Hau's raus — Loslassen | 22

00:00:06: Erfolgreich, Wertorientiert, Kreativ: der Podcast für Kreative, die ihr Fach bereits meistern und sich in Zukunft mehr an ihren Werten orientieren wollen. Mit mir, Sabine Harnau, und interessanten Gästen.

00:00:26: Hallo und herzlich Willkommen. Heute habe ich wieder eine neue kurz Folge für dich: eine Haus Raus. Hier geht's in 5 bis 10 Minuten um ganz praktische Dinge, die du tun kannst, um wertorientierter zu arbeiten, erfolgreicher zu sein und hoffentlich auch ein Quäntchen kreativer. Und mein Thema heute ist Loslassen. Auf dieses Thema hat mich Sandra Janke gebracht, die war auch schon mal hier im Podcast zu Gast.

00:00:56: Ich stelle dir den Link zu der Folge in die Shownotes. Auf jeden Fall macht Sandra Janke

00:01:03: gerade heute, am 1. September 2022,

00:01:07: ein ganzes Festival zum Thema Loslassen. Und davon habe ich mich inspirieren lassen, denn in meiner Erfahrung ist das Loslassenkönnen unheimlich wichtig für die wertorientierte kreative Arbeit. Wenn sie erfolgreich sein soll.

00:01:22: Was meine ich damit? Na ja, ich erinnere mich gerne an Geschichten meiner Mentees im letzten Mastermind, die eine ganze Menge losgelassen haben, im wortwörtlichen Sinne sogar Kundschaft losgelassen haben. Wir hatten jemanden in der Gruppe, die hat ihre Kundschaft halbiert in der Zeit, in der wir zusammengearbeitet haben, und das war wirklich ein „Reduce to the Max“, denn sie hat gemerkt: Eigentlich möchte sie lieber mit weniger Leuten arbeiten, sie kann eigentlich so eine große Gruppe von Kund*innen gar nicht gut betreuen.

00:01:58: Und muss sie eigentlich, um wirklich glücklich zu sein in ihrer Rolle, um das Gefühl zu haben, sie bleibt ihren Werten treu, auch was die Qualität der Arbeit angeht, um Raum für Kreativität zu haben und um Erfolge für ihre Kundschaft einzufahren – aus all diesen Gründen muss sie von der Vorstellung loslassen, so eine große Zahl von Kund*innen gleichzeitig betreuen zu können. Das ist nur ein sehr wortwörtliches Beispiel für das Loslassen, aber es gibt auch

00:02:29: eine ganze Menge tiefergehender Dinge, die man loslassen kann, um dieses „Reduce to the Max“ für sich zu erreichen. Für mich war ein großes Thema bei „Reduce to the Max“, beim Loslassen, das Loslassen vom Klugscheißen. Und dazu mache ich auch einen Workshop für Sandras Festival. Morgen, also Freitag, den 2.9.

00:02:54: Bist du gerne zu eingeladen, der ist auch gratis, damit ist mein Werbeblock aber auch schon wieder abgeschlossen. Denn es geht hier darum, nicht

00:03:03: mehr an die kreative Arbeit ranzugehen mit einem mentalen Plan, diesen mentalen Plan loszulassen. Und für mich war das ne große Herausforderung, ist auch nach wie vor ne große Herausforderung, denn ich hab mein Handwerk nun mal handwerklich gelernt, anhand von verschiedenen Frameworks oder Prozessen oder Methoden, wie man an Sachen rangeht, und es ist immer sehr leicht, wenn man solche Hämmer hat,

00:03:33: überall Nägel zu sehen. Und dann kommt es sehr schnell dazu, dass eine Anfrage reinkommt und ich schon mental überlege:

00:03:42: Welche der Dinge, die ich gelernt habe, würden darauf jetzt passen?

00:03:46: Oder: Ich muss aber die und die und die Sachen wissen, denn sonst kann ich keine gute Arbeit machen. Und an der Stelle hab ich gemerkt, da steht mir meine eigene Besserwisserei, mein eigenes Klugscheißen manchmal im Weg, denn meine Ohren sind voll von meinem eigenen Lärm und ich bin gar nicht mehr in der Lage, ausreichend zuzuhören und mich der Realität zu öffnen und zu sagen: Okay, was ist denn eigentlich gebraucht, was ist benötigt, was, was braucht diese Situation, um zu einem guten Ergebnis zu führen?

00:04:18: Und ich ertappe mich dabei immer, immer mehr und habe mir verschiedene Mechanismen geschaffen, die mir helfen, das in den Griff zu kriegen. Und darum geht es in dem Workshop, aber darum geht es auch ein kleines bisschen heute, denn es gibt da eine Technik, die ich dir ans Herz legen möchte, die heißt Min Specs oder Max Specs, die kommt aus den Liberating Structures. Auch dazu gerne einen Link in den Shownotes, wo du dich weiter damit beschäftigen kannst.

00:04:47: Und da ist eigentlich eine Gruppenarbeit mit

00:04:50: gemeint, aber ich finde es auch sehr hilfreich, diese Aufgabe alleine zu bewältigen. Du nimmst dir 6 Minuten Zeit und schreibst einfach in dieser Zeit alle Musts und Must Nots auf

00:05:05: für die Arbeit, die du machst. Nehmen wir an, zum Beispiel, du arbeitest als Designer*in. Welche Dinge musst du, wenn du ein neues Projekt beginnst, unbedingt wissen oder tun? Was sind für dich die unverzichtbaren Punkte, in jedem Designprojekt Teil des Briefings oder Teil des Umgangs mit Interessierten?

00:05:36: Kann Output seien, können Methoden sein, kann die Nutzung von bestimmten Tools oder Software sein. Schreib die alle auf. Und in derselben Zeit – wir sind immer noch bei 6 Minuten, damit es auch zu bewältigen ist –

00:05:49: Schreib auch auf, was du alles auf gar keinen Fall tun darfst. Und erlaub dir dabei emotional auch zu sein.

00:05:57: Vielleicht fallen dir dann Dinge ein wie: Ich darf auf keinen Fall so aussehen, als hätte ich das noch nie gemacht. Ich darf auf keinen Fall dumme Fragen stellen, ich darf auf keinen Fall zögern, wenn mich jemand fragt. Ich darf auf keinen Fall keine Portfolioteile haben, die ich Leuten schicken kann. Oder so. Da kann es wahrscheinlich jede Person, hast du auch deine eigenen Punkte, wo du das Gefühl hast,

00:06:23: das darf mir auf gar keinen Fall passieren, denn sonst verliere ich in der Situation mein Gesicht oder es kann nicht mehr erfolgreich werden oder ich fühle mich in meiner Kreativität eingeschränkt. Und manche Dinge haben vielleicht auch mit deinen Werten zu tun. Schreib die einfach mal alle auf, 6 Minuten lang. So und jetzt kommt der Punkt wo du das testest. Dafür solltest du dir mehr Zeit nehmen.

00:06:45: Liberating Structures schlägt 15 Minuten vor, aber das ist auch auf die Kleingruppe bezogen. Meine Erfahrung ist, dass ich mir gerne mehr Zeit lasse, wenn ich alleine arbeite, aber manchmal bin ich auch viel schneller. Es geht

00:06:59: darum, jeden Punkt auf deiner Liste zu testen: Macht mich dieser Punkt erfolgreicher? Macht mich dieser Punkt

00:07:09: wertorientierter? Hilft er mir, im Einklang mit meinen Werten zu arbeiten? Macht mich dieser Punkt kreativer oder steht mir das vielleicht sogar im Weg?

00:07:19: Und wenn du einen bestimmten Punkt ignorieren kannst in deiner Wertorientierung, Kreativität oder um Erfolge zu erzielen, dann streiche ihn einfach aus der Liste.

00:07:31: Wenn du sagen kannst: Ich erinnere mich, ich hatte da dieses oder jenes Projekt und eigentlich bin ich da diesem Punkt gar nicht gerecht geworden, und trotzdem ist es cool gewesen, streich den Punkt aus der Liste. Das

00:07:44: Ziel ist, eine so kurze Liste wie möglich zu erstellen.

00:07:47: Wo wirklich nur die absoluten Dinge draufstehen, die du brauchst. Von dir selbst, von deinem Umfeld, von deiner Kundschaft, um erfolgreich, wertorientiert und kreativ zu sein in deiner Arbeit und

00:08:02: meine Wette mit dir ist:

00:08:05: Klugscheißen gehört nicht dazu.

00:08:07: Und deswegen hab ich „Klugscheißen Loslassen“ als große Überschrift für mich gewählt. Ich weiß für mich, ich bin immer noch auf der Reise, ich bin viel besser geworden in den letzten 7 Jahren, so lange arbeite ich schon da dran, aber ich will ehrlich

00:08:22: sein, ich glaube, es ist eine lebenslange Praxis für mich und es wird nie zu Ende gehen. Und es ist auch für mich eine gute Methode, meine eigenen Sorgen, meine Befürchtung, meine Ängste zu Beginn eines Projekts einzufangen und zu sagen: Hey Moment, wobei hilft mir das eigentlich?

00:08:38: Ich, wenn ich in die Situation reingehe, als ob ich schon so viel wüsste, als ob ich schon den Plan hätte. Welche Funktion hat das denn für mich?

00:08:47: Und in dem Moment, wo mir das klar wird,

00:08:50: hab ich das Problem meistens schon gelöst.

00:08:53: So, dabei will ich es mal belassen. Komm gerne zu dem Workshop morgen. Wenn du es tatsächlich heute zum Veröffentlichungstag hörst, ist der Workshop morgen um 11:00 Uhr. Auch dazu stellen wir den Link in die Shownotes. Und er ist kostenlos, von daher ja, es ist eine Dreiviertelstunde gut investierte Zeit, da werden wir gemeinsam an dem Thema arbeiten, ansonsten schau dir gern noch mal die Aufgabe von Liberating Structures an, auch in den Shownotes. Nimm dir 21 Minuten, das ist alles was Liberating Structures vorschlägt, und komm dir selbst ein bisschen auf die Schliche.

00:09:28: Loslassen tut einfach gut. Und in diesem Sinne: Hab eine gute Zeit. Danke fürs Zuhören, bis zum nächsten Mal.

00:09:37: Hey, vielleicht hörst du jetzt so und denkst dir, Sabine, Du hast gut reden. Meine Situation sieht ganz anders aus, da stellen sich folgende praktischen Fragen und ich habe außerdem diese Bedenken im Kopf. Hey, damit bist du nicht allein, das geht eigentlich fast allen so, die irgendwann beschließen, sie wollen wertorientiert arbeiten oder noch mehr im Einklang mit ihren Werten unterwegs sein. Und genau deswegen gibt es das Erfolgreiche

00:10:02: Wertorientiert Kreativ Mastermind. Hier treffen wir uns alle 2 Wochen in einer handausgelesenen Kleingruppe von Leuten, die echt super zusammenpassen und gemeinsam unterwegs sein wollen, zum Austausch. Über all diese praktischen und seelischen Fragen, die uns dabei beschäftigen. Es gibt dazu eine Reflecta-Community und eine Signal-Gruppe für den informellen Austausch zwischendurch und natürlich auch 1 zu 1 Mentoring Sitzung mit mir, um an deiner Zielsetzung zu feilen und dafür zu sorgen, dass du alles hast, was du brauchst, um deinen Traum umzusetzen.

00:10:38: Wenn dich das interessiert, schau mal in die Show Notes, da findest du meine E-Mail-Adresse. Melde dich gern. Und du findest auch Links zur Website, wo du dich weiter informieren kannst. Ich freue mich auf dich.

00:10:53: Das war's für heute bei Erfolgreich, Wertorientiert, Kreativ. Danke fürs Zuhören, bis zum nächsten Mal in 14 Tagen, und denk dran, wir brauchen einen kulturellen Wandel – und gemeinsam schaffen wir das.