flamme immer weiter brennt.
00:07:18: Und du redest jetzt von Aufklärung.
00:07:22: Das heißt, wenn ich mich zu dem Thema informieren möchte, als Kreative*Kreativer, bin ich bei Creatives for Future an einer guten Adresse und kann da meine Fragen loswerden?
00:07:31: Oder wie kann ich mir das vorstellen?
00:07:33: Ja, also im Grunde möchten wir einfach Materialien sammeln und Open Source daraus, also als Open Source Quellen zur Verfügung stellen.
00:07:41: Und es ist jetzt nicht so, dass wir jetzt irgendwie durch irgendjemanden gesponsert oder gefördert werden.
00:07:46: Das heißt, wir haben jetzt keine festangestellten Leute bei uns, die das dann erarbeiten würden.
00:07:50: Das heißt, wir setzen uns mit Gleichgesinnten zusammen und gründen Arbeitsgruppen.
00:07:55: Und ja, das ist zum Beispiel eine Arbeitsgruppe auch, die noch ziemlich klein ist, sozusagen, aber es ist Bedarf da.
00:08:03: Also im Grunde erarbeiten wir das selber und stellen dann diese Information wieder zur Verfügung.
00:08:08: Gleichzeitig verweisen wir aber auch auf andere, die so manchmal einen Schritt weiter sind.
00:08:12: Also zum Beispiel die Amerikaner haben mit den Clean Creatives eine Initiative, die zum Beispiel auch so einen Climate Pledge zur Verfügung stellen.
00:08:19: Wenn man den unterschreibt, sozusagen, sagt man, dass man keine industriellen Unternehmen unterstützt, die sozusagen was mit fossilen Brennstoffen machen oder viel damit machen.
00:08:29: Da gibt es dann eine Liste Unternehmen, die quasi auf der schwarzen Liste stehen.
00:08:33: Und dieser Pledge ist ein Commitment dazu, dass man das eben nicht mit diesen zusammenarbeitet.
00:08:37: Und das ist für uns eigentlich auch ein sinnvoller nächster Schritt, den wir gerne mal angehen möchten.
00:08:43: Ja, super.
00:08:44: Ich fände es toll, wenn es so eine deutschsprachige Pledge geben würde, den du genannt hast.
00:08:49: Machen wir auch den Link in die Shownotes zu.
00:08:51: Da haben wir auch unterschrieben bei From Scratch, weil wir natürlich sehr leidenschaftlich gegen fossile Brennstoffe sind und vor allem die Lobby Power, die dahinter steckt, sehr erschreckend für uns ist.
00:09:03: Da habt ihr vielleicht auch ein bisschen Erfahrung mit.
00:09:05: Ich will jetzt nichts voraussetzen, was wir nicht im Voraus abgesprochen haben, aber wie erlebt ihr das denn mit den verschiedenen Bewegungen, die aufeinanderprallen?
00:09:15: Denn als Graswurzelbewegung hat man es ja vielleicht gerade am Anfang nicht so leicht, wenn man diesen großen wirtschaftlichen Interessen ausgesetzt ist.
00:09:23: Und das erleben wir als Kreative auch bei der täglichen Arbeit.
00:09:26: Also es gibt eine Menge an Organisationen, mit denen man in Kontakt treten kann.
00:09:32: Also zum Beispiel auch die Kreativbewegungen, die es jetzt auch in anderen Ländern gibt, wie die Clean Creatives oder Climate Designers oder Creatives for the Future, sind in Spanien, England, USA eben tätig.
00:09:45: Und zum einen tauschen wir uns mit denen so ein bisschen aus, das heißt, das sind eher so parallele Effekte, dass, jeder hat ein unterschiedliches Modell, wie er denkt oder sie denken, dass man vorankommt und dann kann man eben daraus lernen.
00:09:57: Und jetzt innerhalb von Deutschland kann man sagen, ja, es gibt bestimmt auch unendlich viele Bewegungen, die was für das Klima tun möchten und gegen das Artensterben.
00:10:06: Aber ich muss sagen, in der For Future Gemeinschaft fühle ich mich oder fühlen wir uns da sehr gut aufgehoben, weil das ein gegenseitiges Unterstützen ist und man auch gucken kann, wo sind denn zum Beispiel unsere Kräfte am besten aufgehoben?
00:10:20: Weil, an Ideen mangelt es eigentlich nie, ist immer nur die Frage, wie setzt man die knappen Ressourcen an Zeit, die wir Kreativen meistens kostenlos einbringen, ehrenamtlich, wie setzen wir das zielführend ein?
00:10:33: Und da kriegt man natürlich auch gute Impulse, quasi zum Beispiel von den Wissenschaftlern, von den Parents for Future, wo auch viele dabei sind, die viel Wissen haben, aber auch von Fridays for Future, die vieles auf der Straße eben machen.
00:10:46: Und das ist ein interessantes Miteinander, weil allein sich in dieser For Future Familie zu befinden, bereichert uns dann, man wächst automatisch so in diese großen Schuhe rein und ja, traut sich das dann auch zu.
00:11:02: Ich glaube, dass viele, die zu uns kommen, einfach irgendwo sich am Anfang befinden und dann auch sich fragen: „Ja, kann ich da überhaupt tätig werden?
00:11:09: Ich weiß noch so wenig, ich fühle mich noch nicht sicher.“
00:11:12: Und wir versuchen diese Komplexität wieder rauszunehmen und zeigen: „Nee, es geht in kleinen Schritten.“
00:11:18: Cool.
00:11:18: Gemeinsam sind wir stark.
00:11:20: Ist eine schöne Botschaft.
00:11:21: Ich habe es auch sehr erlebt, live am eigenen Leib erlebt, bei den Meetups, die ihr ja einmal im Monat habt, das nächste ist am zweiten Dienstag im Februar, sehe ich das richtig?
00:11:35: Ja, immer jeden zweiten Dienstag im Monat treffen wir uns über Zoom um 19:30 Uhr.
00:11:40: Super.
00:11:41: Und was ich da erlebt habe, ist auch, dass an konkreten Vorhaben gefeilt wird, dass Leute kommen und sagen: „Hier, wir haben ein Projekt am Start, da könnten wir kreative Unterstützung gebrauchen.“
00:11:51: Und die Bereitschaft zu helfen ist außerordentlich groß.
00:11:55: Und das für Leute, die ja wahrscheinlich schon ziemlich busy sind als Kreative in ihrem Hauptberuf, denn das ist ja alles ehrenamtliches Engagement.
00:12:04: Manchmal gibt es vielleicht einen kleinen Obolus dafür, aber das fand ich wirklich beeindruckend, wie viel Hilfsbereitschaft da ist und wie viel Leidenschaft.
00:12:12: Ja, da kann ich kurz was dazu sagen.
00:12:14: Also das Beispiel, das du jetzt nennst, ist zum Beispiel die Klimabuchmesse, die im März in Leipzig stattfindet.
00:12:20: Und die Anne von den Writers for Future hat dann eben auch eine ordentliche Liste gehabt an Leuten, die dort sprechen werden.
00:12:28: Und da sind dann einige Leute oder viele dabei gewesen, die man auch so kennt und dachte: Wow, die organisieren so viele Leute, die auf dieser Buchmesse was sagen.
00:12:36: Wir haben eigentlich ein tolles Lineup, ja, aber die Kommunikationsmittel und die Website sind einfach noch viel schlechter als das Aufgebot sozusagen.
00:12:46: Ja, und dann haben sich dann doch, glaube ich, vier, fünf Leute gefunden, die dann spontan gesagt haben: Ja, wir haben jetzt irgendwie in den nächsten Wochen Zeit, wir unterstützen da ein bisschen, weil man kann nicht alles in einer kurzen Zeit manchmal perfekt machen, auch wenn man mehr Zeit hat.
00:12:59: Manchmal geht es einfach nur darum, irgendwas, was einfach so auf 50 % Niveau ist, auf 60, 70, 80 % Niveau zu heben.
00:13:07: Und das ist manchmal auch ziemlich schnell getan.
00:13:09: Also wenn man jemanden hat, der sich im UX Bereich auskennt, eine Designerin, vielleicht noch jemand mit Corporate Design Erfahrung und dann jemand vielleicht mit ein bisschen Technik, das war jetzt da der Fall, hat sich gezeigt, dass vier Leute gesagt haben, ich mache auch mit, ich opfere auch ein paar Stunden die nächsten Wochen und dann ist dem ganzen Projekt schon mal geholfen.
00:13:29: Ich fand es auch wirklich einen tollen Anwendungsfall, denn die Klimabuchmesse ist ja jetzt kein For-Profit-Unternehmen oder so, das einfach sagt: Hier, ich will die Preise drücken. Sondern hier geht es ja wirklich um den gemeinsamen Spirit und um die Sachen, für die wir stehen wollen als Kreative, die sich ökologisch oder auch sozial engagieren.
00:13:51: Und da hast du ja direkt das Gefühl, du trägst dazu bei, dass diese Ideen mehr Anklang finden, in einem breiteren Publikum vorgestellt werden.
00:14:00: Und diese Direktheit vermisst man vielleicht also im Alltag, wenn man jetzt an einer Dosensuppe arbeitet oder an einem Software-Tool, da hat man vielleicht nicht immer so den Bezug zum Alltagspraktischen: „Hey, da verändert sich was und meine Nachbarin wird dann vielleicht auch mal von einem Buch gehört haben“, was für mich total bedeutend ist.
00:14:21: Das ist natürlich auch beflügelnd und das fand ich bei Creatives for Future besonders eindrücklich, denn du hast ja auch ein paar andere Gruppen genannt, manche von denen kenne ich auch als Mitglied, aber dieser direkte Output in eine Bewegung rein, die man unterstützen möchte, den, das finde ich schon, besonderen Draht bei Creatives for Future.
00:14:43: Ja, die Vernetzung ist das A und O, weil jetzt zum Beispiel ohne die Vernetzung zu denen, die die Klimabuchmesse organisieren, da sind auch die Parents for Future aus Leipzig tätig, ohne da diesen Kontakt zu haben, käme ja niemals jemand zu uns und würde uns so fragen.
00:14:58: Und es gibt sicherlich andere Umweltorganisationen, aber die haben meistens ein bisschen anderen Fokus.
00:15:01: Zum Beispiel bei German Zero kann man sicherlich auch aktiv werden, aber ich hatte immer das Gefühl, die wirken so: „Wir sind wir“, sowas, „Wir haben schon die coolen Stars auch bei uns, wir machen unser Ding.“
00:15:12: Und For Future habe ich versucht, sowas zu unterstützen, dass man weiß: „Ach, da gehst du einfach auf eine Fridays for Future Demo, also auf einen Klimastreik“ – da ist ja nicht Fridays for Future alleine, sondern viele, die dort sind, Organisationen. Und man ist so niedrigschwellig, das heißt, du kommst einfach zu uns dazu, bei uns gibt keine Regulatorien, du musst nicht irgendwie Mitglied sein und sowas, du stößt zu uns und wenn du bereit bist, irgendwie da vielleicht ein paar Stunden zu opfern, dann -
00:15:40: Oder zu spenden, könnte man es nennen.
00:15:42: Es ist vielleicht nicht unbedingt ein Opfer, weil meistens wird man ja so intrinsisch motiviert zu uns geleitet, also so, es ist nicht unbedingt ein Opfer, sondern vielleicht eher so eine Art Offenbarung, dass man sagt: Endlich kann ich mal tätig werden. Oder man hofft, dass man tätig werden kann.
00:15:55: Es ist schon oft der Fall, dass die Leute zu uns kommen und sagen: Ja, ich bin jetzt in dem Bereich tätig, habt ihr da was?
00:16:00: Und wenn es der Zufall so will, was öfters der Fall ist, haben wir dann auch zufällig was, wo man dann auch ad hoc tätig werden kann.
00:16:08: Manchmal ist es aber auch so, dass man einfach so am Ball bleibt und dann selber Ideen einbringt und dann sagt: „Ich suche einfach nur Gleichgesinnte für diese oder jene Idee, ich will es nicht alleine stemmen.“
00:16:17: Und daraus hat sich auch schon einiges ergeben.
00:16:20: Ja, super cool.
00:16:21: Das heißt, auch wenn ich jetzt zum Beispiel neu bin im Bereich ökologisches Webdesign oder als Kreative mich umorientieren möchte, weg von dem klassischen Modell, wo es einfach auf Teufel komm raus verkaufen, verkaufen, verkaufen ist, kann ich eigentlich auch bei Creatives for Future so ein bisschen mich ausprobieren, mit anderen gemeinsam an einem praktischen Projekt arbeiten, neue Fähigkeiten live testen und das Ganze gemeinschaftlich mit einem höheren Sinn.
00:16:49: Und am Ende kommt vielleicht sogar was raus, wo ich stolz bin, das zu zeigen und zu sagen: Hey, daran habe ich mitgearbeitet!
00:16:56: Ja, zum einen, das sind die nachhaltigen Projekte, nenne ich sie jetzt mal einfach.
00:17:00: Es ist aber auch das Gemeinschaftliche, dass man manchmal eben auch auf der Suche nach Gleichgesinnten ist.
00:17:05: Wenn man jetzt im Freundeskreis schon sowas hätte, wo man sagt: Komm, wir stemmen zusammen irgendwie ein Projekt, das genau in diese Richtung geht, dann bräuchte man in dem Fall uns nicht.
00:17:12: Aber oftmals ist es ja so, dass man so merkt, ich habe den sehr starken Drang, vielleicht auch im Vergleich zu meinem Freundeskreis und ich musste aktiver werden, sowas.
00:17:21: Und man sucht so ein bisschen Anschluss und wir Creatives Future möchten da so eine Art Startmöglichkeit für das Ganze sein.
00:17:30: Und das zeigt sich oft, dass Leute bei uns einsteigen und dann irgendwo andocken, bei ganz unterschiedlichen Projekten für ganz unterschiedliche Zielgruppen und dann oft mit anderen For Future Gruppen dort zusammenarbeiten, die auch nicht bei jedem Treffen bei uns dabei sind, sondern die halt einfach immer wieder mal vorbeikommen.
00:17:48: Aber man hat dann so quasi seine eigene Arbeitsgruppe in irgendeinem Äther und ist damit sehr zufrieden und kann auch konkret auch was umsetzen.
00:17:58: Also man hat dann so wirklich ein Erfolgserlebnis und das ist das Schöne. Und man hält sich so gemeinsam so ein bisschen über Wasser, weil ich glaube, einigen geht es so, dass man so ein bisschen betrübt ist.
00:18:08: Ich glaube, an negativen Nachrichten mangelt es da nicht.
00:18:11: Und ich finde so in so einer Gemeinschaft, auch wenn es mal irgendwie schlecht läuft im Sinne von sowas, es gibt nur schlechte Nachrichten, wenn man gemeinsam wieder ein Stückchen gemeinsam vorangegangen ist und irgendwie so gegenseitig oder auf der anderen Seite was Tolles hört, das freut einen einfach. Und man merkt so in der großen Gruppenstärke, die dann alle For Future zusammen haben, wird immer was bewegt. Und das ist eigentlich das Schöne daran, was einen dann selber wieder die Motivation steigert sowas.
00:18:38: Also dass man so auch – gegen so Depression, Frustration und sowas hilft es sehr gut, finde ich, dass man auch so durchs eigene Handeln kleine Schritte macht.
00:18:49: Toll.
00:18:50: Also von mir aus erstmal Glückwunsch.
00:18:52: Du hast das Ganze ja organisiert oder betreust es als Organisator, da hast du was Tolles aufgezogen und hältst es wunderbar am Leben.
00:19:00: Welche Werte, denn wir sind hier bei Erfolgreich, Wertorientiert, Kreativ, sind dir denn dabei besonders wichtig?
00:19:07: Ich habe schon ein paar rausgehört, wie Erfolgserlebnisse, Motivation, Positivität, nicht in der Depression zu versinken, und vielleicht auch Gemeinschaft.
00:19:15: Habe ich was vergessen?
00:19:17: Ja, die Gemeinschaft trifft's sehr gut und Nachhaltigkeit habe ich vorhin auch schon genannt.
00:19:21: Das ist so das A und O, glaube ich, so miteinander zusammen was für die Nachhaltigkeit zu tun.
00:19:27: Klasse.
00:19:28: Und ja, wie kann ich mich jetzt konkret bei Creatives for Future engagieren, wenn ich jetzt zuhöre und denke: Hey, das würde ich gerne mal ausprobieren, die Leute würde ich gerne kennenlernen.
00:19:40: Was gibt es da für Möglichkeiten, mit euch in Kontakt zu treten?
00:19:43: Also je nachdem, über welchen Kanal man über uns stolpern sollte, in dem Fall über deinen Podcast, da kannst du ja gerne mal unsere URL verlinken.
00:19:52: Und wenn wir jetzt quasi ein direktes Bedürfnis hätten, dann kann man einfach mit, per E-Mail oder über einen Messenger mit uns in Kontakt treten, auch über Instagram eine Nachricht schicken.
00:20:01: Wenn man jetzt sagt: Ich habe jetzt nicht sofort heute das Bedürfnis, dass ich heute in Kontakt trete, sondern demnächst, dann wäre es wahrscheinlich sinnvoll, ihr kommt einfach mal zu einem Treffen vorbei, ein Online-Treffen.
00:20:12: Und wenn ihr euch auf der Website bei uns mit der E-Mail-Adresse registriert, dann bekommt ihr immer eine Nachricht, wann das nächste Treffen stattfindet.
00:20:23: So eine kurze, kurze Erinnerung.
00:20:25: Und falls es mal nicht klappen sollte, dass man zu einem Treffen kommen kann, man kann auch sehr also über E-Mail oder über Instagram einfach auch mit uns kommunizieren und Wünsche, Bedürfnisse äußern und dann reagieren wir auch darauf.
00:20:39: Also so eine Kommunikation ist über verschiedene Kanäle mit uns möglich.
00:20:42: Ja, super.
00:20:43: Es ist ja sehr offen.
00:20:44: Wir schreiben alle Kanäle natürlich in die Shownotes verlinkt, damit es ganz easy ist für dich mit Creatives for Future in Kontakt zu kommen.
00:20:54: Ja, dann kommen wir so langsam schon zum Ende.
00:20:57: Stefan, eine wichtige Frage, die ich immer allen stellen möchte:
00:21:01: Was würdest du unseren Hörern, Hörerinnen mit auf den Weg geben?
00:21:06: Ja, ich glaube bei der – man nennt's jetzt Klimakrise, ich füg da immer noch ein bisschen Artensterben auch mit dazu, sonst geht es immer so unter.
00:21:14: Das sind sehr komplexe Themen.
00:21:16: Also wenn man angefangen hat durchzulesen sowas, dann man findet eigentlich kein Ende.
00:21:21: Das ist auch nach ein paar Jahren nicht mehr so, dass irgendwie so Informationsquelle abgehen würde, die man noch nicht gelesen hätte.
00:21:27: Man hat eigentlich immer zu tun.
00:21:29: Und ich glaube, dass diese Komplexität die Leute auch ein bisschen hemmt zu handeln, dass es immer so ein bisschen ist: Ich weiß noch gar nicht genug.
00:21:36: Das heißt: „Ich weiß noch gar nichts“ oder „Ich weiß jetzt nur das und das“.
00:21:40: Das ist es aber auch gar nicht so, was ...
00:21:42: Also ich glaube, jede, jeder, der so hier aktiv werden möchte, oder grundsätzlich bereit wäre, hat wahrscheinlich akzeptiert, dass es diesen Klimawandel gibt, dass er auch menschengemacht ist und dass er auch noch quasi umkehrbar ist, dass man das Ganze noch steuern kann.
00:21:56: Und das allein reicht eigentlich aus.
00:21:58: Auf dem Weg da hin, den wir gehen, lernt man mehr.
00:22:01: Das ist eigentlich ganz normal.
00:22:02: Und man kann trotzdem schon anfangen, Aufgaben zu lösen, so ganz vielfältig.
00:22:08: Also meine Botschaft ist, sozusagen nicht darauf darauf zu warten, dass andere das Problem dann irgendwann gelöst haben, sondern dass man selber einen Schritt macht.
00:22:16: Das kann zum Beispiel sein, dass man so ungefähr sagt, ich will 1 % meiner Zeit, das ist schon zum Beispiel 1 Stunde pro Woche, investiere ich einfach in dieses Thema.
00:22:25: Oder auch 1 % des Vermögens, wenn man zum Beispiel Vermögen hätte, aber keine Zeit, ist auch eine Spende irgendwie in der Organisation natürlich auch herzlich willkommen.
00:22:32: Aber damit ist schon viel gewonnen, dass man so, wenn viele Leute ein bisschen tätig werden, kann man glaube ich, in der breiten Maße was zum Rollen, in Bewegung bringen, was nicht unbedingt direkt von oben kommt.
00:22:43: Das merkt man auch in der Politik oft.
00:22:45: Die sagen immer so was: Wir können immer nur das umsetzen, wo wir wissen, dass wir einen Rückhalt in der Bevölkerung haben.
00:22:51: Also muss man immer klar machen, dass in der Bevölkerung Rückhalt ist.
00:22:54: Und auch noch, wenn man zum Streik nur einmal geht oder zweimal im Jahr, das ist auch schon mal ein sehr positives Zeichen.
00:23:00: Also man muss gar nicht bei uns jetzt mitarbeiten. Wählen gehen, mit Leuten darüber reden und auf Streiks gehen ist schon mal auch ein sehr wichtiger Schritt.
00:23:07: Und dieses Thema in „Act Now“, also quasi ins Handeln kommen, ist eigentlich das Allerwichtigste, was dieses Thema von uns betrifft.
00:23:18: Das ist ein super Wort zum Abschluss.
00:23:20: Vielen Dank, Stefan.
00:23:22: Kommen wir ins Handeln.
00:23:25: Ja, vielen Dank für das Gespräch und für die vielen Infos und die tolle Gemeinschaft, die du gestartet hast.
00:23:31: Und wir sehen uns bei Creatives for Future.
00:23:35: Ja, herzlichen Dank.
00:23:37: Bis dann.
00:23:37: Tschüss.
00:23:38: Hey, vielleicht hörst du jetzt zu und denkst: Sabine, du hast gut reden.
00:23:43: Meine Situation sieht ganz anders aus.
00:23:45: Da stellen sich folgende praktischen Fragen und ich habe außerdem diese Bedenken im Kopf. Hey, damit bist du nicht allein.
00:23:51: Das geht eigentlich fast allen so, die irgendwann beschließen, sie wollen wertorientiert arbeiten oder noch mehr im Einklang mit ihren Werten unterwegs sein.
00:24:01: Und genau deswegen gibt es das Erfolgreich, Wertorientiert, Kreativ Mastermind.
00:24:06: Hier treffen wir uns alle zwei Wochen in einer handausgelesenen Kleingruppe von Leuten, die echt super zusammenpassen und gemeinsam unterwegs sein wollen zum Austausch über all diese praktischen und seelischen Fragen, die uns dabei beschäftigen.
00:24:21: Es gibt dazu eine Reflecta Community und eine Signal Gruppe für den informellen Austausch zwischendurch und natürlich auch eins zu eins Mentoring Sitzungen mit mir, um an deiner Zielsetzung zu feilen und dafür zu sorgen, dass du alles hast, was du brauchst, um deinen Traum umzusetzen.
00:24:40: Wenn dich das interessiert, schau mal in die Show Notes, da findest du meine E-Mail-Adresse. Melde dich gern. Und du findest auch Links zur Website, wo du dich weiter informieren kannst.
00:24:50: Ich freue mich auf dich.
00:24:55: Das war's für heute bei Erfolgreich, Wertorientiert, Kreativ.
00:25:00: Danke fürs Zuhören.
00:25:01: Bis zum nächsten Mal in 14 Tagen. Und denk dran, wir brauchen einen kulturellen Wandel – und gemeinsam schaffen wir das.
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